Donnerstag, 2. Juli 2009

02. Juli - Mutter Teresa von Dresden

Unsere Hauskries hat heute Abend Tabea aus Apostelgeschichte 9 als einen Vorbild für die Berufung in den diakonischen bzw sozialen Dienst gehabt.

Hier sind die wichtigsten Punkte:

1.Tue das, wozu du berufen bist, ohne auf Öffenlichkeitswirkung zu hoffen! „Dein Almosen soll verborgen bleiben und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten“(vgl. Mat. 6,1ff).


2. Tue das, wozu du berufen bist, von ganzen Herzen, wie wenig es aus deinem Blickwinkel auch sei. „Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern“(vgl. Mk. 12,41ff).


3. Tue das, wozu du berufen bist, aus Liebe zu den Menschen – und du tust es für Jesus!

Als zweites Beispiel für die Berufung in den diakonischen Dienst haben wir auch von Sabine Ball, die Mutter Teresa aus Dresden, gehört.

Die spannende Lebensgeschichte der Saine Ball
Als 24jährige verläßt sie Deutschland, um in Amerika ihr Glück zu suchen. In Abendkursen absolviert sie eine Hotelfachschule, wird Managerin eines Yachtclubs in Miami Beach und heiratet einen Millionär. Zehn Jahre lebt die gutaussehende Deutsche in verschwenderischem Reichtum. Dann kommt die Scheidung. Mit ihren beiden Söhnen zieht Sabine 1963 nach Kalifornien. Sie sucht Anschluß an die Künstlerscene. Doch auch dort wird sie enttäuscht. Mit dem Kauf eines Grundstücks in Kalifornien versucht sie wiederum einen Neuanfang.

Sie lädt Hippies und Drogenabhängige ein, mit ihr zu leben - mit dem Ziel, sie von den Drogen wegzubekommen.

So wird sie zur Hippie-Mutter. Im Zuge der Jesus-Bewegung findet auch sie zu Jesus Christus.
"The Land" wird "The Lords Land". Hunderte von Jugendlichen kommen auf die Farm und werden Christen.

Viele Jahre des caritativen Einsatzes folgen. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands folgt sie dem Ruf Gottes, in Dresden-Neustadt eine Anlaufstelle für Kinder, Teenager und Jugendliche aufzubauen. Außer dem Cafè "Stoffwechsel" und einem Second-Hand-Laden gehören zwei Häuser für betreutes Wohnen dazu.

Eine Evangelistin besonderen Couleur
"Genau hier in diesem ehemaligen Schnapsladen soll ich bleiben, hat Gott mir gesagt. Und jeder, der kommt, wird mit Liebe und Barmherzigkeit empfangen", erzählt Sabine Ball. Als sie 1992 nach Dresden-Neustadt kam, hat sie auf der Straße geweint. Nicht weil sie sich an die Dresdner Bombennacht erinnerte, in der sie - von Königsberg geflüchtet - durch die brennenden Straßen gerannt war, sondern weil Gott ihr die Not der Wende-Kinder aufs Herz legte.

Heute ist dieser ehemalige Schnapsladen ein christliches Café, ein offenes Haus für Kinder und Jugendliche und Sabine sorgt sich mit einem Team in mütterlicher Liebe um sie. "Ich habe eine unendliche Liebe zu diesen Kindern und Jugendlichen. Vorhin kam jemand, und erzählte mir von den schlimmen Konzerten in dieser Nacht, den etwa 200 Autos, die vor den Hallen geparkt waren, von den Jugendlichen, die schon am Sonntag morgen zugekifft dasitzen...und ich könnte weinen. Da müssen wir etwas unternehmen”

Mutter Teresa von Dresden
Mutter Teresa von Dresden wird sie manches Mal genannt. Für viele Kinder und Jugendliche der Dresdner Neustadt ist der "Stoffwechsel e.V." ein Lichtblick - vielleicht der einzige. In diesem sozialen Brennpunkt sind die Eltern, so sie überhaupt noch zusammenleben, oft dem Alkohol verfallen - nicht zuletzt wegen Arbeitslosigkeit. Manche Kinder und Jugendliche schlafen lieber in den umliegenden Abrißhäusern, als sich dem Streß zu Hause auszusetzen. Da ist der Treffpunkt "Stoffwechsel" wie ein neues zu Hause. Nicht das Essen und die Getränke sind das wichtigste, auch nicht der Second-Hand-Laden, sondern die Atmosphäre.

Behördenarbeit
Ihre evangelistische Berufung verwirklicht sie im Umgang mit den Behörden, den angehenden Erziehern und Sozialarbeitern, die kommen, um von ihr zu lernen, und vor allem im Umgang mit ihren jungen Gästen. "Wenn ich im Café über Gott rede, ist alles mucksmäuschenstill. Es wird mir auch keiner böse. Das ist so meine Berufung," bezeugt die heute 76jährige. Auch Pfarrer und Konfirmanden kommen, um den "Stoffwechsel e.V." mit seinem "Engel des Alltags" (laut ARD) kennen-zulernen. Wie kann man in diesem Alter mit so viel Umtrieb, kaum einer Stunde für sich selbst, und den vielen Anforderungen (menschlich, praktisch, organisatorisch, finanziell) fertig werden? Der Glaube und das Gottvertrauen sind die tragenden Säulen in ihrem Leben.

“Ich lebe ganz einfach - und ich liebe es"
"Wenn man dem Wort Gottes glaubt, gehen Wünsche in Erfüllung", so ihr Resümee. "Ich suchte nach Reichtum. Heute habe ich den inneren Reichtum. So ist mein Wunsch in Erfüllung gegangen, aber nicht so, wie ich als Mensch es wollte, sondern so, wie Gott es wollte. Damit geht eine innere Verwandlung einher. Ich lebe heute ganz einfach - und ich liebe es."

Abhängig von Gott
In Abhängigkeit von Gott zu leben, lernte die ehemalige Millionärsfrau bereits kurz nach ihrer Bekehrung zu Jesus Christus. Es wurde ihr innerlich klar, dass sie auf die Zahlungen ihres Mannes verzichten sollte. Sie räumt ein, dass dies schwer nachzuvollziehen sei, weil sie das Geld doch damals brauchte und die monatliche Unterstützung ihrem Ex-Gatten wirklich nicht schwer fiel. "Doch manchmal fordert uns Gott zu solchen Wegen auf, damit wir uns nur auf ihn verlassen", meint Frau Ball heute.

Stundenlang könnte sie erzählen von den Schenkungen, die sie im Laufe der Jahre erhalten haben, von der Versorgung Gottes, von der Gunst des Oberbürgermeisters und des Polizeidirektors, des Superindentanten sowie der Pfarrer und Pastoren, des Ministerpräsidenten und seiner Frau sowie vieler Firmen und Gemeinden. Doch das Geheimnis ihres weithin akzeptierten und geschätzen Dienstes liegt darin, an dem festzuhalten, was sie 1971 auf den Knien betete: "Jesus, nimm mein ganzes Leben und leite Du mich". Wo eine totale Hingabe ist, da wird auch Gott sein. Davon ist Sabine Ball überzeugt.

Stoffwechsel e. V
Am 5. November 2005 übergab Sabine Ball die Leitung des Stoffwechsel e. V. nach mehr als 12 Jahren an den Mitgründer Ralf Knauthe. Der Verein hat heute 20 hauptamtliche und etwa 60 ehrenamtliche Mitarbeiter und erreicht über verschiedene Treffpunkte, Kreativwerkstätten, einen Schulclub und ein mobiles Kinderprogramm wöchentlich rund 250 bis 280 Kinder und Jugendliche in Dresden. Die Arbeit des stoffwechsel e. V. wurde inzwischen in Dokumentationen unter anderem von ARD und ZDF dargestellt.

Alter schafft Neues
Die mittlerweile 83-jährige wurde im Jahr 2008 als einer der sechs Botschafter für die bundesweite Plakatkampagne Alter schafft Neues des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ausgewählt. Hier ist ein Video von Sabina Ball




Zitate über Sabina Ball
  • Sie ist die Mutter Teresa von Dresden. (Dr. Herbert Wagner, langjähriger Oberbürgermeister von Dresden)
  • Eine außergewöhnliche Frau! Ihre Ausstrahlungskraft, ihr Optimismus und ihr fester Glaube haben mich beeindruckt. Dieser scheinbare Abstieg ... ist der Aufstieg aus einer Welt des Scheins in die Welt des Seins. (Christine Weber, ehem. Staatsministerin für Soziales in der Staatskanzlei Dresden)

  • Dem Verein Stoffwechsel in Dresden, der Gründerin Sabine Ball und den vorbildlichen Mitarbeitern gelten meine guten Wünsche. Von Neuem lernen wir von ihnen mit Dankbarkeit, dass Hoffnungslosigkeit keinen Platz im Leben der Kinder und Jugendlichen haben darf. (Dr. Richard von Weizsäcker, Bundespräsident a. D.)

  • Kriegsflüchtling, Millionärsgattin, Hippie-Farmfrau, Straßenkinder-Oma - der rote Faden ihres abenteuerlichen Lebens ist: Gottes Liebe in einer Seele von Mensch. (Andreas Malessa, SWR Fernsehen)

1 Kommentar:

  1. Sabine hat 83 Jahre auf dieser Erde nicht nur verbracht sondern sie hat die Liebe Jesu weitergegeben. Gestern wurde sie beerdigt und sie darf nun in der Herrlichkeit beim Vater sein. Jeder, der Jesus mit ganzem Herzen nachfolgt wird sie wiedersehen. Gott ist gut.

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