Montag, 15. März 2010

15. März - Tendzin Gyatsho der 14. Dalai Lama


Ich habe aus der Bücherei 2 CD's über den Dalai Lama ausgeliehen und jetzt gehört

Dieses biographische Portrait von 2 CD's gewährt Einblicke in das Leben einer großen Persönlichkeit im Spannungsfeld von östlicher Tradition und moderner westlicher Welt. Die Schauspieler Bernd Stephan und Rolf Nagel führen ein in das Leben des Dalai Lama und in die Geschichte eines außergewöhnlichen Landes. Original-Aufnahmen des Dalai Lama ergänzen die Produktion.

Dalai Lama ist der Titel des höchsten Trülku innerhalb der Hierarchie der Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus. Er wurde erstmals als Ehrentitel im Jahre 1578 vom mongolischen Fürsten Altan Khan an Sönam Gyatsho verliehen. Der Dalai Lama wird im tibetischen Buddhismus als Mensch (Nirmanakaya) angesehen, der sich aus Mitgefühl entschlossen hat, durch Reinkarnation wieder in das Leben oder „in die gewöhnliche menschliche Existenz“ einzutreten, um anderen Wesen dienen zu können, obwohl er als erleuchtetes Wesen (Bodhisattva) den Kreislauf der Wiedergeburt hätte verlassen können. Er gilt als Gestalt, die das Elixier der Barmherzigkeit und Weisheit den Menschen guten Willens bringt.

Ein Dalai Lama ist gemäß der Tradition in Tibet ein Trülku. Dabei wird angenommen, dass der vorherige verstorbene Dalai Lama erneut eine Wiedergeburt als Mensch annimmt und dann aufgefunden werden kann. Dies geschieht durch eine hochrangige, von der Ordensführung autorisierte Findungskommission. Beispielsweise wurde der vierzehnte Dalai Lama von mehreren Mönchen gefunden, die Familien mit Kleinkindern im Land aufsuchten, bei deren Geburt sich besondere Zeichen gezeigt haben sollen (als besondere Zeichen gelten etwa ungewöhnliche Träume der Eltern, ungewöhnliche Fähigkeiten des Kindes oder Regenbögen). Die Mönche stellten den Kleinkindern mehrere Aufgaben, um herauszufinden, welches von ihnen der wiedergeborene Dalai Lama sei. Eine dieser Aufgaben war die Wiedererkennung von persönlichen Ritualgegenständen des Verstorbenen.

Nachdem die Entscheidung für einen der Kandidaten gefallen ist, wird das Kind offiziell zur Reinkarnation des vorherigen Dalai Lama erklärt und soll eine klösterliche Ausbildung in tibetischem Buddhismus sowie in tibetischer Kultur, unter anderem Sprache, Schrift, Kalligrafie und Allgemeinwissen erhalten.

Tendzin Gyatsho ist der Mönchsname des jetzigen Dalai Lama. Er wurde am 6. Juli 1935 mit dem Namen Lhamo Döndrub in Taktser, einem Dorf in der tibetischen Provinz Amdo im Nordosten Tibets, als zweiter Sohn einer Bauernfamilie geboren. Seine Mutter brachte insgesamt 16 Kinder zur Welt, von denen sieben die Kindheit überlebten.

Im Alter von fast zwei Jahren wurde er von zwei Mönchen, denen er zuvor in einer Vision erschienen sein soll, als Wiedergeburt seines 1933 verstorbenen Vorgängers entdeckt. Es wird berichtet, dass er spontan eine Mala (buddhistischer Rosenkranz), die dem 13. Dalai Lama gehört hatte, als die seine erkannte und weitere Tests bestand. Unter anderem konnte er einen anderen prominenten Mönch benennen und weitere Gegenstände, die ebenfalls dem Vorgänger gehört hatten, aus einer mitgebrachten Menge heraussuchen.

Lhamo Döndrub gelangte mit vier Jahren in den Potala-Palast in Lhasa. Am 22. Februar 1940 wurde er im Alter von 4½ Jahren als 14. Dalai Lama durch die Sitringasol-Zeremonie inthronisiert.

Von 1946 bis 1950 hielt sich der österreichische Geograf und Bergsteiger Heinrich Harrer als Freund und Lehrer des jungen Dalai Lama in Lhasa auf. Am 17. November 1950 wurde dem damals 15-jährigen Dalai Lama die weltliche Herrschaft über Tibet übertragen.

Am 23. Mai 1951 unterzeichneten Vertreter der tibetischen Regierung in Beijing das so genannte „17-Punkte-Abkommen zur friedlichen Befreiung Tibets“, mit dem Tibet innenpolitische Autonomie und Religionsfreiheit zugesichert werden sollte, die Vertretung in der Außenpolitik, im Außenhandel sowie in militärischen Angelegenheiten aber von der Regierung der Volksrepublik China beansprucht wurde.

Am 24. Oktober 1951 wurde nach einem entsprechenden Beschluss der tibetischen Nationalversammlung in Lhasa die Zustimmung Tendzin Gyatshos an Mao Zedong und die Regierung der Volksrepublik China telegrafiert. Er selbst erklärte dazu später, er habe dem Abkommen nur zugestimmt, um sein Volk und das Land „vor der völligen Zerstörung zu bewahren“. Dem Abkommen vorausgegangen war der Einmarsch der chinesischen Volksbefreiungsarmee in der osttibetischen Provinz Chamdo.

Im Jahr 1954 reiste Tendzin Gyatsho auf Einladung der Regierung der Volksrepublik China und gegen den Widerstand der Äbte mit einem Gefolge von fast 500 Personen nach Beijing. Konservative Kräfte in Tibet befürchteten, dass der Dalai Lama in Beijing gegen ihre Interessen beeinflusst werden könnte. Im September 1954 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses gewählt.

Im Winter besichtigte der 14. Dalai Lama weitere chinesische Städte und war sehr beeindruckt. 1955 feierte er das tibetische Neujahr in Beijing und gab aus diesem Anlass ein Bankett für Mao Zedong. Im April 1958 wurde das Vorbereitungskomitee des Autonomen Gebiets Tibet gegründet und der 14. Dalai Lama wurde zum Vorsitzenden des Komitees gewählt.

Im Jahre 1959 floh der gegenwärtige Dalai Lama am 17. März während des Tibetaufstands ins indische Exil, wo er sich seitdem aufhält.

Neben politischen Aktivitäten setzt sich der 14. Dalai Lama intensiv für einen friedfertigen, konstruktiven und mitfühlenden Dialog der Menschen ein – sowohl in religiöser als auch in allgemeiner Hinsicht. Dazu hat er eine große Zahl von Vortragsreisen rund um den Globus durchgeführt und Schriften herausgegeben, in denen die im Gegensatz zur einfachen Lebensweise differenzierten Vorstellungen der tibeto-buddhistischen Religion zu Fragen der Lebenspraxis, zur Natur des menschlichen Bewusstseins und weiteren existenziellen Fragen erläutert werden.

Der Dalai Lama gilt als persönlicher Freund des Christentums, wobei er oftmals Gast im Vatikan war, eine besondere Freundschaft soll ihn mit Papst Johannes Paul II. verbunden haben.
Aufgrund seines regen Interesses an wissenschaftlichen Themen und der Zusammenarbeit mit dem nordamerikanischen Rechtsanwalt Adam Engle und dem chilenischen Neurobiologen und Philosophen Francisco Varela entstand 1990 das in den USA ansässige Mind and Life Institute. Der Dalai Lama ist nach eigener Aussage davon überzeugt, dass Wissenschaft und die buddhistischen Thesen ohne Probleme vereinbar sind.

Der gegenwärtige Dalai Lama besucht im Westen buddhistische Schulen und gibt dort in regelmäßigen Abständen Einweihungen in die buddhistische Lehre und Rituale.

Neben seiner moralischen Autorität hat die Person des 14. Dalai Lama im Westen vor allem den Status eines Botschafters des Friedens. Ihm wurde im Jahre 1989 für seine Bemühungen, mit friedlichen Mitteln auf die Lage in seinem Heimatland Tibet aufmerksam zu machen, der Friedensnobelpreis verliehen.

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