Mona und ich feiern an diesen Wochenende unsere 1. Hochzeitstag in Mecklenburg-Vorpommern. Sie hat diese Woche sowieso Urlaub und ich habe zwei von meine vier Kurs heute ausfallen lassen – damit wir auch gemeinsam viel Zeit verbringen können.
Als ich in Wedel unterrichtet habe – dürfte Mona im Elbe Einkaufszentrum Shopping gehen. Danach habe wir lecker bei Schweinske in Itzehoe gegessen.
Dann fuhren wir am Freitagnachmittag quer durch den Hamburger Feierabend Stau zielstrebig zum A24. Beim Ausfahrt Ludwigslust sind wir abgefahren. Da hat uns einen Schild „KZ Gedenkstätte“ neugierig gemacht und wir haben halt gemacht beim
Das Konzentrationslager Wöbbelin war ein temporäres Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme und diente als Auffanglager nach der Auflösung anderer Lager. Es befand sich zwischen Wöbbelin und Ludwigslust und existierte zehn Wochen – vom 12. Februar 1945 bis zum 2. Mai 1945.
Nur etwa 500 Meter vom Standort des späteren KZ-Außenlagers Wöbbelin entfernt befand sich bereits seit dem Spätsommer 1944 ein kleines Konzentrationslager, welches aus Holzbaracken bestand und gelegentlich auch als Lager Reiherhorst bezeichnet wurde.
Am 15. Februar 1945 wurde ein erster Transport von 700 Häftlingen aus Neuengamme im Lager Reiherhorst, ein kleines Konzentrationslager mit Holzbaracken und nur 500 Meter entfernt, untergebracht.
Diese Gefangenen wurden vorwiegend zur Fertigstellung des größeren Hauptlagers eingesetzt, das ursprünglich für britische und amerikanische Kriegsgefangene geplant war. Die Häftlinge zogen noch vor Abschluss der Arbeiten Anfang April 1945 in das neue Lager um.
Nachdem das Konzentrationslager somit in Betrieb war, diente es als Auffanglager für die so genannten „Evakuierungstransporte“, zutreffender Todesmärsche, also für Häftlinge, die aus bereits "geräumten" Konzentrationslagern von der SS deportiert worden waren.
Hauptsächlich betraf dies Gefangene aus anderen Außenlagern von Neuengamme. Aber auch aus entfernteren Lagern wie dem Konzentrationslager Auschwitz wurden Transporte (über Zwischenstationen) ins Lager Wöbbelin geschickt.
Der weitere Aufbau des Lagers wurde ab April 1945 eingestellt und das einzige organisiert arbeitende Kommando war ab dieser Zeit ein Leichenkommando, welches sich um die Beseitigung der Toten kümmern musste.
Aufgrund des Vormarsches der alliierten Armeen musste auch Wöbbelin bald wieder aufgegeben werden. Planungen zur Evakuierung wurden bereits Ende April 1945 getroffen.
Am 1. Mai 1945 wurden die transportfähigen Häftlinge in einen Güterzug verladen, der aus ungeklärten Gründen aber nie abfuhr. Während die zur Deportation bestimmten Häftlinge in den Zug verladen wurden, durchsuchte die SS-Wachtruppe das Lager und erschoss all jene, die sich zu verstecken suchten, wobei die Kranken und nicht transportfähigen, die ohnehin zurückgelassen werden sollten, verschont blieben.
Nach 24 Stunden in den vollgestopften Waggons wurden die Häftlinge aus dem Güterzug am 2. Mai wieder zurück ins Lager getrieben. Dort wurde eine Marschkolonne zusammengestellt, die in Richtung Schwerin aufbrach. Die SS-Wachen gaben die Kolonne jedoch auf, als sie ihre chancenlose Unterlegenheit gegen die näher kommenden Amerikaner einsahen.
Im Lager selbst wurden etwa 3500 Menschen zurückgelassen – größtenteils die so genannten „Muselmänner“. Auch die verbliebenen SS-Männer im Lager setzten sich aus Angst vor den Amerikanern ab.
Sie statteten vorher noch einige Kapos mit Gewehren aus, um die Häftlinge in Schach zu halten. Am Mittag des 2. Mai 1945 wurde das Außenlager Wöbbelin schließlich von Soldaten der 82. US-Luftlandedivision der United States Army befreit.
Schockiert von den vorgefundenen Zuständen, ordnete der Divisionskommandant Gavin an, dass Zivilisten der umliegenden Orte die Massengräber im Umkreis des Lagers zu öffnen und die Leichen der Häftlinge in Einzelgräbern zu bestatten hätten. Aus jedem Haushalt der Stadt musste mindestens eine Person an der Beerdigung teilnehmen.
Nachdem Wöbbelin ab April 1945 als Auffanglager diente, stellte die SS praktisch jedwede Versorgung des Lagers ein. Wöbbelin wurde damit zu einem Sterbelager; die SS tötete (primär) nicht direkt durch Gewalt, sondern überließ die Gefangenen dem Tod durch Hunger, Krankheit und Entkräftung, ein Vorgehen, das als „indirekte Massenvernichtung“ bezeichnete.
Die Verpflegung bestand aus einer Tagesration von einem Kilogramm Brot für zehn Gefangene und einem halben Liter Suppe, wobei diese aus dem Wasser der einzigen Pumpe im Lager hergestellt wurde. Dieses Wasser stammte aus einem Brunnen, der in Verbindung zu einem Massengrab in der Nähe stand. Die Überlebenden berichteten später, dass das Wasser ungenießbar war und diejenigen, die es tranken, krank wurden.
Da die Unterkunftsbaracken nicht über das Rohbau-Stadium hinausgekommen waren, mussten die Häftlinge auf dem Ziegelboden schlafen, es gab weder Betten noch Öfen.
In der kurzen Zeit seines Bestehens war das Lager Wöbbelin Station für über 5000 Opfer des Hitler-Regimes. Die Häftlinge kamen aus 16 Nationen, über 1000 von ihnen überlebten die 10-wöchige Existenz von Wöbbelin nicht.
Sehr betroffen fuhren wir weiter nach Ludwigslust um haben diese toll aussehende aber ausgestorben wirkende Stadt angeschaut.
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