Sonntag, 18. April 2010

18. April - Predigt über Matthäus 25, 14 - 30


Die Predigt heute in der Arche Lübeck handelt von der Gleichnis von Jesus aus Matthäus 25, 14 - 30.

Jesus erzählt also von drei Menschen. Jeder von ihnen bekommt etwas anvertraut: der eine 5, der zweite 2 und der letzte ein Geldstück. Im griechischen heißt das Talanton und es klingt das uns bekannte Wort Talent an.

Da hat einer viel bekommen, ein Multitalent sozusagen. Wer so beschenkt ist, dem fällt das Leben leicht, der kann ohne Mühe daraus etwas machen, hat damit auch viel von seinem Leben. Aus 5 werden 10 Talenten.

Dann ist da der zweite, der zwei Geldstücke bekommen hat. Nicht viel, aber doch ein Anfang aus dem man etwas machen kann. Auch er verdoppelt beim Einsatz der Gabe letztlich das zu Beginn erhaltene.

Und schließlich ist da der dritte. Ein Geldstück bekommt er - aus seinen Augen "mehr nicht". Mit dieser einen Gabe soll er nun leben. Was ist das schon? Nichts. Man schaue sich die anderen an und was die alles können. Und ich, was bin ich dagegen. Klein, mickerig, unbedeutend.

Aber es gibt noch dieser Hausherr, der wiederkommt, der etwas sehen will. Es ist eine schrecklich Vorstellung, wenn der Hausherr wiederkommt und es gibt nichts zu zeigen. Er nimmt deshalb sein Geldstück und vergräbt es. Wegpacken, es nicht sichtbar werden lassen, dann kann es niemand wegnehmen, dann ist es nicht verlierbar, nicht angreifbar, dann kann man es am Ende unversehrt herausholen und wieder vorweisen.

Dann kommt dieser Herr, will Rechenschaft für das anvertraute Vermögen. Die viel haben, können auch viel vorweisen, aber was ist mit Mann der nur einen Geldstück bekommen hat. In einer lange Rede versucht er sich zu verteidigen, versucht er sich zu rechtfertigen, warum er nur dieses eine Geldstück zurückgeben kann. Doch dafür wird er bestraft.

Heulen und Zähneklappern wird das Ende bestimmen, weil darin dann sichtbar wird, wie das eigene Leben vertan wurde, wie es einfach zugeschüttet wurde mit Gedanken, die bestimmt waren von Urteilen der anderen, von der Meinung, man müsse so sein wie die anderen.

Aber es wird deutlich: es geht nicht um die anderen, es geht um dich. Die anderen haben 5 oder 2 Talente erhalten, gut. Aber das sind die anderen. Du hast 1 Talent erhalten. Was machst du damit? Frage nicht danach, was die anderen haben und tun, das ist nicht dein Leben. Du hast dein Talent, deine Gabe von Gott erhalten und nun setze sie ein.

Wer sein Talent vergräbt, der vergräbt ein Geschenk Gottes.

Jesus hat dieses Gleichnis erzählt, um Menschen wirklich zu sich selbst zu führen. Er will ihn wegführen von dem Urteil: wie stehst du da, wenn du dich mit diesem und jenem vergleichst, wenn du falschen Erwartungen hinterher läufst? Nein, es geht um das Urteil Gottes, das von all diesen Maßstäben und Erwartungen unabhängig ist.

Hier kannst du die Predigt auch hören

Hier kannst du auch die Bibeltext nachlesen aus Matthäus 25, 14 - 30.

14 "Es ist wie bei einem Mann, der vorhatte, ins Ausland zu reisen. Er rief seine Sklaven zusammen und vertraute ihnen sein Vermögen an,
15 so wie es ihren Fähigkeiten entsprach. Einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei und noch einem anderen eins. Dann reiste er ab.
16 Der Sklave mit den fünf Talenten begann sofort, damit zu handeln und konnte das Geld verdoppeln.
17 Der mit den zwei Talenten machte es ebenso und verdoppelte die Summe.
18 Der dritte grub ein Loch und versteckte das Geld seines Herrn.
19 Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück und wollte mit ihnen abrechnen.
20 Zuerst kam der, dem die fünf Talente anvertraut worden waren. Er brachte die anderen fünf Talente mit und sagte: 'Herr, fünf Talente hast du mir gegeben. Hier sind weitere fünf, die ich dazu gewonnen habe.'
21 'Hervorragend!', sagte sein Herr. 'Du bist ein guter Mann! Du hast das Wenige zuverlässig verwaltet, ich will dir viel anvertrauen. Komm herein zu meinem Freudenfest!"
22 Dann kam der, dem die zwei Talente anvertraut worden waren. Er brachte die anderen zwei Talente mit und sagte: 'Herr, zwei Talente hast du mir gegeben. Hier sind weitere zwei, die ich dazu gewonnen habe.'
23 'Hervorragend!', sagte sein Herr. 'Du bist ein guter Mann! Du hast das Wenige zuverlässig verwaltet, ich will dir viel anvertrauen. Komm herein zu meinem Freudenfest!
24 Schließlich kam der, dem das eine Talent anvertraut worden war. 'Herr', sagte er, 'ich wusste, dass du ein strenger Mann bist. Du forderst Gewinn, wo du nichts angelegt hast und erntest, wo du nicht gesät hast.
25 Da hatte ich Angst und vergrub dein Talent in der Erde. Hier hast du das Deine zurück.'
26 'Du böser und fauler Sklave!', sagte der Herr, 'du wusstest also, dass ich Gewinn fordere, wo ich nichts angelegt, und ernte, wo ich nichts gesät habe?
27 Warum hast du mein Geld dann nicht auf eine Bank gebracht? Dann hätte ich es wenigstens mit Zinsen zurück bekommen.'
28 'Nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die fünf Talente erworben hat!
29 Denn jedem, der einen Gewinn vorweisen kann, wird noch mehr gegeben werden und er wird Überfluss haben. Aber von dem, der nichts gebracht hat, wird selbst das, was er hatte, weggenommen.
30 Den nichtsnutzigen Sklaven werft in die Finsternis hinaus, wo dann das große Weinen und Zähneknirschen anfangen wird.'"

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