Freitag, 28. März 2014

28 März – Aids-Waisenkinder Sambia - BOCCS

Traugott und Christel Hartmann, Missionare im Mülheimer Verband, haben Ende der 90er in Sambia einige Schulen für Aids-Waisen aufgebaut. Der Sohn Martin Hartmann, der jahrelange die Arbeit in Sambia übernommen hatte – nachdem die Eltern in Ruhestand gingen, ist zurzeit in Norddeutschland und stellt die Arbeit in den verschiedenen Gemeinden des Mülheimer Verbandes.


Heute Nachmittag war er in Vaale und er zeigte mehreren kurzen Videos und erzählte von dieser ganz wichtigen Arbeit mit den Aids-Waisen in Sambia.

Traugott und Kristina Hartmann wurden im Frühjahr 1970 vom Mühlheimer Verband (MV) als Missionare nach Sambia ausgesandt. Seitdem arbeiteten sie in mehreren Städten und unterschiedlichen Projekten, immer mit dem klaren Ziel, Gemeinden zu gründen, Familien zu unterstützen und Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen.

Im Jahr 1997, als UNICEF das „Zambia Community Schools Secretariat“ (ZCSS) mitgründete und damit den Weg für die Entstehung von Community Schulen freimachte, sahen Hartmanns die Chance auf die Verwirklichung ihrer Vision, den Herausforderungen der zunehmenden AIDS-Waisen-Problematik zu begegnen. Mit der Partnerkirche des MVs, der Christian Community Church (CCC), wurde im Mai 1998 die erste christlich geprägte Schule im Stadtteil Buyantanshi mit 200 Kindern eröffnet. Schnell folgten drei weitere Schulen im Umkreis von Kabwe. Ein halbes Jahr später besuchten bereits 700 Schüler vier Schulen in Kabwe. Als notwendiger Rechtsträger wurde die Stiftung LIFE TRUST gegründet.

Bis 2001 wuchs das Projekt so schnell heran, dass zur Bewältigung aller Aufgaben ein größeres Mitarbeiterteam nötig wurde. Traugotts und Kristinas Sohn Martin Hartmann übernahm daraufhin die Leitung von BOCCS und die Gründer arbeiteten weiterhin vollzeitlich mit. Neben dem administrativen Aufwand wuchs auch die Anzahl der Patenschaften, so dass Martins Frau Andrea die Patenschaftsbetreuung sowie die Öffentlichkeitsarbeit übernahm.

2003 wurden die Arbeitsbereiche von BOCCS ausgeweitet, denn es wurde nun nicht mehr ausschließlich auf Ausbildung für Schüler sondern auch auf Weiterbildung für Erwachsene gesetzt. In diesem Zusammenhang wurde angehenden Lehrern die Teilnahme an dem Weiterbildungsprogramm „Zambia Teachers Education Course“ (ZATEC) ermöglicht, mit dem Ziel, eigene Lehrer fortzubilden, um den Lehrerstandard an den Schulen zu erhöhen.

Zwischenzeitlich haben Christina und Steffen Riegsinger aus Deutschland die Projektleitung bei BOCCS übernommen und wurden 2006 wiederum von Diethelm Hartmann (Martins Bruder) als „BOCCS Coordinator“ abgelöst. Zwei Jahre später reisten Andrea und Martin Hartmann nach einem längeren Deutschlandaufenthalt wieder nach Sambia aus und übernahmen zusammen mit Diethelm die Verantwortung für das Projekt.

Traugott und Kristina Hartmann wurden 2008 nach 38 Jahren Missionsarbeit in Sambia pensioniert, arbeiten aber weiterhin ehrenamtlich bei BOCCS mit.

Im Rahmen eines sechswöchigen Praktikums Ende 2009 schnupperte Miriam Kugler in die Arbeit bei BOCCS hinein. Danach beendete sie ihr Studium in Deutschland und kam schließlich für eine Festanstellung – hauptsächlich im Patenschaftsbereich – zu BOCCS nach Sambia zurück. Nach ihrer Hochzeit mit Marcus Dieckmann übernahmen die beiden Anfang 2013 die Projektleitung.

Das BOCCS-Projekt ermöglicht durch seine sechs Schulen ca. 2500 bedürftigen Kindern eine Schulausbildung. Durch Patenschaften erhalten AIDS-Waisen neben der Möglichkeit des Schulbesuches, zusätzliche Mahlzeiten, individuelle Betreuung und medizinische Versorgung. Vor allem wollen wir jedoch erleben, wie diese Kinder Jesus Christus kennenlernen, ihm nachfolgen und Sambia aufgrund der mit dem Glauben verbundenen guten Werte positiv verändern.

In Sambia leiden immer noch große Teile der Bevölkerung unter Armut und sozialer Ungleichheit. Kinder sind davon am stärksten betroffen. Dieser Not will das BOCCS-Projekt in Kabwe, der Hauptstadt der Zentralprovinz Sambias begegnen. Um den Schulbetrieb zu ermöglichen, spielen Patenschaften von Pateneltern aus Deutschland für Waisenkinder in Sambia eine große Rolle. Sie machen die praktische Hilfe möglich, die zahlreiche Kinder in Sambia dringend benötigen.

Im letzten Jahrzehnt hat sich das Schulangebot in Sambia aufgrund ausländischer Finanzhilfen und Kampagnen deutlich verbessert. Es wurden zahlreiche neue staatliche Schulen eröffnet, vor allem in den Stadtgebieten. Doch Probleme wie Gewalt in den Familien, HIV-Aids, Alkoholismus und familiäre Missstände, insbesondere in den „Compounds“ (Armenviertel) an den Stadträndern sind nicht weniger geworden. Hier beherrschen weiterhin soziale und geistliche Nöte das Geschehen fast aller Bewohner. In diesem Zusammenhang stellen wir uns bei BOCCS die Frage, wie wir diesen Herausforderungen begegnen und unseren sozial-missionarischen Auftrag erfüllen können.

Als BOCCS-Team wollen wir Kindern nicht nur Wissen, Ethik oder Moral vermitteln, sondern ihnen und ihren Familien „echte“ Hoffnung geben. Deshalb reden wir nicht nur von einem wirtschaftlichen Aufstieg, sondern von einer Hoffnung, die allein Jesus Christus geben kann. Er ist es, der das Leben der Schüler und deren Familien nachhaltig und innerlich verändert. Und dazu wollen wir mit unseren BOCCS Schulen einen Beitrag leisten.

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