Freitag, 12. Februar 2010

12. Feb - Melinda und Bill Gates Foundation


Mich fasziniert wieder der Gedanke von Philanthropie seitdem ich das Buch von Warren Buffet gelesen habe.

Philanthropie bezeichnet eigentlich eine Grundhaltung und Einstellung, die grundsätzlich an das Gute im Menschen glaubt. Dementsprechend suchen und erkennen Philanthropen das Gute im Menschen. Ihre Liebe zu den Menschen kann sich darin zeigen, dass sie für andere Menschen Gutes tun oder ihr Leben dem Dienst an ihren Mitmenschen widmen.

Philanthropen können aus ihrem Glauben heraus philanthropisch handeln wie es sich im Gebot der christlichen Nächstenliebe zeigt (Mutter Teresa). Einen darüber hinausgehenden religiösen, politischen oder anderweitig dogmatischen Zusammenhang gibt es nicht.

In den Vereinigten Staaten, wo (private) Wohltätigkeit traditionell eine größere Rolle spielt als in Europa, wird der Begriff philanthropist (Philanthrop) vielfach auch auf reiche Personen angewandt, die große Teile ihres Vermögens zu wohltätigen Zwecken einsetzen, also faktisch menschenfreundlich sind. In diesem Sinne gelten unter anderen Andrew Carnegie, Jean Paul Getty, Paul Newman, Brooke Astor und Bill Gates als Philanthropen.

Warren Buffett kündigte 2006 an, in den nächsten Jahren 37,4 Milliarden Dollar in Aktien seiner Holding Berkshire Hathaway spenden zu wollen. 5/6 davon sollen der Bill & Melinda Gates Foundation zufließen. Die erste Zahlung im Wert von $1,6 Mrd. erfolgte im Juni 2006, die zweite im Wert von $1,76 Mrd. erfolgte im Juli 2007, die dritte im Wert von $1,8 Mrd. im Juli 2008.

Die Bill & Melinda Gates Foundation ist an den Einlagen gemessen die mit Abstand größte Privat-Stiftung der Welt. Bill Gates hat im Jahr 1994 erstmals eine Stiftung mit dem Namen „William H Gates Foundation“ gegründet, die zunächst von seinem Vater geführt wurde. Im Jahr 1999 entstand die „Bill & Melinda Gates Foundation“. Sie hat ihren Hauptsitz in Seattle. William Gates Senior, leitet die Bill & Melinda Gates Foundation mit über 781 Mitarbeitern und einem Kapitalgrundstock von rund $30,2 Mrd. Am 29. Januar 2010 gaben Bill und Melinda Gates bekannt, dass sie in den nächsten 10 Jahren insgesamt $10 Milliarden für Impfstoffe spenden wollen.

Bis zu seinem Tod will Gates nach eigenen Aussagen 90 bis 95 Prozent seines Gesamtvermögens spenden, „lediglich“ 0,02 % seines Gesamtvermögens wird er jedem seiner Kinder zukommen lassen: nämlich 10 Millionen US-Dollar.

Die Ziele der Stiftung sind im Bereich der Entwicklungshilfe angesiedelt. Sie unterstützt die Behandlung und Bekämpfung von Krankheiten in der ganzen Welt. Dazu gehören Projekte zur Versorgung von Aids-Kranken und die Bereitstellung von Geld für Impfprogramme von Kindern in Indien und Afrika. Weiterhin engagiert sie sich in der Forschung nach Impfstoffen gegen Aids, Tuberkulose und Malaria sowie der Bereitstellung von Impfstoffen gegen Kinderlähmung, Diphtherie, Keuchhusten, Masern und Gelbfieber. Die Globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung (GAVI) wird zu 75 % ($1,5 Mrd.) von der Bill & Melinda Gates Foundation finanziert.

Seit den 1990er Jahren propagiert die Stiftung die „Neue Grüne Revolution in Afrika“ und ist sehr stark in die Finanzierung von Gentechnik-Forschung und -Entwicklung mit afrikanischen Kulturpflanzen involviert. 2007 wurde Kofi Annan Vorsitzender der „Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika“ (AGRA), einer im Jahr 2006 mit Geldern der Bill & Melinda Gates Foundation und der Rockefeller-Stiftung (insgesamt 150 Millionen Dollar) gestarteten Initiative.

Ein strategisches Projekt der Bill & Melinda Gates Foundation ist das African Biofortified Sorghum Project, für das die Stiftung 16,9 Millionen US-Dollar ausgegeben hat. Das African Biofortified Sorghum-Projekt wird von der kenianischen Wissenschaftlerin Florence Wambugu geleitet, die bekannt wurde mit dem von Monsanto finanzierten „gentechnisch modifiziert Süßkartoffel-Projekt“ zur Herstellung einer virusresistenten Süßkartoffel - als erste gentechnisch veränderter Pflanze für Afrika.

Die Stiftung fördert außerdem Bibliotheken, Studenten aus Bevölkerungsminderheiten und internationale Post-Graduate-Studenten an der Universität Cambridge (Gates Scholarship).

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