Freitag, 17. Februar 2012

17. Feb - Zug um Zug - Steinbrück & Schmidt


Absolut begeistert bin ich von dem Hörbuch Zug um Zug von Peer Steinbrück und Helmut Schmidt. Da ich das Hörbuch hörte, habe ich live die Gespräche zwischen den beiden gehört auf dem das Buch basiert.

Dreißig Jahre trennen sie im Alter voneinander. Doch man merkt bei der Lektüre bald, wie sehr sie sich unabhängig davon schätzen. In ihren Gesprächen gehen sie ähnlich genau und präzise wie beim Schachspiel Zug um Zug die Lage in der Weltpolitik durch.

Beide sind umfassend gebildet und pflegen einen Gesprächsstil, der einander ebenbürtig ist. Zu mancherlei Erkenntnissen und Einsichten hegen sie kontroverse Meinungen. Insgesamt aber sieht man hier zwei Politiker mit einander sprechen, die aus einem reichen Erfahrungsschatz politischer Arbeit schöpfen, und die sich mit der gesellschaftspolitischen Entwicklungsgeschichte sowohl in West als auch in Ost bestens auskennen. Man kann eine Menge von ihnen lernen.

Es geht um Amerika, Europa, den arabischen Frühling und um Asien; es geht weiter um verschiedene aus der Geschichte gewachsene Staatsformen, um Demokratie, um Gleichberechtigung und ihre Meinungen zur Gesamtentwicklung unserer gegenwärtigen und vergangenen politischen Lage.

Ohne Streit und frei von ideologischen Haltungen tauschen sie sich über weltpolitische Ereignisse aus. Sie äußern sich sehr persönlich zu einzelnen Politikerpersönlichkeiten und ihren Freundschaften. Ein hohes Maß an Selbstreflexion und Fairness ist bei diesen Einschätzungen erkennbar.


Obwohl Schmidt und Steinbrück natürlich viel Finanzkompetenz auf sich vereinigen, können auch sie keinen Masterplan aus der derzeitigen Krise anbieten. Gleichwohl enthält das Buch aber so viele interessante Einsichten in politische und wirtschaftliche Zusammenhänge, dass es hilft, die derzeit laufenden Debatten besser einzuordnen und zu verstehen.

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