Sonntag, 19. Juni 2011

19. Juni - Evangelisation


Die Predigt (ehrlich gesagt, aber ich heute eher einen Seminar gehalten) in der Arche Lübeck handelte von Evangelisation - Wie kann das praktisch aussehen?

Hier kannst du die Predigt hören.

1. Wie spricht man gezielt Menschen an, um sie für das Evangelium zu erreichen

Interessant fand ich dabei eine Umfrage, die in drei Ländern gemacht wurde, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wobei etwas sehr interessantes herauskam.

Menschen kamen zum Glauben und zur Gemeinde und wurden befragt, was bei ihnen damals den Ausschlag gab, wobei auch Mehrfachbenennungen, möglich waren.

Folgende Punkte kristallisierten sich heraus:

  • Persönliche Notlage 8 %
  • einfach nur vorbeigeschaut 12 %
  • Pastor 22 %
  • Hausbesuch 4 %
  • gemeindliches Bildungsprogramm 4 %
  • Großevangelisation 5 %
  • Radio / Fernsehen 0,5 %
  • Freunde / Verwandte 76 %
Bei den Meisten waren irgendwie Freunde oder die Familie im Spiel, aber selten hatte jemand nur ein Kreuz gemacht, es kamen immer mehrere Punkte zusammen, oft auch mehrere Personen, die dabei beteiligt waren.

Wenn Leute engagierte Christen werden, waren durchschnittlich 5,8 verschiedene Personen / bzw. Zugangsweisen dabei im Spiel. Das Geheimnis hinter erfolgreicher Evangelisation scheint also das der persönlichen Beziehungen, meist über längere Zeiträume, zu sein.

2. Was sagt die Gemeindebau-Forschung dazu.

Neubekehrte sind meist die effektivsten "Evangelisten", sprühen meist noch vor Begeisterung und Leidenschaft für Jesus.

Neubekehrte haben noch mehr Kontakte zur Außenwelt. Eine Umfrage ergab dass Neubekehrte im Durchschnitt etwa 13 Kontakte pro Person haben. Menschen die aber zwischen 3-9 Jahre zur Gemeinde gehören, haben nur noch 7 Kontakt zu Nicht-Christen im Durchschnitt. Bei 10 Jahren war es auf 5 Kontakte geschrumpft und Menschen die 20+ Jahre zur Gemeinde gehören, hatte erschreckend erweise keine engeren Kontakte mehr zu Nichtchristen.

Besonders effektiv stellte sich die Freundesevangelisation heraus
Je größer die Zahl der Kontakten eines Nichtchristen zu gläubigen Menschen, um so größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass er durch zum Glauben kommt.
natürliche Kontakte geben Raum die Botschaft ungezwungen und ohne Hetze mitzuteilen. Menschen können den Lebensstil des Christen in einer Fülle von Situationen konkret erfahren

Es ist nicht verwunderlich, dass oft ganze Familien für Christus gewonnen werden (Ehepaar, Kinder, Großeltern, ...) Wenn erst einmal der Prozess bei einem oder zwei angefangen hat, erfahren die anderen so viele Impulse, sehen Veränderungen, dass schließlich die ganze Familie erreicht wird.

3. Bedürfnisorientierte Evangelisation

Ebenso wichtig ist es Bedürfnisse bei Nichtchristen zu erkennen und die können manchmal ziemlich banal sein.

Aber man sollte dabei bedenken, dass Außenstehende die Bedürfnisse nicht einklagen:
Vom anderen her denken:

was gefällt Nichtchristen: Gastfreundschaft, Kontaktfreude, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft, Offenheit, Freundlichkeit, Humor, dass sie Fragen stellen können, dass sie anderen helfen können, sich beteiligen können...

wodurch fühlen sie sich angesprochen: Äußerlichkeiten, z. B. schön gedeckter Tisch, Aufmerksamkeit, Interesse an ihrer Person, Musik, Singen, Möglichkeit Erlebnisse auszutauschen, Gefühle zu äußern, wenn andere Zeit mit ihnen verbringen, zuhören...

Am effektivsten sind gute Zuhörer, diejenigen, die Bedürfnisse und Nöte der betreffenden Person erkennen.

Wer dabei selbst offen und ehrlich ist, bekommt mehr gesagt. Wer dem anderen zuhört, vermittelt, das er ernst genommen und wertgeschätzt ist, dem werden Glaubensbezeugungen eher abgenommen.

Wenn jemand eine ganz bestimmte Person am Herzen liegt, aber nicht über bestimmte Fähigkeiten verfügt, ist es auch hilfreich ungezwungen mit anderen in Kontakt zu bringen, die diese besitzen, z. B. im Rahmen einer Feier, Einladung zu einem offenen Abend, Frauenfrühstück / - treff, wo man spezielle Personen bittet in der Nähe zu sitzen....

für Personen beten, wenn sich Gelegenheit ergibt, etwas über sie erfahren, so Möglichkeiten finden, wie man ihnen bedingungslos (ohne etwas zurückzuerwarten) eine Freude machen kann (Mitbringsel, Geschenk, gemeinsamer Spaziergang, zum Eis / Essen einladen, praktisch Liebe zeigen...)


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