Mittwoch, 27. August 2014

27 Aug - Migrant Offshore Aid Station" (MOAS)

Ich las heute von etwas das mir doch richtig beeindrückt hat. Es ist die erste private Seenothilfsoperation im Mittelmeer, um Flüchtlinge zu retten, die sich auf eine gefährliche Überfahrt gewagt haben.

Ins Leben gerufen hat die rein durch private Gelder finanzierte Aktion Malteser Organisation "Migrant Offshore Aid Station" (MOAS) der Unternehmer Regina und Christopher Catrambone. Denn nach dem tragischen Bootsunglück im Oktober 2013, bei dem 360 Menschen vor Lampedusa ums Leben kamen, wollten sie etwas tun, um solche Tragödien künftig zu vermeiden. Ausschlaggebend für dieses Projekt waren der Appell des Papstes auf Lampedusa sowie ein privates Schlüsselerlebnis auf einer Kreuzfahrt. Das Ehepaar waren vor der tunesischen Küste unterwegs und sahen eine Winterjacke im Meer treiben. Der Kapitän meinte, dass diese wahrscheinlich einem ertrunkenen Flüchtling gehörte.

Das Schiff "Phoenix", das seit Montag auf seiner ersten dreiwöchigen Mission unterwegs ist, sucht gezielt nach Migranten in Seenot. Zum Equipment gehören zwei Schlauchboote und zwei ferngesteuerte, mit Kameras ausgestattete Hubschrauberdrohnen, die für die Crew das Meer überblicken und Ausschau nach Flüchtlingsbooten halten sollen.

Kaum eine Woche vergeht ohne Meldungen über noch mehr Tote vor der Küste Italiens. Das Mittelmeer, es ist längst zum Grab für viele Geflüchtete geworden. Allein seit Jahresbeginn sind 98.000 Menschen in Süditalien angekommen und dabei leider fast 2000 Menschen ertrunken.

MOAS will mit der Seenotinitiative erste Hilfe leisten und vor allem Menschenleben retten. Ein erfahrenes Team aus Seeleuten, Sicherheitsexperten und medizinischem Personal soll weitere Tragödien auf den Überfahrten nach Europa verhindern. Das 43 Meter lange Schiff samt Ausstattung wurde aus dem Privatvermögen der Versicherungsunternehmerin finanziert. Trotz möglicher Kritik, ihre Aktion könnte mehr Migranten, ist sich das Ehepaar Catrambone sicher, das Richtige zu tun. "Niemand verdient es, im Meer zu sterben", sagt Regina Catrambone. "Die Menschen werden vielleicht abgeschoben oder schwierige Zeiten in Europa meistern müssen, aber zumindest sind sie nicht im Meer gestorben."

Für die Unternehmer war klar, das Pilotprojekt im Mittelmeer durchzuführen, da die Situation hier besonders akut sei. "Wir planen die Operationen auch auf andere Gebiete rund um die Welt auszuweiten oder hoffen zumindest Andere für ähnliche Initiativen inspirieren zu können", heißt es auf der MOAS-Website.

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