Sonntag, 20. November 2011

20. Nov – Predigt in Heide und Vaale


Ich habe zum zweiten Mal in der baptisten Gemeinde in Heide gepredigt - dieses Mal über das Thema "Zweifel".

Abends war ich dann in Vaale und habe über Offenbarung 6 und 7 gepredigt.

Hier kannst du die Predigt aus Vaale hören


Die Predigt in Heide handelt von Zweifel - hier einige Gedanken dazu

1. Zweifel sind erlaubt!

Die Bibel ist voll von Menschen. Menschen, die ihre Zweifel und Ängste hatten. Menschen, die mit ihrem Glauben gerungen haben.

Die Bibel verurteilt auch weder Sara noch Thomas noch die anderen Menschen, die sich in der Bibel mit Zweifeln und Fragen herumschlagen.

Die wichtigste Frage, die uns bewegt, wenn uns Glaubenszweifel überfallen, finden wir auch in der Bibel selbst. Diese Frage lautet: Wo ist Gott?

Gott lässt das zu. Er lässt es zu, daß Menschen an ihm zweifeln. Er lässt es zu, daß Menschen ihn hinterfragen.

Warum tut er das?

Ich glaube, weil Gott von Menschen geliebt und gelobt werden will, die sich nicht verstellen müssen dafür. Gott will von Menschen anerkannt und als Herr verehrt werden, die selbst zu dem Ergebnis gekommen sind, daß es wahr ist, daß Gott existiert, daß er lebt, daß er uns liebt.

Zweifel sind erlaubt. Fragen ist erlaubt. Auch kritisches Fragen ist erlaubt.

Es tut mir gut zu wissen, daß Gott nicht dadurch verunsichert wird, daß wir manchmal verunsichert sind. Gott zweifelt nicht an uns, wenn wir an ihm zweifeln.

Und, das allerbeste, er lässt uns nicht fallen, wenn wir ihn einmal fallen lassen.


2. Zweifel ist hilfreich!

Wäre es nicht besser, wenn wir alle nie Zweifel hätten?

Nein.

Das wäre nicht besser. Es wäre vielleicht in mancher Hinsicht einfacher. Aber es wäre nicht besser.

Überwundener Zweifel kann uns näher zu Gott führen, kann uns die Bibel, die Gemeinde und das Beten ganz neu lieb machen.

Gemeinsam als Christen durchstandener Zweifel kann uns als Menschen einander näher bringen.

Überwundener Zweifel kann uns in unserem Glauben sicherer machen, fröhlicher und auch missionarischer.

Wenn wir eine Zeit der Anfechtung und des Zweifels durchgegangen sind, ist unser Glaube oft reifer und gewissermaßen tiefer im Herzen verankert als vorher. Zudem sind wir vermutlich barmherziger anderen gegenüber, die ebenfalls gerade in einem „Glaubenstief“ stecken.

Wenn du gerade in einer solchen „Glaubenszweifel“ – Situation bist, dann frage dich einmal: Habe ich überhaupt einen eigenen Glauben?

Das ist eine unheimlich wichtige Frage. Manche Menschen übernehmen ihren Glauben von Eltern, von Freunden oder vom Pastor.

Aber dann muß eine Zeit kommen, in der man seinen eigenen Glauben entwickelt.

Eine Zeit, in der man nicht nur von den Erkenntnissen und Erlebnissen anderer lebt.

Tragfähig ist ein Glauben dann, wenn er auch noch trägt, wenn ich angefochten werde, wenn ich herausgefordert werde oder wenn ich Dinge erlebe, die ich nicht verstehe und die mich traurig machen.

Glaubenszweifel gehören ausgesprochen. Ausgesprochen vor Menschen, die sie aushalten können und die einen Menschen, der sich mit Zweifeln plagt, begleiten und ihm zur Seite stehen können.

3. Zweifel können überwunden werden!

Was aber können wir denn tun, wenn uns Glaubenszweifel plagen und den Glaubensmut nehmen?

Die Rückbesinnung auf Zeiten der Glaubensstärke, der Glaubenserfahrungen.

Ich glaube, daß es für unseren Glauben wichtig ist, wenn wir aufmerksam für das sind, was wir früher einmal mit Gott erlebt haben. Davon können wir nämlich dann zehren, wenn wir einmal verunsichert sind.

Es ist auch wichtig, daß wir aufmerksam sind für das, was andere mit Gott erleben.

Das Gespräch mit anderen Christen scheint mir in Zeiten, wo man sich mit dem Bibellesen, dem Beten und dem Vertrauen auf Gott schwer tut, das beste Mittel zu sein.

Erstens kann man im Gespräch vielleicht herausfinden, was den Zweifel auslöst und man kann überlegen, wie man damit umgehen kann.

Zweitens ist ein Problem, das man mit jemandem teilt, schon nicht mehr ganz so gewaltig.

Die Bibel, insbesondere die Psalmen ist sicher eine große Hilfe in Zeiten der Glaubensnot

Ich halte Lesen und mit anderen Christen über das gelesene und den eigenen Stand im Glauben zu reden, für sehr wertvoll und wichtig, gerade in schwierigen Phasen.

Glaubenszweifel sind immer eine Sache, die etwas Geduld erfordern.

Mich persönlich hat in schwierigen Zeiten immer wieder fasziniert, daß Gott sich in seiner Schöpfung so genial offenbart hat.

Aber auch das Gebet für Zweifelnde wichtig, dass sie tiefere Erfahrungen mit Gott machen können.

Wir müssen keine Angst vor Zweifeln und Anfechtungen im Glauben haben. Gott will uns in solchen Schweren Zeiten nahe sein.

Es wird immer Hochs und Tiefs im Glauben geben.

Aber Gottes Liebe ist und bleibt stärker als unsere Zweifel.

Hier kannst du die Predigt aus Heide über Zweifel auch hören

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