Dienstag, 20. September 2011

20. Sept – Limit von Frank Schätzing


Aus der Bücherei habe ich wieder einen MP3 Hörbuch mitgenommen. Naja - die 1400 Minuten waren sehr gut geschrieben aber das Buch zog sich schon sehr lange hin. Obwohl das Thema an sich mit dem Weltraumlift und der Mondbasis echt interessant war.

Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken.

Während der exzentrische Konzernchef Julian Orley mit einer Schar prominenter Gäste zu einer Vergnügungstour ins All aufbricht, soll Detektiv Owen Jericho, den eine unglückliche Liebe nach Shanghai verschlagen hat, die untergetauchte Dissidentin Yoyo ausfindig machen.

Was nach Routine klingt, ist tatsächlich der Auftakt zu einer alptraumhaften Jagd von China über Äquatorialguinea und Berlin bis nach London und Venedig. Denn auch andere interessieren sich für Yoyo, die offenbar im Besitz streng gehüteter Geheimnisse und ihres Lebens nicht mehr sicher ist.

Jericho muss sich mit der bildschönen, aber ziemlich anstrengenden Chinesin zusammentun, um den phantomgleichen Gegnern auf die Spur zu kommen. In einer Zeit, in der multinationale Konzerne der Politik zunehmend das Zepter aus der Hand nehmen, führen beide einen verzweifelten Kampf ums Überleben, gehetzt von einer Übermacht hochgerüsteter Killer.

Die Suche nach den Drahtziehern führt mitten hinein in die Wirren afrikanischer Söldnerkriege, Machtkämpfe um Öl und alternative Energien, Vorherrschaftsträume im Weltraum – und zum Mond, auf dem sich Orleys Reisegruppe unvermittelt einer tödlichen Bedrohung gegenüber sieht.

Mit über 1300 Seiten bzw 1400 Minuten ist Limit in jederlei Hinsicht ein dicker Schinken. Schätzing läßt sich Zeit und baut die Story sehr langsam auf, zwei Haupthandlungsstränge ein Nebenstrang, dazu eine Vielzahl an Charakteren, die nicht unbedingt für den Plot notwendig gewesen wären.

Das Buch hätte sich als Action Science Fiction Thriller sicherlich flüssiger gelesen, wenn auf eine gewisse Reichhaltigkeit verzichtet worden wäre.
Andereseits gelingt es Schätzing durch den Detailreichtum ein Kopfkino des Jahres 2025 zu entfesseln, wobei fast alles realistischerweise wohl eher ab Jahr 2040 stattfinden könnte.

Die eigentliche, vor allem ab der zweiten Hälfte ordentlich an Fahrt aufnehmende Story, erweist sich zum Schluss doch als Durchschnittsware.

Schuld daran ist auch die Tatsache, das nach dem eigentlichen Höhenpunkt noch die wenig spannende formale Auflösung nachgereicht wird. Fazit : Etwas weniger wäre hier deutlich mehr gewesen.

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