“Marionetten” bzw. „A Most Wanted Man“ von John le Carré habe ich auf Englisch am Wochenende im Auto gehört. Donnerstag war ich in der Bücherei und dort habe ich einiges ausgeliehen unter anderem ein paar englische Audiobücher auf CD.
"Marionetten" spielt in Hamburg, und das fand ich sehr anziehend. Die Geschichte ist schnell erzählt, es geht um den illegal nach Deutschland gekommenen Issa, bei dem man bis zum Schluss nicht sicher ist, woher er tatsächlich kommt und welche Ziele er verfolgt.
Verschiedene Menschen haben auf unterschiedliche Weise mit ihm zu tun und versuchen ihm zu helfen, jedoch am Ende kommt doch alles anders als gedacht. Alle sind nur Marionetten, auch wenn sie selbst das nicht wahrnehmen - selbst wenn sie glaubten die Fäden in der Hand zu haben.
Die Personen werden sehr ausführlich beschrieben, auch wenn Melik und seine Mutter Leyla ziemlich schnell wieder in der Versenkung verschwinden, dafür kann man sich dann gut in Annabel Richter und den Bankier Tommy Brue hineinversetzen. Diese beiden machen neugierig, ganz im Gegensatz zu den Geheimdienstleuten, die irgendwie farblos und ohne Kontur bleiben, was wahrscheinlich mit Absicht geschehen ist.
Die Geschichte zieht einen sofort in den Bann und es bleibt spannend bis zum Schluss, auch wenn irgendwann klar wird, dass es nicht zu einem guten Ende für alle Beteiligten kommen wird.
Gut recherchiert sind die fremden Gedanken und Ansichten, Denkmuster und Rituale der islamischen Welt.
Am Ende gibt es keinen Gewinner, denn alle fallen so ziemlich zum Opfer. Ein wirklich beeindruckendes Buch, das noch lange nachwirkt.
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