Montag, 26. September 2011

26. Sept - Der Schrei der Wildgänse


Anhand von 13 Episoden aus dem Alltagsleben eines "Normalchristen" zeigen die Autoren Wayne Jacobsen und Dave Coleman auf, wie sehr das praktische Christsein oft von religiösen und traditionellen Zwängen geprägt ist und wie wir davon befreit werden können.

Aber wie können wir heute als Einzelne und in Gemeinschaft ganz praktisch in dieser Freiheit leben, zu der uns Christus befreit hat? Wie können wir religiöse Zwänge entlarven, die uns diese Freiheit immer wieder rauben wollen?

Die Autoren haben zu diesen Fragen kein Sachbuch geschrieben, sondern nehmen uns in die Geschichte von Jake Colsen hinein. Jake, zu Beginn noch Co-Pastor einer Freikirche, war mit seinem Christsein und Gemeindeleben zufrieden, bis sich Dinge in seinem Leben ereignen, die ihn vor einige Fragen stellen, und bis er auf diesen nicht einzuordnenden Fremden trifft.

Dieser Fremde redet von Jesus, als habe er ihn persönlich gekannt. Seine Art zu leben erschüttert Jakes bisherige Überzeugungen. Ist er etwa Johannes, der Jünger, von dem Jesus sagte, er werde vielleicht leben, bis er wiederkommt?

Der Schrei der Wildgänse beschreibt in dreizehn Begegnungen, was Jake mit diesem seltsamen Fremden erlebt. Mit dessen Hilfe gelingt es ihm, seinen größten Ängsten ins Auge zu sehen, extrem schwierige Umstände zu meistern und schließlich eine Freude und eine Freiheit zu erleben, wovon er bisher bestenfalls träumen konnte.

Denn das Buch ist eine Herausforderung, neu darüber nachzudenken, um was es bei Gemeinde letztlich geht.

Teilweise werden tiefe und erfrischende Einsichten in bestimmte Aspekte von Spiritualität aufgezeigt, genauso werden aber auch wesentliche neutestamentliche Aussagen über Gemeinde (Ältesten, Diakone, Hirten und Propheten) schlicht ignoriert.

Bei dem Autorenduo Jacobsen und Coleman lese ich dass die Gemeinde bzw. die anderen immer schuld sind, dass ich nicht meinen Glauben authentisch leben kann.

Statt sich einer Gemeinde bzw. einer Glaubensgruppe anzuschließen, predigen die beiden Autoren einen absoluten subjektiven Individualismus, in dem es keine Regeln, keine Verbindlichkeit, keinen Alltag gibt.

Hier wird ein Glaube propagiert, der sich um sein persönliches Seelenheil kümmert, und sich aus den schmutzigen Geschäften des täglichen Lebens heraushalten will. Das passt absolut zum heutigen Zeitgeist, der einen zum Konsumieren, aber nicht zum Engagieren anhält. Es wirkt wie ein bisschen wie geistliches Fastfood.

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