Heute begann für mich die Prüfungswoche an der Nordakademie. Jeden Tag darf ich zwölf verschiedene 30 minütigen Präsentationen.
Es gab Präsentationen über Rostock, Apple, Halloween, Floorball, Dropbox, Baconsalt, und Kite Gen.
Am meisten hat mir die Präsentationen über Kite (Drachen) Stromerzeugung begeistert.
Der italienische Flugtechnikfachmann Massimo Ippoliti, Inhaber der Kite Gen Research hat ein Verfahren zur Stromerzeugung aus Windkraft vorgestellt.
Mit dem einem Flugdrachen ähnelnden „Kite Gen“ werden die konstant hohen Windgeschwindigkeiten in der unteren Atmosphäre genutzt.
Während die herkömmlichen Windturbinen hinsichtlich Bauwerkshöhe, Stabilität und Standortfaktoren schnell an ihre Grenzen stoßen, ist der leichte und extrem flexibel arbeitende Kite Generator auch in windarmen Gegenden sowie in Flughöhen von bis zu 10.000 Meter einsetzbar.
Das Kite Stearing Unit basiert auf zwei an Spulen befestigten hochresistenten Kunststoffseilen, die das Kite-Segel je nach Windstärke und -richtung mittels eines Schwenkarmes aus Aluminium in 800 bis 1.000 Metern Höhe bewegen.
Durch das Wechselspiel von Auf- und Abspulen wird ein ringförmiger elektromagnetischer Generator angetrieben. Gesteuert wird das ohne Personal auskommende System durch eine Software, die kontinuierlich Daten über am Flugkörper angebrachte Sensoren austauscht und damit eine optimale Windausnutzung erlaubt.
Im Gegensatz zu der schweren Windturbine, die einen hohen Aufwand an Material und Fundamentarbeiten erfordert, erfolgt die Stromerzeugung am Boden. Hinzu komme die Tatsache, dass der Kite Gen nahezu unsichtbar und lautlos seinen Dienst tue.
Windstärkemessungen in der Troposphäre haben ergeben, dass in 800 Metern Höhe durchschnittliche Windgeschwindigkeiten von 7,2 Metern pro Sekunde herrschen und damit eine spezifische Stromleistung von 205 Watt je Quadratmeter ermöglichen.
Bei einem 100 Megawatt-Kraftwerk kann mit Gestehungskosten von 0,05 Euro je Kilowattstunde gerechnet werden.
Die Abschreibungsdauer beträgt gegenüber einem leistungsgleichen traditionellen Windpark nur ein Zwanzigstel. Hinzu komme der mit einem Radius von 1.000 Metern vergleichsweise geringe Platzbedarf, da beim traditionellen Windpark ein höherer Mindestabstand zwischen den Turbinen eingehalten werden müsse.
Die bei einem Kernkraftwerk übliche Flugverbotszone biete allein Platz für ein Gigawatt Höhenwindkraft.
Die Grundausführung des zusammen mit dem Turiner Polytechnikum entwickelten Windkraftwerkes ist der derzeit in der Provinz Asti als Versuchsanlage „Kite Gen Stem“ mit neun Generatoren und insgesamt 27 Megawatt Spitzenleistung.
Eine Konfiguration mit 100 Megawatt Spitzenkapazität ermöglicht die Produktion von 500 Gigawattstunden im Jahr, was zur Versorgung von 86.000 Haushalten reichen würde.
Längerfristig sollen auch karussellartig zusammengesetzte Konstruktionen bis 1.000 Megawatt Gesamtleistung mit Gestehungskosten von 0,03 Euro je Kilowattstunde sowie Anwendungen im Offshore-Bereich angeboten werden. Bei Flughöhen von 10.000 Metern seien sogar Windkraftwerke mit 6.000 Megawatt Spitzenleistung möglich.
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