Mittwoch, 1. Juli 2009

01. Juli - Wassermangel, Weltwasserrat + Weltbank


Mir fiel heute ganz zufällig die Zeitung „Welt Kompakt“ in den Händen und dabei ist einen Artikel auf Seite 8 bei mir sofort ins Auge gesprungen.

Dort stand dass, die 16 Millionen Einwohner von Neu Delhi unter Wassermangel leiden. Während die Bevölkerung von Indien weiter sehr schnell wächst, wird die Versorgung mit der erforderlichen Flüssigkeit immer schwieriger, denn gigantische Mengen gehen durch marode Leitungen verloren. Der Grundwasserspiegel fällt jedes Jahr um ca. zehn Meter. Die Wohlhabenden können eigene Brunnen graben lassen, die Armen müssen von Tankfahrzeugen versorgt werden.

Ganz zufällig habe ich auch den DVD „Flow - Wasser ist Leben“ heute Abend geschaut
Dort wurde von dem Weltwasserrat berichtet. Der Weltwasserrat ist eine im Jahr 1996 gegründete politische Denkfabrik mit Sitz in Marseille.

Der Weltwasserrat initiierte das, seit 1997 alle drei Jahre stattfindende, Weltwasserforum. Dem Weltwasserrat gehören 323 Vertreter aus der Wirtschaft, Ministerien, Wissenschaft, internationalen Finanzeinrichtungen (zum Beispiel der Weltbank), der UN und lokaler Regierungen an. Zu den Gründern des „World Water Councils“ zählen die Vorstände internationaler Unternehmen, wie zum Beispiel des multinationalen Konzerns Suez.

Nach eigenen Angaben will der Weltwasserrat „Bewusstsein und Handlungen in Bezug auf kritische Fragen beim Thema Wasser auf allen Ebenen fördern, darunter auch auf der höchsten Entscheidungsebene, sowie die effiziente Erhaltung, den Schutz, die Entwicklung, Planung, das Management und den Gebrauch von Wasser in all seinen Ausmaßen auf einer umweltvertäglichen Basis zum Nutzen allen Lebens auf der Erde fördern.“

Kritiker werfen dem Weltwasserrat vor, die Privatisierung der Wasserversorgung voranzutreiben. Ein Indiz dafür sei der große Einfluss der Wasserkonzerne im Weltwasserrat und der Einfluss von der Weltbank.

Die in Washington, D.C. angesiedelte Weltbank hatte ursprünglich den Zweck, den Wiederaufbau der vom Zweiten Weltkrieg verwüsteten Staaten zu finanzieren.

Die Kernaufgabe ist, die wirtschaftliche Entwicklung von weniger entwickelten Mitgliedsländern durch finanzielle Hilfen, Beratung sowie technische Hilfe zu fördern und so zur Umsetzung der internationalen Entwicklungsziele beizutragen (vor allem den Anteil der Armen an der Weltbevölkerung bis zum Jahr 2015 um die Hälfte reduzieren zu helfen).

Die Weltbankgruppe hat im Geschäftsjahr 2008 über 38 Milliarden USD an Darlehen, Zuschüssen, Beteiligungen, Investitionen und Garantien vergeben.

Dies geschieht vornehmlich durch die Vergabe von langfristigen Darlehen zu marktnahen Konditionen beziehungsweise zinslosen, langfristigen Krediten für Investitionsprojekte, umfassende Reformprogramme und technische Hilfe, zunehmend auch durch die Förderung der privatwirtschaftlichen Entwicklung durch die Beteiligung an Firmen und durch die Übernahme von Garantien.

Gerade durch die Vergabepolitik von der Weltbank in Drittweltländer mit Bedingungen zugunsten von multinationalen Konzernen ist einiges laut den Film „Flow – Wasser ist Leben“ schief gelaufen.

Eine bewegende und beängstigen Thema – Wasser und die Zukunft.

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