Heute war für Mike sein Vater-Sohn Tag - d.h. Mike dürfte entscheiden was wir heute tun sollen und es ging für uns nach Hamburg.
Zuerst fuhren wir in der Speicherstadt und holten die Fahrräder aus dem Auto raus. Es ist schon ein komisches Gefühl mit dem Fahrrad in der Aufzug der Parkhaus zu fahren aber es ging.
Die Speicherstadt ist der größte auf Eichenpfählen gegründete Lagerhauskomplex der Welt und steht seit 1991 unter Denkmalschutz.
Dort fanden wir einen tollen Aussichtsturm auf dem wir super die Hafencity schauen könnten.
Die HafenCity ist ein neue Hamburger Stadtteil. Der neu entstehende, 155 Hektar große Stadtteil soll neben Büroflächen für mehr als 40.000 Arbeitsplätze, die zu einem Teil schon fertiggestellt sind, auch Wohnraum für 12.000 Einwohner in 5.500 Wohnungen bieten und ist damit das größte laufende Vorhaben zur Stadtentwicklung Hamburgs.
Es war für mich fazinierten über die Jahren zu sehen und erleben wie die Docklands in London verwandelt wurden von den ehemaliger Hafenflächen. Ab und zu war ich in London und habe dort Spaziergänge gemacht und "live" erlebt wie eine neue Stadtteil entsteht. Ich habe gelesen dass Umbauten von Waterfronts sich seit einigen Jahrzehnten in den meisten großen Hafenstädten der Welt stattfinden. Grund hierfür ist die rasanten Entwicklung der Containertechnologie.
Als nächstes wollte Mike gerne den Alter Elbtunnel sehen. Der Alter Elbtunnel ist 426,5 Meter lang und verbindet mit seinen zwei Röhren die Innenstadt Hamburgs bei den St.-Pauli-Landungsbrücken mit Steinwerder. Der Alter Elbtunnel war bei seiner Eröffnung in 1911 eine technische Sensation und steht seit 2003 unter Denkmalschutz. Durch die Entwicklung von Schiffen mit immer größerem Tiefgang ist der Alter Elbtunnel mit seinen zwei Röhren in einer Tiefe von etwa 12 Metern (unter dem Pegel des mittleren Hochwassers) zu eine Barriere geworden So wurde der östliche Teil des Hafens abgehängt von der übrigen Entwicklung des Hamburger Hafens zum internationalen Containerhafen. Durch die besondere Lage nahe der Hamburger Innenstadt wurde dieser Nachteil jedoch zu einer Chance für die Stadtentwicklung.
Danach radelten wir zu der ehemalige Hauptkirche St. Nikolai. Eigentlich nut eine Kirchenruine und ein Mahnmal. Als höchste Erhebung der Stadt diente der Turm der Nikolaikirche den Piloten der alliierten Luftwaffen im zweiten Weltkrief als Ziel- und Orientierungspunkt bei allen Luftangriffen auf Hamburg.
Seit 2005 ist nun möglich, mit einem Aufzug im Inneren des Turmes auf eine 75,3 Meter hoch gelegene Aussichtsplattform zu fahren, von der wir einen guten Ausblick über Hamburg und insbesondere die nahegelegene Speicherstadt hatten.
Dann fuhren wir Richtung Hamburger Rathaus der Sitz der Bürgerschaft (Parlament) und des Senats (Landesregierung) der Freien und Hansestadt Hamburg. Ich habe neulich gelesen: Auf der Rathausmarktseite stehen zwischen den Fensternischen zwanzig Könige und Kaiser des alten deutschen Reiches, von Karl dem Großen bis Franz II. Über den Monarchen thronen am Mittelturm die Darstellungen der bürgerlichen Tugenden; Weisheit, Eintracht, Tapferkeit und Frömmigkeit. Es ist kein Zufall, dass die bürgerlichen Tugenden über den Kaisern angeordnet sind. Ihre Stellung versinnbildlicht die Freiheit der Stadt Hamburg gegenüber der Krone, da Hamburg keine Kaiserstadt, sondern eine Hansestadt war.
An der Binnenalster ist die Alsterfontäne - ein großer Springbrunnen. Die Idee zu der durchschnittlich 60 Meter hohen Fontäne hatte Carlheinz Hollmann, als er 1986 aus einem Flugzeug den Springbrunnen auf dem Genfersee sah.
Die Fontäne fand bei der Bevölkerung anfangs keinen großen Beifall aber mit der Zeit wurde die Fontäne aber Teil dieses Wahrzeichens und ist aus dem Anblick der Innenstadt Hamburgs über die Alster nicht mehr wegzudenken.
Danach fuhren wir mit dem Auto Richtung Norden zum Planterium. Dort haben wir den Show "Kosmische Kollisionen" geschaut. Hier ist Beschreibung aus dem Programmheft:
Begegnen Sie den Kräften, die unseren Planeten und das Weltall formen. Permanent geschieht es: gigantische Zusammenstöße im Kosmos. Das Antlitz des nächtlichen Sternenhimmels, die Ruhe, die wir bei seinem Anblick empfinden, ist trügerisch. Um uns herum ist alles der permanenten Veränderung unterworfen, durch schier unvorstellbare Kräfte.
Unternehmen Sie eine atemberaubende Reise durch Raum und Zeit zur Erforschung der dramatischen Zusammenstöße, die die Evolution des Universums antreiben: Vom peitschenden Sturmwind der Sonne über die katastrophalen Einschläge auf Planeten bis hin zum Crash gigantischer Galaxien. Erleben Sie bequem vom Liegesessel aus in bisher nie da gewesener Anschaulichkeit die titanenhaften Kräfte, die unseren Planeten und das Weltall formen.
Nach einem späten Mittagessen bei Subway fuhren wir wieder Richtung Innenstadt und sind wieder auf den Fahrräfer umgestiefen.
Ein kurzes Durchfahrt auf der Reeperbahn war obligatorisch. Kurz bei der Davidwache vorbei. Die Wache befindet sich auf dem Kiez im Stadtteil St. Pauli an der Reeperbahn, Ecke Spielbudenplatz/Davidstraße. Das Reviergebiet ist mit nur 0,92 km² und ca. 14.000 Einwohnern das kleinste Europas.
Dann fuhren wir wieder runter zu dem Bismarck-Denkmal. Dieser Denkmal ist das größte und wohl bekannteste Bismarck-Standbild weltweit. Das im 1906 eingeweihte Monument - Bismarck in Rüstung der Kreuzritter - hat eine Gesamthöhe von 34,3 Metern und wiegt 625 Tonnen. Die eigentliche Bismarck-Figur ist 14,8 Meter hoch. Die Höhe des Kopfes beträgt 1,83 Meter, die Länge des Schwertes acht Meter. Der auf ein Schwert gestützte Bismarck blickt seewärts; ihm zu Füßen versinnbildlichen Figuren die Germanischen Stämme. Die für das Denkmal verwendeten Granitblöcke stammen aus Kappelrodeck im Schwarzwald.
Zum Schluss wollten wir die Hamburger Wallanlagen entdecken.
Die Hamburger Wallanlagen waren Befestigungen, die von 1616 bis 1625 um Hamburg errichtet wurden. Während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden sie abgetragen und in Grünanlagen umgewandelt.
Bereits Ende des 15. Jahrhunderts hatte man die im 13. Jahrhundert errichtete Hamburger Stadtmauer teilweise durch einen Wall ergänzt. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die gesamte Stadt durch den so genannten Neuen Wall (die Straße „Neuer Wall“ zeigt den Verlauf noch im Westen der Altstadt) umgeben, der über mehrere Rondelle verfügte. Diese Befestigungsanlagen waren aber bereits zum Zeitpunkt ihrer Errichtung veraltet und beschränkten das Wachstum der Stadt.
Durch den latenten Konflikt mit dem damals an Hamburg angrenzenden Königreich Dänemark wurde eine massivere Befestigung notwendig. Im Jahre 1616 ließ der dänische König Christian IV. den Kriegshafen Glückstadt gründen, um so den Elbverkehr kontrollieren zu können. Als Reaktion beauftragten die Hamburger einen niederländischen Festungsbaumeister mit der Errichtung neuer Befestigungsanlagen.
Diese Befestigungen wurden nach niederländischem Vorbild aus Erde errichtet und mit einem breiten Wassergraben umgeben. Die Hamburger Bevölkerung wurde dazu verpflichtet, sich am Bau zu beteiligen.
Für den Bau der Wallanlagen musste zehn Jahre lang etwa ein Viertel der Hamburger Einnahmen aufgewendet werden. 1624 war die Anlage im Wesentlichen beendet. Die Investition in die Wallanlagen zahlte sich für die Stadt schnell aus. Während des Dreißigjährigen Krieges gehörte Hamburg zu den wenigen deutschen Städten, die unversehrt blieben. Wegen ihrer massiven Befestigungsanlagen wurde in diesem Krieg kein einziger Angriff auf die Stadt unternommen, so dass sie als sicherer Ort galt. Zahlreiche Flüchtlinge kamen während des Krieges in die Stadt, wodurch sich die Bevölkerungszahl stark erhöhte.
Heute ist die Wallanlagen hauptsächlich der Parkanlage Planten un Blomen ca. 47 Hektar im Herzen von Hamburg. Der Name ist plattdeutsch und bedeutet „Pflanzen und Blumen“. Der Eintritt ist frei. Wegen der Parkanlagen und der Spielplätze ist der Park ein beliebtes Ausflugsziel.
Also ein genialer Tag mit einem genialen Sohn!
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