04. Juli - Brokdorf

Endlich haben Ramona und ich Zeit gefunden wieder Fahrrad zu fahren. Wir fuhren nach Brokdorf und holten die Fahrräder aus um entlang der Elbe zu radeln. Nach der Hitzewelle in den letzten Tag, hat es sich heute endlich ein bisschen angekühlt. Dafür gab es einen starken Gegenwind, aber dafür flogen wir regelrecht nach Hause.

Was ich nicht wusste ist dass die Ortsbezeichnung zurück auf eine der ältesten holsteinischen Familien „derer von Brockdorff“ geht, der das Dorf seine erste urkundliche Erwähnung 1220 verdankt.

Viele Menschen in Süddeutschland kennen Itzehoe nicht, aber ich brauche nur Brokdorf zu erwähnen und alle wissen Bescheid. Denn im November 1976, im Februar 1977, im Januar 1981 und im Juni 1986 fanden in Brokdorf Großdemonstrationen der Atomkraftgegner gegen das Kernkraftwerk Brokdorf statt und dadurch wurde der Ort bundesweit bekannt.

Sogar in der Rechtswissenschaft ist Brokdorf sehr bekannt. Denn der Brokdorf-Beschluss ist eine Grundsatzentscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Versammlungsrecht von 1985. Darin befasste sich das Bundesverfassungsgericht erstmals mit der Versammlungsfreiheit.

Während der Planungs- und Bauphase des Kernkraftwerks Brokdorf fanden Demonstrationen statt, die teilweise unfriedlich verliefen. Am 28. Februar 1981 demonstrierten weit mehr als 50.000 Bürger größtenteils friedlich gegen den Bau. Die juristische Auseinandersetzung im Vorfeld endete letztinstanzlich mit einem Verbot dieser Großdemonstration. Das Bundesverfassungsgericht entschied im Mai 1985 über die dagegen eingelegte Verfassungsbeschwerde der Veranstalter.