Sonntag, 18. Juli 2010

18. Juli - Psalm 72 und Gerechtigkeit


Heute morgen hatte ich wieder das Vorrecht in der Gemeinde am Sandberg zu predigen. Dieses Mal habe ich über Psalm 72 und die Gerechtigkeit gepredigt.

Wir haben hier einen Königspsalm vor uns, der zur Zeit der Abfassung zuerst auf den aktuellen König und seine Nachfolger bezogen wurde; aber schon damals klangen messianische Andeutungen durch.

Spätestens nach dem Untergang von Israel und Juda wurde der Psalm als messianisch-endzeitlicher Psalm verstanden

Auslegungstipp von Bibeltexte

1. Damals (wer, was, wo und wann)
2. Prophetisch – Endzeit oder Zukunft
3. Heute – Prinzipien heute anwenden

Die Herrschaft des Königs setzt den Maßstab für sein Land!

Was vom König ausgeht, das prägt seinen ganzen Herrschaftsbereich.

Für den König war maßgeblich Gerechtigkeit (2x in den ersten zwei Versen).

Entsprechend wird Gerechtigkeit im Land das markante Kennzeichen sein; (Verse 3 und 7)

1. Damals – König Frieden
2. Prophetisch – Jesus der Friedefürst
3. Heute – das was wir säen ernten wir auch

Frage – was geht von dir aus, was geht von dieser Gemeinde aus?

Gedanke: Mit der Gerechtigkeit geht Frieden einher

Aber was ist genau Gerechtigkeit?

Hier wird nicht zuerst an "Justiz und Gesetzkategorien" gedacht, wo Recht und Unrecht entschieden wird (Gerechtigkeit nicht im Sinne einer Norm, an der man gemessen wird).

Vielmehr geht es um die Beziehung zwischen zwei Personen: Die Gerechtigkeit Gottes wird immer wieder an seinem Handeln festgemacht!

Er greift ein, er kümmert sich um sein Volk, um Einzelne, er schafft Heil. Gottes Gerechtigkeit wird immer wieder zusammen gesehen mit Gottes Heilstaten

Gerechtigkeit meint damit "Gemeinschaftstreue /Beziehungstreue". Gott lässt seine Leute nicht im Stich, er steht ihnen bei.

Entsprechend soll der König regieren. Er soll seinem Volk seine Treue erweisen; er soll sich um sie kümmern, sie umsorgen, sich "heilvoll" für sie einsetzen - gerade auch jenen gegenüber, die benachteiligt sind, am Rande stehen (Verse 4 & 12-14).

Bei Salomo wird dieser Psalm ansatzweise Realität! Aber der Psalm weist als messianischer Psalm auf Christus hin:

Jesus Christus, das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit

Jesus hat oft davon gesprochen, dass mit ihm das Reich Gottes angebrochen ist, dass er der versprochene Messias, dass er ein König ist (Lk. 4,17-21;).

14Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes zurück nach Galiläa; und das Gerücht von ihm verbreitete sich durch die ganze umliegende Landschaft. 15Und er lehrte in ihren Synagogen und wurde von allen gepriesen. 16Und er kam nach Nazareth, wo er erzogen worden war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbattag in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. 17Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gegeben; und als er das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben steht: 18«Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat; er hat mich gesandt, den Armen frohe Botschaft zu verkünden, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu predigen und den Blinden, daß sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen; 19zu predigen das angenehme Jahr des Herrn.» 20Und er rollte das Buch zusammen und gab es dem Diener wieder und setzte sich, und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. 21Er aber fing an, ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren!


Im Herrschaftsgebiet Jesu (in erster Linie in seiner Gemeinde) wird sich seine Gerechtigkeit ausbreiten:

Jeder, der an Jesus glaubt, bekommt Jesu "Gerechtigkeit" geschenkt. Unsere Schuld und Sünde hat dagegen kein Gewicht mehr, sie ist weggenommen durch das gnädige Handeln Gottes. Wir sind dadurch mit Gott versöhnt (2. Kor. 5,17-21).

7Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 18Das alles aber von Gott, der uns durch Christus mit sich selbst versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat;19weil nämlich Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, indem er ihnen ihre Sünden nicht zurechnete und das Wort der Versöhnung in uns legte. 20So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, und zwar so, daß Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott! 21Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden


Übrigens ich finde Luthers "gerechtfertigt" großartig: Ich bin in Gottes Augen zurechtgebracht; Jesu "Gerechtigkeit" steht über meinem Leben. Wer das verstanden hat, hat eine wunderbare Lebensbasis.

Jesus ist da für uns, er setzt sich für uns ein. Wir können uns voll und ganz auf seine Treue verlassen. Das dürfen und sollen wir aufsaugen. Das wird uns prägen und unseren Umgang mit anderen verändern.

Als Folge werden wir Jesus loben und ehren und mit anderen entsprechend umgehen. Gerechtigkeit wird dann sichtbar in der Gemeinde - im Miteinander der Gläubigen und in den Beziehungen zu anderen.


Fragen zum vertiefenden Gespräch

• Wie sieht "Gerechtigkeit" in unserem Miteinander konkret aus, wenn wir uns an der Beziehungstreue Jesu orientieren? Warum tun wir uns in der Umsetzung manchmal so schwer?

• Was bedeutet es dir, dass du durch den Glauben an Jesus "gerechtfertigt" bist?

• Welche "Visionen" stecken in diesem Psalm für unsere Gemeinde?

Hier kannst du die Predigt auch hören

Psalm 72

1Von Salomo. O Gott, gib dein Gericht dem König und deine Gerechtigkeit dem Königssohn, 2daß er dein Volk richte mit Gerechtigkeit und deine Elenden nach dem Recht. 3Die Berge mögen dem Volke Frieden spenden und die Hügel, durch Gerechtigkeit. 4Er schaffe den Elenden des Volkes Recht und helfe den Kindern der Armen und unterdrücke den Gewalttätigen.

5So wird man dich fürchten, solange die Sonne und der Mond scheint, von Geschlecht zu Geschlecht. 6Er wird herabkommen wie Regen auf die kahle Flur, wie Regenschauer, die das Land erweichen. 7In seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Frieden wird sein, bis kein Mond mehr ist. 8Und er wird herrschen von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde.9Vor ihm werden sich die Wüstenvölker beugen, und seine Feinde werden Staub lecken. 10Die Könige von Tarsis und den Inseln werden Gaben bringen, die Könige von Saba und Seba werden Geschenke senden. 11Alle Könige werden ihn anbeten, alle Heiden werden ihm dienen. 12Denn er wird den Armen erretten, wenn er schreit, und den Elenden, der keinen Helfer hat. 13Des Geringen und Armen wird er sich erbarmen und die Seelen der Armen erretten. 14Er wird ihre Seele von Bedrückungen und Mißhandlung erlösen, und ihr Blut wird in seinen Augen teuer sein. 15Und er wird leben, und man wird ihm vom Gold aus Saba geben; und man wird immerdar für ihn beten, täglich wird man ihn segnen. 16Es wird im Lande Überfluß an Getreide sein; auf den Bergeshöhen werden seine Fruchtbäume rauschen wie der Libanon und werden blühen im Frühling wie das Kraut auf dem Land. 17Sein Name bleibt ewiglich, sein Ruhm wachse an der Sonne; alle Völker sollen sich segnen in seinem Namen und sollen ihn glücklich preisen! 18Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, der allein Wunder tut! 19Und gepriesen sei ewiglich der Name seiner Majestät, und die ganze Erde soll voll werden seiner Herrlichkeit! Amen, Amen!

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