Die Jungs und ich haben heute Abend als Blu-Ray "Battle in Seattle" geschaut. Battle in Seattle ist ein Filmdrama der erzählt über die als Battle of Seattle bekannten, innerhalb von fünf Tagen im Dezember 1999 stattfindenden Ereignissen.
Die Welthandelsorganisation organisiert in Seattle ein Treffen, währenddessen friedliche Demonstrationen der Globalisierungskritiker stattfinden sollen. Die Lage eskaliert und es kommt zu Ausschreitungen, die die Beratungen zum Scheitern bringen.
In dem Film gehört Ella zu den Globalisierungsgegnern, die Ehefrau des in der SWAT-Einheit dienenden Polizisten Dale. Während einer Demonstration wird die im 5. Monat schwangere Ella von einem Polizisten attackiert, da sie sich unwissentlich auf dem Nachhauseweg in eine protestierende Menge manövrierte. Daraufhin verliert sie ihr Kind. Dr. Maric arbeitet als Arzt in den Ländern der Dritten Welt und sollte im Konferenzzentrum eine Rede vor den Geschäftsleuten halten. Erst als dem afrikanischen Vertreter das Wort entzogen wird, da der Raum für „Wichtigeres“ benötigt wird, erhebt jener seine Stimme für das Ziel der Demonstranten.
In Wirklichkeit wurde am Morgen des 30. November die Innenstadt durch mehrere tausend Personen blockiert und die Polizei versuchte sie gewaltsam zu räumen, weil einige Konferenzteilnehmer das Treffen nicht erreichen konnten und es verschoben werden musste. Zur Mittagszeit bildete sich ein Schwarzer Block, der Niederlassungen von Konzernen mit Farbe besprühte und deren Schaufensterscheiben einwarf, was andere Personen zu Plünderungen nutzten.
In Folge kam es zu Tätlichkeiten von Seiten „gewaltfreier“ Protestierender gegen Mitglieder des Schwarzen Blocks. Am Spätnachmittag hatte die Polizei die Innenstadt geräumt und sie wurde von der Nationalgarde besetzt, einige hundert Demonstranten waren verhaftet worden. Der Bürgermeister der Stadt Paul Schell verhängte den Ausnahmezustand und da der Zutritt der Innenstadt verboten worden war, verlegten sich die Auseinandersetzungen in die Randbezirke Seattles.
Am 1. und 2. Dezember ignorierten die Protestierenden das Verbot der Versammlung in der Innenstadt und es kam dort und in den Randbezirken zu vielen Auseinandersetzungen, Festnahmen, weiteren Blockaden und gewaltsamen Übergriffen seitens der Polizei.
Konservative Schätzungen gehen von mindestens 40.000 Protestierenden auf nur einer Demonstration aus, andere bezeichnen die Größenordnung mit 75.000 Aktivisten.
Das Time Magazine und Newsweek hoben die Proteste auf das Titelblatt, wobei Newsweek das Titelfoto eines von der Polizei am Boden festgehaltenen Demonstranten mit der Überschrift The Battle of Seattle versah, die später von anderen Medien aufgegriffen und als Bezeichnung für die Protestaktivitäten übernommen wurde. Die Interpretation der Ereignisse als Geburtsstunde der globalisierungskritischen Bewegung machte die Runde, tatsächlich kann nur von einer zweiten Welle der globalisierungskritischen Bewegung in den USA gesprochen werden.
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