Murano ist eine Inselgruppe nordöstlich der Altstadt von Venedig. Die Insel in der Lagune ist für ihre Glaskunst bekannt, lebt aber auch vom Tourismus. Ähnlich wie Venedig weist Murano eine Reihe von Kanälen auf, die von Brücken überspannt werden, die die Inseln miteinander verbinden. Murano gefiel uns viel besser als Venedig, da es nicht so überfüllt war.
Ende des 13. Jahrhunderts wurde hier die Glasproduktion konzentriert, die gegen Ende der Republik Venedig im Niedergang begriffen war. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts kam es zu einer Neubelebung, die von der Kommune unterstützt wurde. Murano gehört erst seit 1924 zur Stadt Venedig.
Mutmaßlich über den Handel mit Byzanz, wo das Know-how nicht verloren gegangen war, kam die Technik über Venedig nach Mitteleuropa zurück. Somit kann Venedig als Wiege der mitteleuropäischen Glasherstellung angesehen werden. Aus Brandschutzgründen wurden 1295 alle Glasöfen von Venedig auf diese Insel verlagert. Vor allem diente diese Maßnahme jedoch dazu, das streng gehütete Geheimnis der Glasherstellung zu bewahren. Den gut bezahlten Glasbläsern war es unter Androhung der Todesstrafe verboten, ihr Wissen weiterzugeben.
In der Renaissance entwickelten sich die kunstvollen Glasprodukte des farblosen venezianischen cristallo zur Haupteinnahmequelle der Bevölkerung. Erhalten ist nur noch wenig; die Vielzahl der Formen und Dekore erschließt sich vor allem aus den Darstellungen auf Stillleben.
Spätnachmittags sind wir nach Verona gefahren. Die Stadt hat noch eine intakte Stadtmauer und damit ist es für Autofahrer herausfordert. Seit 2000 gehört die Altstadt von Verona zum Weltkulturerbe und zu Recht so da Verona in vorchristlicher Zeit um 550 ca. v. Chr. gegründet wurde und ab 90 v. Chr. eine römische Kolonie war.
Wir hatten das Vorrecht eine Parade aus verkleidete Menschen aus dem Mittelalter.
Umgeben ist die Arena von der Piazza Bra mit dem 1730 angelegten, gepflasterten Listone. Der breite Bürgersteig mit vielen Restaurants verläuft vor den Fassaden der Palazzi auf der Westseite des Platzes.
Das gut erhaltene und in das heutige Stadtbild mit einbezogene Amphitheater wurde wahrscheinlich unter Kaiser Tiberius um 30 n. Chr. erbaut. Es entstand ein halbes Jahrhundert vor dem Kolosseum in Rom (80 n. Chr.) und ist somit eines der frühesten Beispiele für ein von den Römern fortentwickeltes, in Form eines geschlossenen Ovals angelegtes Amphitheater. Das Bauwerk ist 138 m lang, 109 m breit und ist das nach dem Erhaltungszustand zweitgrößte Ampitheater neben dem Kolosseum in Rom. Die klassisch gegliederte Fassade besteht aus zweigeschossigen Arkadenbögen; man muss sich das Original jedoch mit einer zusätzlichen Außenmauer aus rosafarbenem Marmor vorstellen. Das Innere der Arena besteht aus 45 Sitzreihen, welche 45 cm hoch und 45 cm tief sind, mit heute etwa 22.000 Plätzen. Im Sommer finden in der Arena die berühmten Opernfestspiele statt.
Es ist schon schwierig über 2000 Jahre Geschichte auseinander zu halten.
Das um 1356 erbaute Castel Vecchio und die mit Zinnen bekrönte Festungsbrücke sind architektonische Meisterwerke. Zweck des Kastells und der Ponte Scaligero war es, den Fluchtweg der Scaliger zum anderen Ufer der Etsch zu sichern. Die dreibögige Ponte Scaligero war zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung 1356 mit einer Hauptspannweite von knapp 49 m die größte Segmentbogenbrücke der Welt.
Verona ist eine wunderschöne Stadt und sehr zu empfehlen.
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