Mittwoch, 22. August 2012

22. August – Alpha Schulung

Die zweite Alpha Schulung im CZI ging um das Thema Gesprächsführung, Bibelarbeit, Gebet in der Kleingruppe.

Ich habe also Grundlage einen Artikel Namens „Zielorientierte Gesprächsführung in der Kleingruppe“ von Rainer Hübner aus der Ausgabe Nr. 2, April / Mai 2008 der Verbandszeitschrift Blickpunkt der Landeskirchliche Gemeinschaft in Bayern

Hier ist der Auszug:

Im Normalfall machen wir uns wenig Gedanken über Gesprächsabläufe in einer Kleingruppe, es sei denn es kommt zu Verletzungen oder zum Eklat. Dann fragt man sich: Wie konnte es nur so weit kommen? Doch immer wieder gehen wir mit dem Gefühl aus dem Gruppentreffen, dass das Gespräch nicht richtig gegriffen hat, können es aber nicht fest machen, woran es lag.

Deshalb möchte ich versuchen, ihnen im ersten Teil bewusst zu machen, wie Gespräche verlaufen und sinnvoll gelenkt werden können. Vor einigen Jahren fand ich in einer Mitarbeiterzeitschrift ein treffendes Bild für ein Gruppengespräch: Es wird mit fließendem Wasser verglichen. Ein Gespräch fließt, plätschert oder zieht sich träge dahin. Gesprächsleitung heißt, für diesen Fluss Verantwortung zu übernehmen. Und das kann so aussehen:

1. Es gibt Situationen, da überschlägt sich das Gespräch. Immer neue Themen werden angerissen, die Teilnehmer werden hitzig, und ein Durcheinander entsteht. Jetzt baut der Leiter einen Damm. Das heißt, er zieht eine Zwischenbilanz und bestimmt, mit welchem Thema fortgesetzt wird.

2. Ein anderes Mal schleicht das Gespräch lustlos dahin in immer langweiligeren Schleifen (allgemeines “Blabla“). Jetzt verengt der Leiter den Flusslauf. Er bringt das „Herumgerede“ auf eine präzise Fragestellung. Er macht zum Beispiel das fromme Reden praktisch („Was heißt ‚Geduld‘ für dich im Familienalltag?“ Wenn er mit dieser direkten Frage den Teilnehmer überfährt, kann er die Frage zunächst auch verfremden: „Was heißt Geduld für Christen im Familienalltag, wenn ...“). Damit wird es persönlich und spannend.

3. Manchmal versickert das Gespräch. Jeder hat das Gefühl, dass das Thema ausgeschöpft ist. Der Gesprächsführer sollte ein neues Thema wie einen Seitenbach herein leiten oder aus dem Reservoir eines zuvor nur kurz angeschnittenen Themas einen Zufluss schaffen.

4. Zuweilen kommt es vor, dass Leute Äste oder Brocken (unpassende, unkonkrete fromme Antworten oder große persönliche Probleme) hineinwerfen, die den Gesprächsfluss hemmen, ja zum Stocken bringen können oder ihn in eine andere Richtung abzudrängen drohen. Der Leiter muss jetzt schnell entscheiden, ob er diesen Umweg zulassen will; sonst muss er das Hindernis schleunigst ausräumen, indem er das Thema eventuell vertagt oder kurz selbst beantwortet. Lässt er die Richtungsänderung zu, muss er sehr wach sein, dass nicht der ganze Abend eine andere Richtung nimmt. (Wobei selbst dies zuweilen kein Schaden ist, aber nicht die Regel sein sollte.)

5. „Ende gut - alles gut.“ Was ist ein „gutes Ende“? Ein Ende, das das ganze Gespräch abrundet und bei dem sich die Teilnehmer auf das nächste Mal freuen. Für ein solches „gutes Ende“ ist es nötig, dass der Leiter ein wenig mit der Uhr arbeitet und wie ein kluger Steuermann weiß, an welcher Stelle er mit seiner Gruppe das Ufer erreichen will. Er sollte sich eine Viertelstunde vor Schluss überlegen, ob er noch einen neuen (und gegebenenfalls welchen) Themenbereich anschneiden will oder zulassen darf. Sonst muss er nachher gewaltsam abbrechen, und die Leute kommen sich vor wie bei einer Notlandung.

Für viele Fragen, die man alle noch gerne diskutiert und gelöst hätte, ist nun plötzlich keine Zeit mehr. Richtet er aber sich und auch die Gruppe auf das Ende des Abends ein, kann er ohne Hast zusammenfassen, was man erreicht hat und darauf hinweisen, wie man jetzt noch fortsetzen könnte. Es ist daher gut, wenn er sich während des Abends stichwortartig Notizen vom Verlauf des Gesprächs gemacht hat.
Solch ein Abschluss gibt den Teilnehmern das Gefühl, gut geleitet worden zu sein und etwas erreicht zu haben.

Zielorientierte Gesprächsführung in der Kleingruppe
Ausgabe Nr. 2, April / Mai 2008 - Rainer Hübner, Burgthann
http://www.lkg.de/verbandszeitschrift-blickpunkt-lkg/blickpunkt-artikel-archiv/artikel-archiv-detail/artikel/Zielorientierte-Gespraechsfuehrung-in-der-Kleingruppe.html

Gesprächsführung, Bibelarbeit, Gebet in der Kleingruppe

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