Freitag, 14. März 2014

14 März – Coastal Causeway / Nord-Irland

Da meine Mutter gestern vergaß Souvenirs im Titanic Museum zu kaufen, unser Tag begann dort. Dann ging es nach West-Belfast um einige Murals (Wandgemälde) zu fotografieren. Diese Wandgemälde stellen graphisch den Konflikt zwischen IRA und der UK dar.

Es ging dann mit der Autobahn nach Bushmills zum Whiskey Brennerei – dort haben wir eine Besichtigung der Fabrik gemacht. Schon 1608 erhielt Sir Thomas Phillipps die Lizenz, im County Antrim Whiskey zu brennen. Eine Brennerei in Bushmills wird 1743 erstmals erwähnt, aber Old Bushmills wurde erst 1784 in Betrieb genommen und ist eine der ältesten Whiskeybrennereien der Welt. Sie galt lange Zeit sogar als die älteste lizenzierte Brennerei der Welt. Ich war erstaunt wie viel ich in zwischen weiß über Whiskey Herstellung. Meine Mutter fand die Führung auch ganz gut. Da war ich mir nicht ganz sicher gewesen.

Dann ging es weiter nach Dunluce Castle. Es handelt sich hier um eine der größten Ruinen einer mittelalterlichen Burg in Irland. Es befindet sich auf einem Basaltfelsen an der stark zerklüfteten Nordküste der Insel, zwischen den Ortschaften Portballintrae und Portrush im County Antrim in Nordirland. Die Ursprünge der Burg reichen weit zurück, auf dem Basaltfelsen soll sich gar schon ein vorchristliches Ringfort befunden haben.

Dokumentiert ist, dass es im Jahre 1513 in den Händen der Familie McQuillian war. Die Burg wurde oft belagert und im Jahre 1584 von den MacDonnells übernommen. Am 26. Oktober 1588 lief nahe Dunluce Castle ein Schatzschiff der Spanischen Armada auf Grund; dieses wurde geplündert und der Erlös zur Verschönerung der Burg verwendet.

In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Burg aufgegeben, der Legende nach, weil den Eigentümern das Brausen des Meeres zu laut geworden sei. Gemäß einer anderen Version soll die Aufgabe der Burg damit in Zusammenhang stehen, dass 1639 die neu errichtete Küche mitsamt Personal ins Meer abgerutscht ist.

Nur ein paar Kilometer weiter befindet sich die Giant’s Causeway. Die UNESCO zählt den Giant’s Causeway zum Weltnaturerbe. Er besteht aus etwa 40.000 gleichmäßig geformten Basaltsäulen, die ein Alter von etwa 60 Millionen Jahren aufweisen. Etwa die Hälfte der Säulen hat einen sechseckigen Querschnitt, es treten jedoch auch solche mit vier, fünf, sieben oder acht Ecken auf. Die größten der Steinsäulen haben eine Höhe von zwölf Metern. Die Gesteinsschicht ist bis zu fünfundzwanzig Meter dick.

Der Giant’s Causeway führt etwa fünf Kilometer entlang der Klippen und endet im Meer, wovon er wieder – der alten Legende von Fionn mac Cumhaill zufolge – an der schottischen Küste als Fingal’s Cave auftaucht. Geologen führen die Entstehung des Basaltdammes auf die Abkühlung heißer Lava zurück. Formationen senkrechter Basaltsäulen können bei sehr langsamer und gleichmäßiger Abkühlung von Lava entstehen. Die Säulenstruktur bildet sich dabei aus langsam in das Material hineinlaufenden Spannungsrissen. Diese entstehen durch die Abkühlung und Schrumpfung des Materials und breiten sich senkrecht zur Abkühlungsfläche aus.

Wir haben einen GENIALEN Reiseführer gehabt – Neville war einfach toll! Er erzählte alle die Legenden und Fakten so lebendige. Einer irischen Legende nach wurde der Damm vom Riesen Fionn mac Cumhaill gebaut. Man sagt, dass Fionn eines Tages von seinem schottischenWidersacher Benandonner so stark beleidigt wurde, dass er sich dazu entschloss, diesen Damm zu bauen, um Benandonner in einem Duell zu besiegen. Er riss riesige Felsen aus den Klippen der Küste heraus und stemmte sie in das Meer, um einen sicheren Weg nach Schottland zu bauen.

Als er mit dem Bau fertig war, forderte er Benandonner zum Kampf heraus. Um seinen Ruf nicht zu verlieren, blieb diesem nichts anderes übrig, als die Herausforderung anzunehmen, und so machte er sich auf den Weg auf die irische Insel. Fionn, den die Arbeiten an dem Damm ermüdet und erschöpft hatten, suchte derweil nach einem Ausweg, wie er sich vor dem Aufeinandertreffen mit dem schottischen Riesen erholen könnte. Er verkleidete sich daraufhin als Baby und wartete mit seiner Frau auf die Ankunft Benandonners.

Als dieser erschien, beteuerte Fionns Frau ihm, dass er gerade nicht da sei. Gleichzeitig lud sie ihn auf einen Tee ein und versprach, Fionn werde bald zurückkommen. Als Benandonner beim Warten das angebliche Baby sah, erblasste er bei der Vorstellung, dass bei der Größe des Kindes der Vater gar gigantische Ausmaße haben müsse. Die Furcht packte ihn und er rannte über den Damm zurück nach Schottland und zerstörte ihn dabei hinter sich

Den letzten Station heute habe ich allein – also ohne meine Mutter – gemacht – die Carrick-a-Rede Hängebrücke. Ich war sogar der letzte Teilnehmer - also nach mit haben sie die Brücke geschlossen. Es handelt sich um eine schmale Hängebrücke für Fußgänger, die eine Meerenge von 20 Meter in einer Höhe von 30 Meter überspannt. Der Fußweg zur Brücke dauert 15 min. und führt über einen teilweise recht steilen Pfad.

Eine Brücke gab es hier schon seit rund 350 Jahren. Sie wurde ursprünglich von Fischern errichtet, die von der Insel aus mit einem Netz Lachse fingen. Da der Seegang um die Insel eine Bootsüberfahrt häufig verhinderte, griffen die Fischer zu dieser Lösung. Ursprünglich wurde die Brücke nur für die Lachssaison von Juni bis August gespannt.

In den 1970ern war hier noch eine einfache Hängebrücke mit einseitigem Handlauf und weit auseinander liegenden Holztritten in Gebrauch. Obwohl die Brücke häufig starkem Wind ausgesetzt ist und entsprechend schwankt, soll noch nie jemand verunglückt sein. Da es aber früher häufiger vorkam, dass Touristen sich von der Insel nicht mehr über die Brücke zurück trauten und dann mit Booten abgeholt werden mussten, wurde eine festere Brücke mit beidseitigem Handlauf und seitlichen Netzen gebaut. Heute ist die Brücke in erster Linie Touristenattraktion.




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