Ein Essay über "Was es für mich bedeutet einen Alleinerziehender Vater zu sein" in 500 Worte
Eine unfreiwillige Privilege die mich manchmal an meine Grenzen bringt und dennoch klappt es immer – irgendwie. Ausgesucht habe ich mir diesen Situation nicht Alleinerziehender Vater zu sein und jedoch bin ich mitverantwortlich daran. Da ich selbst dreifacher Scheidungskind bin, wollte ich nie dass meine Söhne das erleben müssen. Leider hat meine Ehe nicht gehalten trotz viele gute Ansätze und viel Einsatz.
Nun stecke ich seit fast vier Jahren in den Schuhen von einem exotischen Spezies „Alleinerziehender Vater“. Damit habe ich einiges an Erfahrungen machen dürfen und müssen. Hier nun einige meine „Highlights“.
Die merkwürdige Tradition 14-tägig meine Küche, Badzimmer und Wohnzimmer zu putzen damit meine Putzfrau kommen kann um alles richtig sauber zu machen, besonders das sauber zu machen was ich als Mann nicht sehen kann bzw. möchte.
Das leidige Thema die Wäsche aus der Waschmaschine um Mitternacht zu nehmen und aufzuhängen. Warum oft so spät – weil der Tag einfach so kurz ist. Die Jungs brauchen etwas zum anziehen und zu oft ist die beste Zeit abends die Waschmaschine an zu machen vor irgendwelche Veranstaltungen. Dann komme ich nach Hause und die nässe Wäsche wartet geduldig oft mich. Manchmal vergesse ich aber die Wäsche wenn ich tot müde nach Hause komme und dann darf ich am nächsten wieder zu Waschmaschine wieder anschmeißen. Mein Rekord liegt bei vier Mal hinter einander für eine einzige Wäscheladung
Die Erziehung von meiner Jungs läuft, mehr als mir lieb ist, über mein Handy. Ein Monat nach dem ihre Mutter ausgezogen war bekam ich eine extrem hohe Handy Rechnung weil ich so oft und so viel mit den Jungs abklären müsste. Daraufhin habe ich sofort einen neuen Vertrag abgeschlossen mit einem Flatrate ins Festnetz. In der Regel telefoniere ich mehrfach am Tag ich mit den Jungs. Wie oft wurden kleine wir auch große Probleme angesprochen und meistens gelöst. Ich habe mich so oft gefragt, wie man früher die Kinder alleine ohne Handy erzogen hat. Unglaublich.
Meine Jungs haben das Vorrecht bzw. Pflicht gehabt die letzten Jahren 3-4 Mal die Woche zu kochen. Der jüngere ist eher der Bäcker und kann tolle chocolate chip cookies backen und der ältere ist eher dafür bekannt für seine Künste Fleisch aller Sorten anzubraten. Es gibt kaum einen Mahlzeit bei uns ohne Fleisch. Manchmal sogar gibt es nur Fleisch. Das können wir in unsere Männer WG erlauben. Ich darf aber öfter die Küche wieder aufräumen und auf Vordermann bringen, da die Jungs manchmal schon im Bett sind, wenn ich nach Hause komme.
Unsere Männer WG hat den Vorteil, dass wir alle ziemlich technisch interessiert sind. Meine Jungs haben ich von Anfang an prägen und beeinflussen können. Sie sind mit Laptops, Playstation 3 und WLAN aufgewachsen und haben eine natürlichen Umgang mit Web 2.0 und das normale Internet.
Zusätzlich bin ich natürlich auch Taxi-Fahrer, technische Berater, Lebensmittel Einkäufer, Nachhilfelehrer, Reinigungspersonal, Geldgeber, Reparaturmann, Arzthelfer, und vieles Mehr. Oft fühle ich mich ausgelaugt und müde, aber hautnah erleben zu dürfen wie meine Jungs zu tollen Männern heranwachsen – dass ich einfach genial!
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Der Gedank zu diesem Essay kam von den Film "New York Mom" mit Urma Thurman. Sie spielt Elizas und von Elizas einstiger Karriere als Schriftstellerin ist nicht viel übrig geblieben. In einem Blog schreibt die New Yorkerin über ihre frustrierenden Erfahrungen als Mutter von zwei Kindern in der Großstadt. Das ist kein einfacher Job, wie Eliza auch heute wieder feststellen muss. Während sie von schlecht gelaunten New Yorkern angefeindet wird, muss sie an einem wichtigen Essay mit dem Titel "What Motherhood Means to Me" feilen, der über ihre Zukunft entscheiden soll. Dass ihr ausgerechnet jetzt von einem feschen Inder der Hof gemacht wird, macht die Sache nicht einfacher.
Inspiriert davon habe ich mich hingesetzt und auch meine Gedanken als Alleinerziehender Vater aufgeschrieben.
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