Sonntag, 19. Februar 2012

19. Feb – Vaterunser Teil 3


Die dritte und letzte Teil von der Predigtreihe heute in der Arche Lübeck handelte wieder vom Vaterunser.

Hier kannst du die Predigt hören

Und führe uns nicht in Versuchung

Jesus meint hier mit ‚Versuchung’ alles das, was sich zwischen mich und Gott drängen will.

Jesus selbst ist in solch eine Situation geraten. Die Evangelien erzählen eine Versuchungsgeschichte Jesu. Bei dieser Begegnung zwischen Jesus und dem Teufel stellt der Teufel Jesus drei Fallen auf.

Erste Falle: Jesus soll sich selber helfen. Er soll dazu verlockt werden, dass nicht Gott sein Helfer ist, sondern er macht das schon selber.

Zweite Falle: Jesus soll sich selbst inszenieren. Er soll als cooler Held auftreten, als bewunderter Star, und so Gott missbrauchen zu seinem eigenen Zweck, um selbst groß rauszukommen.

Dritte Falle: der Teufel sagt zu Jesus ‚Du hast die Chance der Herr zu werden, wenn du vor mir niederfällst und mich anbetest und dich damit bewusst von Gott lossagst’.

Dreifache Versuchung. Und drei Mal lehnt Jesus ab, weil ihm das Vertrauensverhältnis zu seinem himmlischen Vater, weil ihm der Glaube das Wichtigste ist. Drei Mal lehnt Jesus ab, indem er sich an Gottes Zusagen, an sein Wort klammert.

In Krisenzeiten, wo kein Mensch mehr da ist, wo man keine Bibel greifbar hat, da leben wir von dem, was wir im Herzen tragen, was wir auswendig wissen, und das soll euch niemand nehmen.

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Sprich: befreie uns von den bösen Wirklichkeiten, die uns im Leben dazu verleiten, nicht mehr an Gott glauben zu wollen – Gewalt, Krieg, Hass, Leid, Tod, Katastrophen im großen wie im kleinen. Befreie uns von all dem Bösen, das dem Leben zuwider steht, das dem Leben im Wege steht

So beten wir gemeinsam im Grunde genommen dafür, dass Gott diesem Bösen ein Ende macht; schon jetzt zeichenhaft, und am Ende der Zeiten endgültig.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

1. Gott ist königlich = Reich

Besser übersetzt könnte man sagen: „Denn dein ist die Königsherrschaft“ oder „denn du bist König, du Gott bist königlich“.

Wir sind nicht irgendwelchen fremden, dunklen Mächten ausgeliefert, sondern Gott ist der Herr, der König. Er regiert, er hat das letzte Wort. Bei ihm sind wir gut aufgehoben, weil er der König, der Herr ist.

2. Gott ist fähig = Kraft

Gott ist fähig dafür zu sorgen, dass sein Name geheiligt wird, auch in unserem
Leben. Gott ist in der Lage, seinen Willen umzusetzen, dass Heil geschieht für diese Welt, aber auch für Sie und für mich. Gott ist fähig, sich um unser tägliches Brot zu kümmern.

Er ist in der Lage mit unserer Schuld fertig zu werden, wie auch uns so zu verändern, dass wir anderen vergeben können. Gott ist fähig, die Bitten des Vaters unsers zu erfüllen, so dass es gut für uns ist.

3. Gott ist schön = Herrlichkeit

Der Satz ist vielleicht ein bisschen ungewohnt, ein bisschen komisch. Dennoch ein wahrer, wichtiger Satz, Gott ist schön.

Wenn etwas zutiefst schön ist und etwas zutiefst überwältigt ist, uns zutiefst bezaubert, wenn uns etwas mit seiner Herrlichkeit anrührt, dann fehlen uns einfach die Worte. Man ist sprachlos, staunt, freut sich einfach über die Schönheit des Lebens und möchte diesen Moment einfach nur genießen.

Wenn etwas bezaubernd schön ist, einfach nur herrlich, dann möchte man einfach nur da sein, still genießen und zur Ruhe kommen und staunen. „Denn dein ist die Herrlichkeit!“

So bekenn wir am Ende des Vaterunser: Gott, du bist herrlich, du bist schön!

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