Samstag, 28. Juni 2014

28 Juni – „30 Tage Gebet für die islamische Welt“

Vor ca. 20 Jahren hatten einige Christen die Idee, im Fastenmonat Ramadan besonders für Muslime weltweit zu beten, denn der islamische Fastenmonat ist ein ganz besonderer Monat: Im neunten Monat des islamischen Mondjahres wird von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gefastet. Alle Männer und Frauen verzichten auf Essen und Trinken, Rauchen, Intimität und nach Möglichkeit auch auf Medikamente. Schlechtes Gerede und Handeln sollen unterbleiben. Alle Menschen sind zur Versöhnung aufgerufen sowie zu Freundlichkeit, Gastfreundschaft und Großzügigkeit gegen die Armen.

Obwohl man offiziell erst ab der Pubertät fasten muss, fasten auch häufig schon die Kinder mit, wenigstens einen Teil der Zeit. Den Ramadan absichtlich zu missachten, gilt in der Theologie als schwere Sünde. Deshalb und weil kulturell das Fasten fest verwurzelt ist, fasten beinahe alle Muslime, auch hier im Westen, wenigstens einen Teil der Zeit. Kranke, Alte, Schwangere und Stillende wären sogar davon befreit - manche von ihnen fasten aber dennoch in der Hoffnung, dass Allah diese Anstrengung extra belohnen wird, andere geben zusätzliche Almosen als Ersatz.

Manche Muslime lesen im Monat Ramadan den Koran oder einen Teil davon, besuchen häufiger die Moschee und hoffen auf Sündenvergebung. Besondere Bedeutung hat die „Nacht der Macht“, die vom 26. auf den 27. Ramadan gefeiert wird (Sure 97,1). Diese Nacht gilt als der wahrscheinlichste Zeitpunkt der Herabsendung des Korans und soll daher von „Heil und Segen“ erfüllt sein (Sure 97,5).

Eine Prüfung soll der Fastenmonat auch sein, eine Prüfung des Glaubens und der Geduld sowie eine Zeit der besonderen Erinnerung an alles Gute, was Allah den Menschen zukommen lässt. Der Glaubende erbringt damit ein gutes Werk, das ihm im Jüngsten Gericht angerechnet und gegen seine Sünden und Versäumnisse aufgewogen wird. Der Ramadan endet mit einem besonderen Fest, dem Fest des Fastenbrechens. Dazu gehören Gebete und ein Moscheebesuch sowie ein ausgiebiges Familienfest. Schon vorher wird gekocht und gebacken, die Kinder bekommen Geschenke und neue Kleidung, auch die Armen werden beschenkt.

So ist der Fastenmonat eine Zeit der geistlichen Besinnung, aber auch der Anstrengung, die der Mensch erbringen muss, um zu „glauben und das Rechte zu tun“ (Sure 4,173). Nur wenn beide Bedingungen erfüllt sind, kann der Glaubende hoffen, im Jüngsten Gericht Annahme bei Allah zu finden. Die meisten Muslime, die vorgestellt werden, haben noch wenig oder gar nichts vom Evangelium von Jesus Christus gehört, der jedem Menschen seine Liebe und die Gewissheit der Vergebung schenken will.
Durch unser Gebet kann Gott Türen und Menschenherzen für seine Botschaft öffnen, damit sie Jesus Christus als ihrem Erlöser, Retter und Freund begegnen.

Ein großer Teil der etwa 1,3 Milliarden Muslime weltweit beteiligt sich am Fasten und hält in diesem Monat auch die anderen rituellen Pflichten strenger als sonst ein. Muslime denken im Ramadan viel an Allah und hören oft Koran-Rezitationen. Sie möchten mit alldem Allahs Wohlgefallen erlangen und Sühne für ihre Sünden leisten.

Als Christen wissen wir, dass Vergebung für menschliche Schuld allein durch Jesus Christus und sein Opfer am Kreuz garantiert wird. Deshalb wünschen und erbitten wir für Muslime, dass ihre religiöse Sehnsucht dadurch gestillt wird, dass sie Jesus Christus als Herrn entdecken und zum Glauben an ihn kommen. Wir wünschen ihnen, dass sie dadurch auch erfahren, dass Gott nicht nur der unverfügbare und allmächtige Herr ist, sondern auch der treue Vater im Himmel, der uns als seinen Kindern annimmt.

Wir beten nicht nur für einzelne Muslime die Gnade der Bekehrung, sondern wir erbitten von Gott, dass in allen muslimischen Volksgruppen und Ländern Gemeinden bekehrter Muslime entstehen, die das Evangelium unter ihren Landsleuten verkündigen. Da dies in vielen Ländern sehr schwer oder sogar verboten ist, erbitten wir Religionsfreiheit für solche Länder, in denen sie bisher verweigert wird.

Ziel der Fürbitte ist also zuallererst ein Durchbruch des Evangeliums unter muslimischen Menschen und Völkern. Damit die Fürbitte konkret wird, enthält dieser Kalender für 30 Tage knappe Informationen über muslimische Gruppen verschiedenster Prägung. Es wird deutlich, dass Muslime weltweit nicht nur Frieden mit Gott brauchen, sondern auch Hilfe in vielfachen Nöten. Die Fürbitte umfasst deshalb auch das leibliche und soziale Wohlergehen von Muslimen.

Muslime schätzen es, wenn Christen für ihr Wohlergehen beten, aber sie weisen es oft empört zurück, dass für ihre Bekehrung zu Jesus Christus gebetet wird. Denn Muslime sind allgemein der Meinung, dass allein ihr religiöses Bemühen Gnade bei Allah findet. Hier wird deutlich, dass das Gebet für Muslime in einen geistlichen Kampf führt. Der Islam ist eine religiöse Macht, gegen die mit Argumenten wenig auszurichten ist. Nur das Gebet kann Muslime zum Glauben zu Jesus Christus führen. Es ist deshalb gut, dass Christen die vorliegenden Gebetsanliegen nicht nur in ihre persönliche Fürbitte aufnehmen, sondern sie auch in Gebetsgruppen, Bibelkreisen, Jugendgruppen und Gottesdiensten einbringen, damit viele Christen im Gebet für die muslimische Welt eins werden.

In allen muslimischen Ländern leben heute einzelne oder viele Christen, die sich aus islamischer Vergangenheit heraus zu Jesus Christus bekehrt haben. Ihnen und ihren oft kleinen und verwundbaren Gemeinden gilt im Ramadan unsere besondere Fürbitte. Denn sie haben es in diesem Monat religiöser Leidenschaften besonders schwer, werden als „Abtrünnige“ oft massiv unter Druck gesetzt, zum Islam zurück zu kehren, oder werden gar schwer verfolgt.

Das Gebet für Muslime und für die jungen Gemeinden aus Konvertiten kann einzelnen Christen und christlichen Gemeinden helfen, den Blick für die Weite der Herrschaft Christi zu gewinnen, die persönlichen Bedürfnisse zurückzustellen und die Prioritäten im eigenen Leben neu zu setzen. Der „Arbeitskreis Islam“ der Deutschen Evangelischen Allianz, der dieses Gebetsheft und seinen Inhalt verantwortet, bittet, das Heft an viele Christen weiter zu geben oder darauf aufmerksam zu machen.

Hier kann man das Heft als PDF runterladen.

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