Decision Points sind die am 9. November 2010 veröffentlichten Memoiren von George W. Bush.
Decision Points ist nicht wirklich chronologisch aufgebaut und beschäftigt sich – nach einer Thematisierung einer Fehlgeburt seiner Mutter Barbara Bush und seines früheren Alkoholproblems – vor allem mit den Jahren Bushs als Präsident.
Großen Raum nimmt die Schilderung der Terroranschläge am 11. September 2001 ein, die in ihm den Willen geweckt haben, die USA zu schützen und die Freiheit der Nation zu bewahren.
Bush verteidigt den Irakkrieg und andere Entscheidungen seiner Präsidentschaft. In Gegensatz zu Tony Blair gab Bush einige Fehler zu. Zum Beispiel als Fehler bezeichnet er seinen Auftritt auf der USS Abraham Lincoln, als er verfrüht das Ende des Irakkrieges verkündete, und die Reaktion auf den Hurrikan Katrina.
Außerdem erklärt er, wütend gewesen zu sein, als im Irak keine Massenvernichtungswaffen gefunden wurden.
Eine Neuheit ist die Bekanntmachung eines Rücktrittsangebots von Vizepräsident Dick Cheney aus Imagegründen vor dem Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl 2004, das Bush aber nach einiger Bedenkzeit abschlug. Sein Nachfolger Barack Obama wird in dem Buch selten, dann aber positiv, erwähnt.
Bush schreibt, selbst Waterboarding angeordnet zu haben, und verteidigt die Entscheidung durch die Informationen, die dadurch gewonnen wurden. Bush beschreibt Waterboarding als „effektive Methode“ die eine große Menge Information gebracht hätte. Er schreibt auch sie sei von seinem Rechtsberater gebilligt worden.
Bush schreibt außerdem, er habe sich vom früheren deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder und französischen Staatspräsident Jacques Chirac getäuscht und hintergangen gefühlt.
Äußerst interessant ist entsprechend das Kapitel über Überlegungen und Ereignisse, die zum PATRIOT ACT und zu CIA-Programmen, zu Guantanamo Bay und zum Waterboarding geführt haben.
Die Bedrohungen nach 9/11 werfen andere Ziele, die sich Bush gesetzt hat, über den Haufen ' so wollte er 'Education President' werden, nicht 'War President'.
Neben 9/11 und den Folgen bekommen u.a. das Krisenmanagement bei Hurrikan 'Katrina', der Kampf gegen AIDS und die Finanzkrise jeweils ein eigenes Kapitel. In 14 Kapiteln äußert Bush seine Sicht zu ziemlich allen Punkten, unter denen seine Präsidentschaft auch hier kritisch betrachtet wurde. Dabei zeigt er Selbstkritik. Er spekuliert, was er falsch gemacht hat, was er hätte besser machen können, und wo er möglicherweise falsch wahrgenommen wurde. Das fand ich besonders wohltuend
Wie Bush hat sein Buch oft den Tonfall, der als Ausdruck seiner Dämlichkeit verstanden wurde, besonders weil ich das Hörbuch hatte, und das hat mich aber oft positiv amüsiert: Wenn es passt, schreibt Bush sehr humorvoll. Schließlich durchzieht sein Buch Glaube, Bibel, und Gebet.
Ein Buch geschrieben wie Georg Busch die Welt gesehen hat. Oft sehr interessant meistens sehr aufschlussreich und manchmal nur peinlich bzw. dämlich amerikanisch.
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