Die Predigt in der Arche Lübeck handelte von den letzten 15 Stunden aus dem Leben von Jesus nach dem Evangelium von Lukas.
Hier kannst du die Predigt hören
Hier ist der Text aus Lukas 22,39 bis Lukas 23,49
Im Garten Gethsemane
39 Nach dem Festmahl verließ Jesus die Stadt und ging wie gewohnt zum Ölberg hinaus. Seine Jünger begleiteten ihn. 40 Dort angekommen sagte er zu ihnen: "Betet darum, dass ihr der kommenden Versuchung widerstehen könnt!" 41 Nicht weit von seinen Jüngern entfernt kniete Jesus nieder 42 und betete: "Vater, wenn es möglich ist, bewahre mich vor diesem Leiden. Aber nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen." 43 Da erschien ein Engel vom Himmel und gab ihm neue Kraft. 44 Jesus litt Todesängste und betete so eindringlich, dass sein Schweiß wie Blut auf die Erde tropfte. 45 Als er dann zu seinen Jüngern zurückkehrte, schliefen sie, erschöpft von ihren Sorgen und ihrer Trauer. 46 Jesus rüttelte sie wach: "Wie könnt ihr jetzt nur schlafen! Steht auf und betet, damit ihr der Versuchung widersteht!"
Verrat und Verhaftung
47 Noch während Jesus sprach, kam eine große Gruppe Männer auf sie zu. Sie wurden von Judas, einem der zwölf Jünger, angeführt. Judas ging zu Jesus, um ihn mit einem Kuss zu begrüßen. 48 Aber Jesus fragte ihn: "Judas, willst du den Menschensohn mit einem Kuss verraten?" 49 Jetzt hatten auch die anderen Jünger begriffen, was vor sich ging. Aufgeregt riefen sie: "Herr, sollen wir dich mit dem Schwert verteidigen?" 50 Einer von ihnen zog gleich das Schwert, schlug auf einen der Diener des Hohenpriesters ein und hieb ihm das rechte Ohr ab. 51 Aber Jesus befahl: "Hört auf damit!" Er berührte das Ohr des Mannes und heilte ihn. 52 Dann fragte Jesus die Hohenpriester, die Offiziere der Tempelwache und die führenden Männer des Volkes, die alle mitgekommen waren: "Bin ich denn ein Verbrecher, dass ihr euch mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet habt, um mich zu verhaften? 53 Jeden Tag war ich im Tempel. Warum habt ihr mich nicht dort festgenommen? Aber jetzt ist eure Stunde da. Jetzt hat die Finsternis Macht."
Petrus behauptet, Jesus nicht zu kennen
54 Die Soldaten verhafteten Jesus und führten ihn zum Palast des Hohenpriesters. Petrus folgte ihnen in sicherem Abstand. 55 Im Hof des Palastes zündeten sie ein Feuer an, um sich zu wärmen. Petrus setzte sich zu ihnen. 56 Im Schein des Feuers bemerkte ihn eine Dienerin und sah ihn prüfend an. "Der Mann da war auch bei Jesus!", rief sie. 57 Doch heftig widersprach Petrus: "Das ist unmöglich! Ich kenne ihn überhaupt nicht!" 58 Kurz darauf sah ihn ein anderer und meinte: "Natürlich, du bist doch einer von seinen Freunden!" "Ausgeschlossen! Ich doch nicht!", wehrte Petrus ab. 59 Nach etwa einer Stunde behauptete plötzlich wieder einer: "Der hier gehörte zu den Männern, die bei Jesus waren; man hört doch gleich, dass er auch aus Galiläa kommt." 60 Aber aufgebracht stieß Petrus hervor: "Wovon redest du? Was meinst du eigentlich?" In diesem Augenblick krähte ein Hahn. 61 Jesus wandte sich um und sah seinen Jünger an. Da fielen Petrus die Worte ein, die Jesus gesagt hatte: "Ehe der Hahn kräht, wirst du dreimal geleugnet haben, mich zu kennen." 62 Da ging Petrus hinaus und weinte voller Verzweiflung.
Die Soldaten misshandeln Jesus
63 Die Soldaten, die Jesus bewachten, verhöhnten und schlugen ihn. 64 Sie verbanden ihm die Augen und spotteten: "Na, du Prophet! Sag uns, wer hat dich gerade geschlagen?" 65 In dieser Weise quälten sie ihn noch lange.
Jesus vor Gericht
66 Bei Tagesanbruch kamen die Mitglieder des Hohen Rates zusammen: die führenden Männer des Volkes, die Hohenpriester und die Schriftgelehrten. 67 Sie fragten Jesus: "Bist du nun der Christus, der Befreier, der uns versprochen wurde, oder bist du es nicht?" Er erwiderte: "Ihr glaubt ja doch nicht, was ich euch sage, 68 und wenn ich euch etwas frage, dann antwortet ihr mir nicht. 69 Doch von nun an wird der Menschensohn auf dem Platz an der rechten Seite Gottes sitzen." 70 Empört schrien alle: "Willst du damit etwa sagen, dass du der Sohn Gottes bist?" Jesus antwortete: "Ihr habt Recht, ich bin es!" 71 "Wozu brauchen wir da noch Zeugen?", riefen jetzt die Ankläger einstimmig. "Alle haben seine Gotteslästerung gehört!"
Jesus wird an die Römer ausgeliefert
1 Nun erhoben sich die Mitglieder des Hohen Rates und ließen Jesus zum römischen Statthalter Pilatus bringen. 2 Dort beschuldigten sie ihn: "Dieser Mensch hetzt unser Volk auf. Er redet den Leuten ein, dass sie dem Kaiser keine Steuern zahlen sollen. Und er behauptet von sich, er sei der Christus, ein König, den Gott geschickt hat." 3 "Stimmt das?", fragte Pilatus den Angeklagten. "Bist du wirklich der König der Juden?" Jesus antwortete: "Ja, du sagst es!" 4 Pilatus erklärte den Hohenpriestern und der ganzen Volksmenge: "Dieser Mann ist doch kein Verbrecher!" 5 Aber sie widersprachen heftig: "In ganz Judäa hetzt er die Menschen durch seine Lehre auf. Schon in Galiläa hat er damit angefangen, und nun ist er bis hierher nach Jerusalem gekommen!"
Jesus wird von Herodes verhört
6 Pilatus fragte: "Ist der Mann denn aus Galiläa?" 7 Als sie es bestätigten, befahl er, Jesus zu König Herodes zu bringen, der die Provinz Galiläa regierte und sich während des Passahfestes auch in Jerusalem aufhielt. 8 Herodes freute sich, Jesus zu sehen. Er wollte ihn schon lange kennen lernen. Denn er hatte viel von ihm gehört und hoffte, Jesus würde ihm ein Wunder vorführen. 9 Der König stellte Frage um Frage, aber Jesus gab ihm keine einzige Antwort. 10 Umso mehr redeten die Hohenpriester und Schriftgelehrten, die mitgekommen waren und ihn immer heftiger beschuldigten. 11 Auch Herodes und seine Soldaten ließen Jesus ihre Verachtung spüren und verspotteten ihn. Sie hängten ihm einen Königsmantel um und schickten ihn wieder zu Pilatus. 12 Herodes und Pilatus waren vorher erbitterte Feinde gewesen. Aber an diesem Tag wurden sie Freunde.
Das Todesurteil
13 Vor den Hohenpriestern, den führenden Männern des Volkes und der versammelten Menge 14 verkündete Pilatus: "Ihr habt diesen Mann zu mir gebracht und ihn beschuldigt, dass er die Menschen aufhetzt. Ich habe ihn vor euch verhört und bin zu dem Urteil gekommen: Dieser Mann ist unschuldig! 15 Herodes ist derselben Meinung. Deswegen hat er ihn hierher zurückgeschickt. Der Angeklagte hat nichts getan, was mit dem Tod bestraft werden müsste. 16 Ich werde ihn auspeitschen lassen, dann soll er frei sein." 17 Pilatus begnadigte ohnehin in jedem Jahr am Passahfest einen Gefangenen.1 18 Da brach ein Sturm der Entrüstung los. Wie aus einem Munde schrie das Volk: "Weg mit diesem Jesus! Lass Barabbas frei!" 19 Barabbas saß im Gefängnis, weil er sich an einem Aufstand in Jerusalem beteiligt hatte und wegen Mordes angeklagt war. 20 Noch einmal versuchte Pilatus, die Menge zu überzeugen; denn er wollte Jesus gern freilassen. 21 Aber sie schrien nur noch lauter: "Ans Kreuz mit ihm, ans Kreuz!" 22 Pilatus versuchte es zum dritten Mal: "Was für ein Verbrechen hat er denn begangen? Ich finde nichts, worauf die Todesstrafe steht! Ich werde ihn also auspeitschen lassen. Dann soll er frei sein." 23 Aber die aufgehetzte Menge brüllte immer lauter: "Kreuzige ihn!", bis Pilatus ihrem Schreien nachgab 24 und ihre Forderung erfüllte. 25 Barabbas ließ er frei, den Mann, der das Volk aufgehetzt hatte und wegen Mordes angeklagt war. Jesus aber verurteilte er zum Tod am Kreuz, wie sie es gefordert hatten.
Auf dem Weg zur Hinrichtung
26 Auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte begegnete ihnen Simon, der gerade vom Feld kam. Er stammte aus Kyrene in Nordafrika. Ihn zwangen sie, mitzugehen und für Jesus das Kreuz zu tragen. 27 Unzählige Menschen folgten Jesus auf dem Weg zur Hinrichtung. In der Menge waren viele Frauen, die laut klagten und um Jesus weinten. 28 Ihnen rief Jesus zu: "Weint nicht über mich, ihr Frauen von Jerusalem! Weint über euch und eure Kinder! 29 Die Zeit wird kommen, in der man sagt: 'Glücklich sind die Frauen, die keine Kinder bekommen können. Ja, freuen können sich alle, die niemals ein Kind geboren und gestillt haben!' 30 Die Menschen werden sich danach sehnen, dass die Berge über ihnen zusammenstürzen und die Hügel auf sie fallen, damit ihr Leid ein Ende hat2. 31 Wenn schon das grüne Holz Feuer fängt, wie schnell brennt dann das trockene Holz lichterloh!"
Die Kreuzigung
32 Mit Jesus wurden zwei Verbrecher vor die Stadt geführt 33 zu der Stelle, die man "Schädelstätte" nennt. Dort wurde Jesus ans Kreuz genagelt und mit ihm die beiden Verbrecher, der eine rechts, der andere links von ihm. 34 Jesus betete: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!3" Unter dem Kreuz verlosten die Soldaten seine Kleider untereinander. 35 Neugierig stand die Menge dabei. Und die führenden Männer des Volkes verhöhnten Jesus: "Anderen hat er geholfen! Wenn er wirklich Christus, der von Gott gesandte Befreier, ist, dann soll er sich jetzt doch selber helfen!" 36 Auch die Soldaten verspotteten ihn. Sie gaben ihm Essig zu trinken 37 und riefen ihm zu: "Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich doch selbst!" 38 Oben am Kreuz brachten sie ein Schild an. Damit jeder es lesen konnte, stand dort auf Griechisch, Hebräisch und Lateinisch: "Dies ist der König der Juden!" 39 Auch einer der Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren, lästerte: "Bist du nun der Christus? Dann hilf dir selbst und uns!" 40 Aber der am anderen Kreuz wies ihn zurecht: "Fürchtest du Gott nicht einmal jetzt, kurz vor dem Tod? 41 Wir werden hier zu Recht bestraft. Wir haben den Tod verdient. Der hier aber ist unschuldig; er hat nichts Böses getan." 42 Zu Jesus sagte er: "Denk an mich, wenn du in dein Königreich kommst!" 43 Da antwortete ihm Jesus: "Ich versichere dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein."
Jesus stirbt am Kreuz
44 Am Mittag wurde es plötzlich im ganzen Land dunkel. Diese Finsternis dauerte drei Stunden. 45 Dann zerriss im Tempel der Vorhang vor dem Allerheiligsten von oben bis unten. 46 Jesus schrie noch einmal laut auf: "Vater, in deine Hände gebe ich meinen Geist!" Dann starb er. 47 Der römische Hauptmann, der die Hinrichtung beaufsichtigt hatte, lobte Gott und sagte: "Dieser Mann war wirklich unschuldig!" 48 Betroffen kehrten die Menschen, die ein Schauspiel erleben wollten, in die Stadt zurück. 49 Die Freunde Jesu und die Frauen, die mit ihm aus Galiläa gekommen waren, hatten aus einiger Entfernung alles mit angesehen.
Am Ende des Gottesdienste habe ich folgende Video gezeigt:
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