Sonntag, 23. März 2014

23 März – Predigt in Itzehoe und Vaale

Morgens habe ich in der Gemeinde am Sandberg in Itzehoe über 1 Korinther 15




Christus ist auferstanden
1 Liebe Brüder und Schwestern! Ich möchte euch an die rettende Botschaft erinnern, die ich euch verkündet habe. Ihr habt sie angenommen und darauf euer Leben gegründet.
2 Ganz gewiss werdet ihr durch diese Botschaft gerettet werden, vorausgesetzt, ihr bewahrt sie genau so, wie ich sie euch überliefert habe. Sonst glaubt ihr vergeblich und erreicht das Ziel nicht.
3 Zuerst habe ich euch weitergegeben, was ich selbst empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben. Das ist das Wichtigste, und so steht es schon in der Heiligen Schrift.
4 Er wurde begraben und am dritten Tag vom Tod auferweckt, wie es in der Heiligen Schrift vorausgesagt ist.
5 Er hat sich zuerst Petrus gezeigt und später allen zwölf Jüngern.
6 Dann haben ihn mehr als fünfhundert Brüder zur gleichen Zeit gesehen, von denen die meisten noch heute leben; einige sind inzwischen gestorben.
7 Später ist er Jakobus und schließlich allen Aposteln erschienen.
8 Zuletzt hat er sich auch mir gezeigt, der ich es am wenigsten verdient hatte.
9 Ich bin der unbedeutendste unter den Aposteln und eigentlich nicht wert, Apostel genannt zu werden; denn ich habe die Gemeinde Gottes verfolgt.
10 Alles, was ich bin, bin ich allein durch Gottes vergebende Gnade. Und seine Gnade hat er mir nicht vergeblich geschenkt. Ich habe mich mehr als alle anderen eingesetzt, aber das war nicht meine Leistung, sondern Gott selbst hat alles in seiner Gnade bewirkt.
11 Doch ganz gleich, ob die anderen Apostel oder ich: Wir alle haben diese eine rettende Botschaft verkündet, und dadurch seid ihr zum Glauben gekommen.

Auch wir werden auferstehen
12 Wenn wir nun gepredigt haben, dass Gott Christus von den Toten auferweckt hat, wie können da einige von euch behaupten: "Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht!"
13 Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, dann kann ja auch Christus nicht auferstanden sein.
14 Wäre aber Christus nicht auferstanden, so hätte unsere ganze Predigt keinen Sinn, und euer Glaube hätte keine Grundlage.
15 Mit Recht könnte man uns dann vorwerfen, wir seien Lügner und keine Zeugen Gottes. Denn wir behaupten doch: Gott hat Christus auferweckt. Das kann ja gar nicht stimmen, wenn mit dem Tod alles aus ist!
16 Wie schon gesagt, wenn die Toten nicht auferstehen, dann ist auch Christus nicht auferstanden.
17 Wenn aber Christus nicht von den Toten auferweckt wurde, ist euer Glaube nichts als Selbstbetrug, und ihr seid auch von eurer Schuld nicht frei.
18 Ebenso wären auch alle verloren, die im Glauben an Christus gestorben sind.
19 Wenn der Glaube an Christus uns nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die bedauernswertesten unter allen Menschen.
20 Tatsächlich aber ist Christus als Erster von den Toten auferstanden. So können wir sicher sein, dass auch die übrigen Toten auferweckt werden.
21 Der Tod ist durch die Schuld eines einzigen Menschen in die Welt gekommen. Ebenso kommt auch durch einen einzigen die Auferstehung.
22 Alle Menschen müssen sterben, weil sie Nachkommen Adams sind. Ebenso werden alle durch die Verbindung mit Christus zu neuem Leben auferweckt.
23 Die Auferstehung geht in einer bestimmten Reihenfolge vor sich: Als Erster ist Christus auferstanden. Wenn er kommt, werden alle auferstehen, die zu ihm gehören.
24 Danach kommt das Ende: Christus wird alles vernichten, was Gewalt und Macht für sich beansprucht, und wird Gott, seinem Vater, die Herrschaft über diese Welt übergeben.
25 Denn Christus wird so lange herrschen, bis er alle Feinde unterworfen hat.
26 Als letzten Feind wird er den Tod vernichten,
27 denn es heißt in der Heiligen Schrift: "Alles hat Gott ihm zu Füßen gelegt." Wenn nun Christus der Herr über alles ist, dann bedeutet dies natürlich nicht, dass er auch Herr über Gott ist, von dem ja alle Macht ausgeht.
28 Wenn aber zuletzt Christus der Herr über alles ist, dann wird er als der Sohn Gottes sich seinem Vater unterordnen, der ihm diesen Sieg geschenkt hat. So wird Gott der Herr sein, der durch alles und in allem wirkt.
29 Bei euch haben sich einige stellvertretend für Menschen taufen lassen, die schon gestorben sind. Welchen Sinn hätte das, wenn die Toten gar nicht auferstehen?
30 Und warum begeben wir uns immer wieder in Gefahr, wenn wir Gottes Botschaft weitergeben?
31 Tag für Tag riskiere ich mein Leben. So gewiss ihr zum Glauben gekommen seid, kann ich vor Jesus Christus, unserem Herrn, stolz auf euch sein.
32 Hätte ich mich wohl in Ephesus in Lebensgefahr begeben, wenn ich nicht an die Auferstehung glauben würde? Wenn die Toten nicht auferstehen, dann haben alle Recht, die sagen: "Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!"
33 Hütet euch vor solchen Sprüchen, denn: "Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten!"
34 Kommt endlich zur Besinnung, und sündigt nicht länger. Denn zu eurer Schande muss ich feststellen, dass einige von euch Gott im Grunde noch gar nicht kennen.

Wie werden wir einmal auferstehen?
35 Vielleicht werdet ihr jetzt fragen: "Wie werden die Toten denn auferstehen? Was für einen Körper werden sie haben?"
36 Wisst ihr das denn immer noch nicht? Jedes Samenkorn, das gesät wird, muss vergehen, ehe neues Leben daraus wächst.
37 Und was wir säen, ist ja nicht schon die fertige Pflanze, sondern es sind nur Körner, sei es Weizen oder anderes Saatgut.
38 Aus jedem Samenkorn lässt Gott eine Pflanze wachsen, die so aussieht, wie er es gewollt hat, und diese Pflanzen sind alle ganz verschieden.
39 Unterscheiden sich nicht auch alle Lebewesen in ihrem Aussehen? Menschen sehen anders aus als Tiere, Vögel anders als Fische.
40 Die Sterne am Himmel sind ganz anders beschaffen als die Geschöpfe auf der Erde; doch jeder Stern und jedes Lebewesen ist auf seine Weise schön.
41 Die Sonne hat ihren eigenen Glanz, anders als das Leuchten des Mondes oder das Glitzern der Sterne. Selbst die Sterne unterscheiden sich in ihrer Helligkeit voneinander.
42 Genauso könnt ihr euch die Auferstehung der Toten vorstellen. Unser irdischer Körper ist wie ein Samenkorn, das einmal vergeht. Wenn er aber auferstehen wird, ist er unvergänglich.
43 Was begraben wird, ist unansehnlich und schwach, was aufersteht, ist herrlich und voller Kraft.
44 Begraben wird unser irdischer Körper; aber auferstehen werden wir mit einem Körper, der von unvergänglichem Leben erfüllt ist. Denn wie es einen sterblichen Körper gibt, so gibt es auch einen unsterblichen.
45 In der Heiligen Schrift heißt es ja, dass der erste Mensch, Adam, irdisches Leben in sich trug. Aber der letzte Adam war erfüllt vom Geist Gottes, der unvergängliches Leben schenkt.
46 Zuerst kommt der irdische Körper, und dann erst der unvergängliche - nicht umgekehrt.
47 Adam, den ersten Menschen, erschuf Gott aus Erde; aber der neue Mensch, Christus, kommt vom Himmel.
48 Als Nachkommen Adams haben wir jetzt alle einen irdischen Körper. Nach der Auferstehung werden wir dann wie Christus einen himmlischen Leib haben.
49 Jetzt gleichen wir alle dem ersten Menschen, der aus Erde gemacht wurde. Aber einmal werden wir Christus gleichen, der vom Himmel gekommen ist.

Der Tod ist besiegt
50 Eins steht fest, liebe Brüder und Schwestern: Menschen aus Fleisch und Blut können nicht in Gottes neue Welt kommen. Nichts Vergängliches wird in Gottes neuer Welt Platz haben.
51 Ich möchte euch aber ein Geheimnis anvertrauen: Wir werden nicht alle sterben, aber Gott wird uns alle verwandeln.
52 Das wird ganz plötzlich geschehen, von einem Augenblick zum anderen, wenn die Posaune das Ende ankündigt. Dann werden die Toten zum ewigen Leben auferweckt, und auch wir Lebenden werden verwandelt.
53 Denn das Vergängliche muss mit Unvergänglichkeit und das Sterbliche mit Unsterblichkeit überkleidet werden.
54 Wenn aber dieser vergängliche und sterbliche Körper unvergänglich und unsterblich geworden ist, dann erfüllt sich, was die Propheten vorausgesagt haben: "Das Leben hat den Tod überwunden!
55 Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo bleibt nun deine Macht?"
56 Der Tod hat Macht durch die Sünde, und die Sünde hat ihre Kraft durch das Gesetz.
57 Aber gelobt sei Gott, der uns den Sieg schenkt durch Jesus Christus, unseren Herrn!
58 Meine lieben Brüder und Schwestern, bleibt fest und unerschütterlich in eurem Glauben! Setzt euch mit aller Kraft für den Herrn ein, denn ihr wisst: Nichts ist vergeblich, was ihr für ihn tut.


Abends habe ich dann in Vaale über die Steinigung von Stephanus in Apostelgesichte 6 & 8





Die Wahl der sieben Diakone
1 In dieser Zeit wuchs die Gemeinde rasch. Dabei kam es zu Schwierigkeiten zwischen den Juden, die griechisch sprachen, und denen mit hebräischer Muttersprache. Die griechischen Juden beklagten sich darüber, dass ihre Witwen bei der täglichen Versorgung benachteiligt würden.
2 Deshalb riefen die zwölf Apostel die ganze Gemeinde zusammen. "Es ist nicht richtig", sagten sie, "dass wir Lebensmittel verteilen müssen, statt Gottes Botschaft zu verkünden.
3 Darum, liebe Brüder und Schwestern, sucht in der Gemeinde nach sieben Männern mit gutem Ruf, die ihr Leben ganz vom Heiligen Geist bestimmen lassen und wissen, was zu tun ist. Sie sollen diese Aufgabe übernehmen.
4 Wir selbst aber wollen nach wie vor alle Zeit dafür einsetzen, zu beten und Gottes Botschaft zu verkünden."
5 Mit diesem Vorschlag waren alle einverstanden. Zuerst wählten sie Stephanus, einen Mann mit festem Glauben und erfüllt mit dem Heiligen Geist; danach Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus von Antiochia; er war früher einmal zum jüdischen Glauben übergetreten.
6 Diese sieben Männer wurden vor die Apostel gestellt, die für sie beteten und ihnen segnend die Hände auflegten.
7 Die Botschaft Gottes aber wurde immer mehr Menschen verkündet. Vor allem in Jerusalem wuchs die Zahl der Gläubigen ständig. Unter ihnen waren viele jüdische Priester, die zum Glauben an Jesus gefunden hatten.

Stephanus vor Gericht
8 Stephanus vollbrachte öffentlich durch Gottes Gnade und Kraft große Zeichen und Wunder.
9 Eines Tages verwickelten ihn Anhänger einer jüdischen Gemeinde, die sich die "Freigelassenen" nannten, in ein Streitgespräch. Auch Leute aus Kyrene, Alexandria, Zilizien und der Provinz Asia beteiligten sich daran.
10 Aber keiner von ihnen hatte der Weisheit und dem Geist des Stephanus etwas entgegenzusetzen.
11 Deshalb hetzten sie ein paar Leute auf, die behaupten sollten: "Er hat Gott und Mose beleidigt. Wir haben es selbst gehört."
12 Dadurch gelang es ihnen, das Volk, seine führenden Männer und die Schriftgelehrten so aufzuwiegeln, dass sie über Stephanus herfielen und ihn vor den Hohen Rat schleppten.
13 Dort traten Zeugen gegen Stephanus auf, die man vorher bestochen hatte. "Dieser Mensch", so behaupteten sie, "zieht fortwährend den heiligen Tempel und das Gesetz Gottes in den Dreck.
14 Wir haben selbst gehört, dass er gesagt hat: 'Jesus von Nazareth wird den Tempel zerstören und die Ordnungen ändern, die Mose uns gegeben hat.'"
15 Die Mitglieder des Hohen Rates blickten gespannt auf Stephanus, und jedem fiel auf, dass sein Gesicht aussah wie das eines Engels.

Die Verteidigungsrede des Stephanus
1 Der Hohepriester fragte Stephanus: "Stimmt es, was die Männer hier von dir behaupten?"
2 Stephanus antwortete: "Hört mich an, liebe Brüder und Väter! Gott, dem alle Ehre zukommt, erschien unserem Vater Abraham in Mesopotamien, noch ehe Abraham nach Haran gezogen war.
3 Gott forderte ihn auf: 'Verlass deine Heimat und deine Verwandten, und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde!'
4 So verließ Abraham das Land der Chaldäer und wohnte in Haran, bis sein Vater starb. Dann brachte Gott ihn hierher, wo ihr jetzt wohnt.
5 Zwar gab Gott ihm keinen Fußbreit eigenes Land, doch sagte er ihm zu, dass ihm und seinen Nachkommen alles Land gehören würde. Zu der Zeit aber hatte Abraham noch keine Kinder!
6 Gott sagte zu ihm: 'Deine Nachkommen werden in einem fremden Land heimatlos sein. Vierhundert Jahre wird man sie ausbeuten, und sie werden viel leiden müssen.'
7 Aber Gott versprach Abraham auch: 'Ich werde das Volk bestrafen, das euch so lange unterdrückt hat. Dann werden deine Nachkommen das fremde Land verlassen und mir hier dienen.'
8 Damals schloss Gott mit Abraham den Bund, dessen Zeichen die Beschneidung ist. Als später Isaak geboren wurde, beschnitt ihn sein Vater Abraham am achten Tag nach der Geburt. Auch Isaak und sein Sohn Jakob hielten an dieser Ordnung fest, ebenso Jakobs zwölf Söhne, unsere Stammväter.
9 Weil aber Jakobs Söhne auf ihren Bruder Josef neidisch waren, verkauften sie ihn als Sklaven nach Ägypten. Doch Gott verließ Josef nicht,
10 sondern half ihm jedes Mal, wenn er in Not geriet. Josef konnte die Gunst des ägyptischen Königs, des Pharaos, gewinnen. Wegen der ungewöhnlichen Weisheit, die Gott ihm gegeben hatte, wurde Josef vom Pharao schließlich zum Verwalter über ganz Ägypten und den Königshof eingesetzt.
11 Dann aber brach in Ägypten und Kanaan eine Hungersnot aus. Die Not war so groß, dass auch unsere Vorfahren nichts mehr zu essen hatten.
12 Als Jakob erfuhr, dass es in Ägypten noch Getreide gab, schickte er seine Söhne in dieses Land.
13 Bei ihrer zweiten Reise nach Ägypten gab sich Josef seinen Brüdern zu erkennen. Nun erfuhr der Pharao noch mehr über Josefs Familie.
14 Josef ließ seinen Vater Jakob und alle seine Verwandten nach Ägypten kommen, insgesamt fünfundsiebzig Menschen.
15 So kam Jakob nach Ägypten. Er und alle unsere Vorfahren lebten dort bis zu ihrem Tod.
16 Später wurden ihre Gebeine nach Sichem überführt und in dem Grab beigesetzt, das Abraham von den Nachkommen Hamors erworben hatte.
17 Dann kam die Zeit, in der Gott das Versprechen erfüllen wollte, das er Abraham gegeben hatte. Die Nachkommen Josefs und seiner Brüder waren in Ägypten zu einem großen Volk geworden.
18 Ein neuer Pharao kam an die Macht, der von Josef nichts mehr wusste.
19 Grausam und voller Hinterlist unterdrückte er unser Volk. Er zwang unsere Vorfahren, ihre neugeborenen Kinder auszusetzen, damit sie starben.
20 In dieser Zeit wurde Mose geboren; er war ein sehr schönes Kind. Drei Monate lang versteckten ihn seine Eltern in ihrem Haus.
21 Als er dann doch ausgesetzt werden musste, fand ihn die Tochter des Pharaos. Sie nahm ihn bei sich auf und erzog ihn wie ihren eigenen Sohn.
22 Mose wurde in allen Wissenschaften der Ägypter gründlich ausgebildet, und alles, was er sagte oder tat, brachte ihm hohes Ansehen.
23 Als Mose vierzig Jahre alt war, beschloss er, sich um seine Brüder, die Israeliten, zu kümmern.
24 Eines Tages musste er mit ansehen, wie ein Israelit von einem Ägypter misshandelt wurde. Ohne zu zögern, griff er ein und schlug den Ägypter tot.
25 Mose meinte, seine Landsleute müssten jetzt erkennen, dass Gott ihn zur Befreiung seines Volkes geschickt hatte. Doch sie erkannten es nicht.
26 Am nächsten Tag sah Mose, wie sich zwei Israeliten stritten. Er versuchte, den Streit zu schlichten, und sagte zu ihnen: 'Ihr gehört doch zu ein und demselben Volk, warum schlagt ihr euch?'
27 Aber der mit dem Streit angefangen hatte, stieß ihn zurück und schrie: 'Wer hat dich eigentlich zu unserem Herrn und Richter gemacht?
28 Willst du mich etwa auch umbringen, wie du gestern den Ägypter getötet hast?'
29 Mose erschrak über diese Worte. Er verließ Ägypten und floh nach Midian, wo er als Ausländer lebte. Dort bekam seine Frau zwei Söhne.
30 Vierzig Jahre vergingen. Da erschien ihm in der Wüste am Berg Sinai ein Engel im Feuer eines brennenden Dornbusches.
31 Mose sah die Flamme und wunderte sich über die seltsame Erscheinung. Als er aber näher herantrat, um genau hinzuschauen, hörte er die Stimme des Herrn:
32 'Ich bin der Gott deiner Vorfahren, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.' Mose zitterte vor Angst und wagte nicht hinzusehen.
33 Aber der Herr sprach weiter zu ihm: 'Zieh deine Sandalen aus; denn du stehst auf heiligem Boden.
34 Ich habe gesehen, wie mein Volk in Ägypten leiden muss, und sein Weinen und Klagen habe ich gehört. Nun bin ich gekommen, um es zu befreien. Geh deshalb zurück nach Ägypten!'
35 Gott sandte also gerade den Mann als Anführer und Befreier zu den Israeliten, den sie mit den Worten abgewiesen hatten: 'Wer hat dich zu unserem Herrn und Richter gemacht?' Ihn erwählte Gott durch den Engel im brennenden Dornbusch zu ihrem Befreier,
36 und Mose führte unser Volk aus Ägypten. Überall vollbrachte er Zeichen und Wunder: in Ägypten, am Roten Meer und während der vierzig Jahre in der Wüste.
37 Mose war es auch, der zum Volk Israel sagte: 'Einmal wird euch der Herr, euer Gott, einen Propheten wie mich senden, einen Mann aus eurem Volk.'
38 Dieser Mose wurde zum Vermittler zwischen unserem Volk und dem Engel, der ihm auf dem Berg Sinai das Gesetz Gottes gab. Mose sollte uns Gottes Weisungen übermitteln, die allen das Leben bringen.
39 Aber unsere Vorfahren wollten nicht auf ihn hören. Sie trauerten dem Leben in Ägypten nach und lehnten sich sogar gegen Mose auf, als er auf dem Berg Sinai war.
40 Von seinem Bruder Aaron verlangten sie: 'Mach uns Götzenfiguren. Wir wollen sie vor uns hertragen, damit sie uns führen. Mose hat uns zwar aus Ägypten herausgeführt. Aber jetzt weiß niemand von uns, was aus ihm geworden ist.'
41 Sie machten sich ein Stierkalb, das ihr Gott sein sollte. Als es fertig war, freuten sie sich über ihren Götzen und brachten ihm ihre Opfer.
42 Da wandte sich Gott von ihnen ab und überließ sie ihrem Schicksal. So kam es, dass sie zur Sonne, dem Mond und den Sternen beteten, wie es im Buch der Propheten steht: 'Ihr Israeliten, als ihr vierzig Jahre in der Wüste umhergezogen seid, habt ihr mir da Opfertiere und Schlachtopfer dargebracht?
43 Nein, ihr habt das Zelt des Götzen Moloch und den Stern des Götzen Räfan vor euch hergetragen. Diese Götter habt ihr euch selbst gemacht, um sie anzubeten. Deshalb werde ich euch in die Gefangenschaft führen, noch weit über Babylon hinaus.'
44 Während ihrer ganzen Wanderung durch die Wüste trugen unsere Vorfahren ein Zelt mit sich, das ihnen als Tempel diente. Gott selbst hatte ihnen befohlen, ein solches Zelt zu bauen, und zwar genau so, wie er es Mose gezeigt hatte.
45 Die folgende Generation übernahm das Zelt. Und als Josua später das Land eroberte, aus dem die heidnischen Völker von Gott vertrieben wurden, nahmen die Israeliten das Zelt mit in ihre neue Heimat. Dort blieb es noch bis zur Zeit des Königs David.
46 Diesem König wandte sich Gott immer wieder in Liebe zu. David war es auch, der den Gott Israels bat, ihm einen Tempel bauen zu dürfen.
47 Doch erst Salomo verwirklichte diesen Plan.
48 Aber der höchste Gott wohnt ohnehin nicht in Häusern, die ihm Menschen bauen. So sagt schon der Prophet Jesaja:
49 'Der Himmel ist mein Thron und die Erde mein Fußschemel. Und da wollt ihr mir, dem Herrn, ein Haus bauen? An welchem Ort soll ich mich denn niederlassen?
50 Ich habe doch Himmel und Erde geschaffen!'"
51 "Ihr seid wirklich unbelehrbar!", fuhr Stephanus fort. "Ihr habt eure Ohren für Gottes Botschaft verschlossen, und auch euer Herz gehört ihm nicht. Wie eure Vorfahren widersetzt ihr euch ständig dem Heiligen Geist.
52 Nennt mir einen einzigen Propheten, den eure Vorfahren nicht verfolgt haben. Sie haben alle umgebracht, die vom Kommen eures Retters sprachen. Ihr aber seid die Verräter und Mörder dieses Unschuldigen!
53 Gott hat euch durch seine Engel das Gesetz gegeben, aber ihr habt euch nie danach gerichtet."

Der Märtyrertod des Stephanus
54 Über diese Worte des Stephanus gerieten seine Zuhörer in maßlose Wut.
55 Stephanus aber blickte, erfüllt vom Heiligen Geist, zum Himmel auf und sah dort Gott in seiner Herrlichkeit und Jesus an seiner rechten Seite.
56 "Ich sehe den Himmel offen!", rief Stephanus, "und Jesus, den Menschensohn, auf dem Ehrenplatz an der rechten Seite Gottes stehen!"
57 Jetzt schrien sie ihn nieder, hielten sich die Ohren zu, um seine Worte nicht länger hören zu müssen, und stürzten sich auf ihn.
58 Sie zerrten ihn aus der Stadt und steinigten ihn. Die Zeugen, die an der Steinigung beteiligt waren, legten ihre Obergewänder ab und gaben sie einem jungen Mann, der Saulus hieß.
59 Als sie Stephanus steinigten, betete er laut: "Herr Jesus, nimm meinen Geist zu dir!"
60 Er kniete nieder und rief: "Herr, vergib ihnen diese Schuld!" Mit diesen Worten starb er.

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