Dienstag, 4. Mai 2010

04. Mai - Franklin Roosevelt und Sozialcharta


Gleich zwei Mal in diese Woche habeich von den Sozialcharta bzw. "Second Bill of Rights" von Franklin D. Roosevelt gehört. Ein Mal in dem Audiobuch "Nudge" und ein Mal in dem Film von Michael Moore "KAPITALISMUS: EINE LIEBESERKLÄRUNG

Am 11. Jänner 1944 hielt Franklin D. Roosevelt seine Ansprache an die Nation ("State of the Union") aus Krankheitsgründen nicht vor dem Kongress, sondern im Weißen Haus. Zentraler Punkt dieser Ansprache ist Roosevelts Vorschlag einer "Second Bill of Rights", einer Art Sozialcharta, die weitreichende soziale Garantien für die Bevölkerung der USA enthält.

Anmerkung: Die Bill of Rights sind die ersten zehn Zusatzartikel zur Verfassung der USA, die den Einwohnern im Rahmen einer freien und demokratischen Gesellschaft bestimmte unveräußerliche Grundrechte gewähren, darunter auch das Recht, Waffen zu tragen.

KAPITALISMUS: EINE LIEBESERKLÄRUNG zeigt ein seltenes Filmdokument dieser Rede – Roosevelt hatte offenbar nach der im Radio übertragenen Rede Teile davon für ein Filmteam noch einmal gehalten.

Der Film von Michael Moore stellt die (rhetorische) Frage, wie sich die Gesellschaft der USA entwickelt hätte, wäre Roosevelt nicht im Februar 1945 verstorben, ohne an der Umsetzung seiner für die Nachkriegszeit vorgeschlagenen Second Bill of Rights arbeiten zu können.

Hier nun die "Second Bill of Rights" auf Deutsch

Zur Sicherung des Wohlstands und des sozialen Friedens schlage ich weitere Zusätze zur Verfassung vor – eine zweite Bill of Rights, die allen Bürgerinnen und Bürgern der USA unabhängig von Herkunft, Glaube und Rasse eine neue Basis der Sicherheit und des Wohlstands garantiert:

  • Das Recht auf eine nützliche und einträgliche Arbeit.
  • Das Recht auf ausreichende Bezahlung.
  • Das Recht jedes Farmers, seine Produkte zu einem Preis herzustellen und zu verkaufen, der ihm und seiner Familie einen anständigen Lebensunterhalt garantiert.
  • Das Recht jedes Geschäftsmanns, seiner Tätigkeit frei von unfairen Bedingungen oder dem Druck in- und ausländischer Monopole nachzugehen.
  • Das Recht jeder Familie auf ausreichenden Wohnraum.
  • Das Recht auf adäquate medizinische Betreuung.
  • Das Recht auf Alterssicherung, Kranken- und Unfallversicherung und Arbeitslosengeld.
  • Das Recht auf eine gute Erziehung.


Vielleicht kann Obama einiges davon umsetzen :-)

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