Seit gut eine Woche habe ich eine neue US-Serie geschaut „Switched at Birth“ zu Deutsch: “Bei der Geburt vertauscht” indem alle Darsteller, die eine gehörlose Person darstellen, sind in Wirklichkeit gehörlos und beherrschen fließend die dominierende Gebärdensprache in den Staaten.
Daphne Vasquez wohnt mit ihrer alleinstehenden Mutter Regina, einer ehemaligen Alkoholikerin, und ihrer Großmutter aus Puerto Rico in einem Arbeiterviertel namens Riverside in Kansas City, Missouri. Durch eine Hirnhautentzündung im Kindesalter hat Daphne ihr Gehör verloren und besucht seitdem Carlton, eine Schule für gehörlose Kinder, in der sie Basketball spielt.
Als die beiden Familien sich das erste Mal treffen, erfahren die Kennishs, dass Regina finanzielle Probleme hat. Deshalb bieten sie ihr an, mietfrei in ein ihnen gehörendes Nebenhaus zu ziehen. Dadurch wird Bay und Daphne die Gelegenheit gegeben, ihre leiblichen Eltern kennenzulernen. Regina und Bay stellen bald fest, dass sie die gleiche Leidenschaft für Kunst haben. Außerdem möchte Bay unbedingt herausfinden, wer ihr leiblicher Vater ist, jedoch mit wenig Erfolg. Im Laufe der ersten Staffel verliebt sich Bay in Daphnes besten Freund Emmett Bledsoe, in den sich später auch Daphne verliebt.
Daphne findet heraus, dass ihre Mutter Regina schon seit ihrem dritten Lebensjahr weiß, dass sie nicht ihre leibliche Mutter ist. Außerdem hat Regina jahrelang Fotos von Bay gesammelt. Die Kennish-Familie hat manches an Regina und Daphne auszusetzen und mischt sich in Daphnes Erziehung ein. Im Halbfinale taucht Bays leiblicher Vater Angelo Sorrento auf, und Reginas Geheimnisse werden offenbart.
Das Hauptthema der Serie sind kulturelle Konflikte zwischen hörenden und gehörlosen Menschen mit dem Nebenthema der Klassenkonflikte zwischen Reich und Arm. Zahlreiche Zusammenstöße werden thematisiert, z.B. die Frage, ob gehörlose Menschen überhaupt Motorrad fahren dürfen oder der Streit zwischen den Müttern Kathryn und Regina, ob Daphne ein Cochlea-Implantat bekommen soll oder nicht.
Katie Leclerc, welche in der Serie die gehörlose Daphne Vasquez verkörpert, leidet im echten Leben unter der der Krankheit Morbus Menière und ist als Folge schwerhörig und die Darstellerin der gehörlosen Vertrauenslehrerin Melody Bledsoe, Marlee Matlin, ist in Wirklichkeit nahezu gehörlos. Auch Darsteller Sean Berdy, welcher den Emmett Bledsoe darstellt, ist taub.
Die American Sign Language (häufig mit ASL abgekürzt) ist die dominierende Gebärdensprache in den USA, Kanada, einigen karibischen Inseln, Nigeria, Ghana und anderen Ländern in Afrika.
Wie bei jeder Gebärdensprache unterscheidet sich ASL in Grammatik der Wort- und Satzbildung und in Semantik vom umgebenden Englisch. ASL hat den Ursprung bei der alten Französischen Gebärdensprache (LSF) und der Gebärdensprache der Einwohner der Insel Martha’s Vineyard und teilweise bei den Zeichensprachen der amerikanischen Indianer. Die Sprache entstand erst in der ersten Amerikanischen Schule für gehörlose Kinder in Hartford, Connecticut (American School for the Deaf), die 1817 durch Thomas Hopkins Gallaudet gegründet wurde.
ASL gewinnt immer mehr an Bedeutung in internationalen akademischen Begegnungen, da vermehrt gehörlose Akademiker aus Ländern mit verschiedenen Gebärdensprachen in den USA studieren und sie in diesen Begegnungen verwenden. Die ASL gilt jedoch vor allem in Europa nicht als Lingua Franca.
Das Vokabularium von ASL wird auch Schimpansen, Bonobos und Gorillas beigebracht. Einige erwarben so einen Wortschatz von über 1000 Wörtern.
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