Das Hörbuch „Der Täuscher“ von Jeffery Deaver aus der Bücherei war echt spannend.
Amelia Sachs und Lincoln Rhyme stehen vor ihrer vielleicht härtesten Herausforderung. Ein skrupelloser Täter verübt Morde und Vergewaltigungen und vermag der Polizei ganz nebenbei hilflose Sündenböcke für seine Taten zu liefern.
Rhyme und sein Team ahnen bald, dass Der Täuscher über einen uneingeschränkten Zugang zu privaten Daten verfügen muss, um seine Vorgehensweise zu planen.
Bestsellerautor Jeffery Deaver ist ein glänzender Thriller über das Verschwinden des Privatlebens in einer schrankenlosen und unkontrollierten Informationsgesellschaft gelungen.
Lincoln Rhyme steht vor einem Rätsel. Der Cousin des gelähmten Ermittlers ist wegen Mordes verhaftet worden. Aufgrund einer erdrückenden Beweislage droht ihm lebenslange Haft, obwohl er die Tat standhaft leugnet.
Nachforschungen in vergleichbaren Fällen ergeben ein Tatmuster, das nicht dem Zufall zugeschrieben werden kann. Rhyme, seine Lebensgefährtin Amelia Sachs und ihr Team finden bei ihren Ermittlungen heraus, dass der wirkliche Täter umfassend über seine Opfer und auch über seine potentiellen Sündenböcke informiert gewesen sein muss, um diesen bei Bedarf die Schuld in die Schuhe schieben zu können.
Bald fokussiert sich das Interesse der Polizisten auf die Firma Strategic Systems Datacorp (SSD), einen der größten Datensammler und –händler des Landes. Ihr Verdacht intensiviert sich, nachdem die leitenden Angestellten und der Chef des Unternehmens befragt wurden.
Rhyme versucht es mit einer Datenfalle für den Täter. Doch der Coup misslingt und ein hoher Polizeibeamter kommt dabei ums Leben. Außerdem geraten die Ermittler ins Visier des Killers, der über schier unerschöpfliche Möglichkeiten verfügt, seinen Verfolgern zu entschlüpfen und ihr Leben zu bedrohen. Doch dann kommt Amelia Sachs die zündende Idee, mit der sie sich endgültig selbst in Lebensgefahr bringt.
Eine wahre Daten- und Technikschlacht liefern sich die Helden und ein wahnsinniger Daten-Nerd und Serienmörder in Jeffery Deavers neuestem Thriller. Sehr klar getrennt agieren hier Gut und Böse. Beide Seiten verfügen über schier unglaubliche technische Ressourcen.
Doch dieses Szenario ist nur Mittel zum Zweck. Deaver beschwört erzählend die unfassbaren Gefahren unserer modernen Informationsgesellschaft. Liest man die fiktiven Dossiers zu den Personen in Deavers Thriller, kann einem übel werden. Keine Facette des privaten und beruflichen Lebens bleibt dabei ausgespart, die vollkommen gläserne Privatperson entsteht. Privatleben wird zur Illusion.
Auch in diesem Fall dürfte die Fiktion von der Realität längst überholt worden sein. Und wer die Realitätsnähe des Ganzen noch nicht glauben mag, darf sich im Romananhang an Hand einer Liste von Websites und Literatur, die vom Autor zusammengestellt wurde, über die umfassende Bedrohung der Privatsphäre informieren lassen.
Den Leser beschleicht zunehmend das bedrückende Gefühl, dass diese Entwicklung nicht mehr zu korrigieren sein wird. Lesenswert, spannend und sehr aktuell!
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