Montag, 2. April 2012

02. April - Ethik und Konsequentialismus


Ich habe nun zum vierten Mal für meine zwei Kurse an der FH Fresenius in Hamburg Ethik unterrichtet.

Es ging heute um Konsequentialismus und Deontologie bzw. Tugendethik.

Konsequentialismus ist ein Sammelbegriff für Theorien aus dem Bereich Ethik, die den moralischen Wert einer Handlung aufgrund ihrer Konsequenzen beurteilt. Häufig wird Konsequentialismus durch den Sinnspruch "Der Zweck heiligt die Mittel" verdeutlicht.

Unter den Begriff des Konsequentialismus fallen der Utilitarismus und Spielarten des ethischen Egoismus. Dabei verlangt der Utilitarismus, dass durch die Konsequenzen einer Handlung der Gesamtnutzen aller ethischen Subjekte größtmöglich sein soll; der ethische Egoismus fragt vor allem nach dem persönlichen

Vorteil. Je nachdem, wie der Gesamtnutzen oder der persönliche Vorteil bestimmt werden (lang- oder kurzfristig, global oder lokal, auf Wohlstand oder auf Selbstachtung bezogen etc.), ergeben sich dabei recht unterschiedliche normative Systeme.

Der ethische Egoismus vertritt die These, man solle stets tun, was für einen selbst am besten sei. Ethische Egoisten behaupten, (nur) die Handlungsweisen des Homo oeconomicus sind die ethisch angemessenen. Daraus folgt, dass ein ethischer Egoist im Alltag auch andere sehr stark berücksichtigt, aber nur wenn er sich dabei selbst einen möglichen Nutzen verspricht – entweder unmittelbar oder auf lange Sicht.


Der Utilitarismus ist eine Form der teleologischen Ethik, welche in verschiedenen Varianten auftritt. Grundlage für die ethische Bewertung einer Handlung ist das Nützlichkeitsprinzip. Den Kern des Utilitarismus kann man in der Forderung zusammenfassen: „Handle so, dass das größtmögliche Maß an Glück entsteht!“

Insofern ist der Utilitarismus eine hedonistische bzw. eudaimonistische Ethik.

Der utilitaristische Ansatz wurde vor allem durch Jeremy Bentham (1748–1832) und John Stuart Mill (1806–1873) systematisch entwickelt und auf konkrete Fragen angewandt.

Bentham erläutert den zentralen Begriff des Nutzens im ersten Kapitel seiner Buch folgendermaßen:

„Mit dem Prinzip des Nutzens ist das Prinzip gemeint, das jede beliebige Handlung gutheißt oder missbilligt entsprechend ihrer Tendenz, das Glück derjenigen Partei zu erhöhen oder zu vermindern, um deren Interessen es geht ... Mit ‚Nutzen‘ ist diejenige Eigenschaft einer Sache gemeint, wodurch sie zur Schaffung von Wohlergehen, Vorteil, Freude, Gutem oder Glück tendiert.“

Deontologische Ethik oder Deontologie bezeichnet eine Klasse von ethischen Theorien, die Handlungen unabhängig von ihren Konsequenzen zuschreiben, intrinsisch gut oder schlecht zu sein. Entscheidend ist dabei, ob die Handlung einer verpflichtenden Regel gemäß ist und ob sie aufgrund dieser Verpflichtung begangen werden.

Deontologische Theorien unterscheidet man innerhalb der Ethik gewöhnlich von konsequentialistischen Theorien, die nicht den intrinsischen Charakter einer Handlung selbst, sondern ausschließlich ihre Konsequenzen für moralisch relevant ansehen.

Innerhalb der Deontologie gibt es verschiedene Ausprägungen: Während moderate Deontologen Konsequenzen auch eine moralische Relevanz zugestehen, sind im moralischen Absolutismus bestimmte Handlungen unter allen Umständen und ungeachtet ihrer Konsequenzen verboten.

Tugendethik bezeichnet eine Klasse ethischer Theorien, deren Zentralbegriff die menschliche Tugend ist. Viele antike Philosophen, darunter Sokrates, haben auf die Frage, wie man leben soll bzw. was ein gutes oder letztlich glückliches Leben ausmacht, geantwortet: tugendhaft.

Diese Antwort erfordert eine Theorie über die Natur von Tugenden – sie werden z. B. als durch Gewöhnung erwerbbare charakterliche Dispositionen erklärt. Sie erfordert auch eine Auskunft darüber, welches die relevanten Tugenden sind.

Angeführt wurden z. B. Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung. Man hat derartige Ansätze mit sonstigen ethischen Theorien verglichen, etwa einem Ansatz, der das gute Handeln danach beurteilt, welchen Nutzen es zur Folge hat (Utilitarismus, Konsequentialismus) oder ob es grundlegenden Beurteilungsprinzipien entspricht, etwa unbedingten Pflichten (deontologische Ethiken).

Vielleicht habt ihr ein bisschen davon verstanden

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