Mittwoch, 20. Januar 2010

20. Jan - 3D Fernseher


Fast alle großen Elektronikhersteller werden im Sommer Fernseher auf den Markt bringen, die dreidimensionale Bilder liefern.

Zur Fußball-Weltmeisterschaft, ab 11.Juni in Südafrika, soll es in sieben Städten weltweit 3D-TV-Übertragungen mit Public Viewing geben. Sony hat darüber mit dem Weltfußballverband Fifa einen Vertrag für bis zu 25 Spiele abgeschlossen. Nach der WM erscheint dann eine 3D-DVD mit WM-Höhepunkten. Technisch gründet die dritte Dimension auf denselben Prinzipien wie im 3D-Kino, jüngst etwa in „Avatar“.

Die heutige 3D-Kinowelt ist bunt, das 3D-Fernsehen wird es ebenso sein, und beide bedienen sich einer anderen Technik. Diese sendet in rascher Folge Bilder mal für das eine, mal für das andere Auge. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Verfahren. Das eine funktioniert mit Polarisations- , das andere mit Shutterbrillen.

Die erste Methode beruht darauf, dass Lichtwellen unterschiedlich schwingen, mal links gedreht, mal rechts. Durch die unterschiedlichen Polarisationsfilter in den Brillenhälften kommt aber nur Licht einer Schwingungsebene durch. Während der Film nun bis zu 100 Mal pro Sekunde zwischen den Bildern fürs linke und fürs rechte Augen wechselt, baut das Gehirn wie beim natürlichen Sehen das Ganze zu einem Raumeindruck zusammen.

Das zweite Prinzip dürfte qualitativ besser funktionieren: Dort stecken in den Brillenfassungen LCD-Schirme, deren elektronische Steuerung sie in präzisem Wechsel mal auf transparent, mal auf undurchsichtig schaltet. Erscheint auf dem Bildschirm ein Bild für das linke Auge, macht die rechte Brillenseite zu und umgekehrt. Gesteuert wird das durch ein Infrarotsignal des Fernsehers.

Der Nachteil dieser Shutterbrille: Sie wiegt mehr als eine Polarisationsbrille, weil die LCD-Gläser eine Stromversorgung brauchen. Eine Akkuladung soll aber für mehrere Spielfilme reichen. Bei den Herstellern geht man davon aus, dass Shutterbrillen sich durchsetzen werden, auch bei Brillenträgern. Die Erfahrungen aus Kinos, die denselben Film wahlweise in 2D oder 3D anboten, bestätigen dies.

Zwar experimentieren Ingenieure mit Verfahren, die einen 3D-Seheindruck ohne Brille ermöglichen. Bei ihnen strahlt der Fernseher die Aufnahmen beider Kameras so ab, dass die Bilder jeweils nur von einem Auge zu sehen sind. Aber bislang klappt das nur für einen Zuschauer, an einem festgelegten Sitzplatz. Für eine vor dem Fernseher gruppierte Familie taugt die Technik bislang nicht.

Zukünftig werden kurz nach dem 3D-Kinoereignis das abgeleitete 3D-Spiel und der auf DVD gebrannte 3D-Film auf den Markt kommen. Wirtschaftlich wird das den Kino-Blockbustern ebenbürtig sein. Bald schon werden auch die ersten Fernsehsender per Satellit Raumbilder ausstrahlen. Noch in diesem Jahr will der britische Privatsender Sky einen 3D-Bezahlkanal zuschalten

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