Dienstag, 17. Januar 2012

17. Jan - In der Mitte des Lebens von Margot Käßmann


Ich fand es als Mann und Pastor sehr wertvoll das Buch "In der Mitte des Lebens" von Margot Käßmann zu lesen, die eindeutig aus weiblicher Sicht über die Lebensmitte nachdenkt. Das tat sie damals als Bischöfin, als Theologin, als Mutter von vier Kindern und Freundin von vielen Menschen, mit denen sie intensive Beziehungen unterhält.

Besonders eindrucksvoll ist sicherlich die Beschreibung ihrer eigenen Krebskrankheit. Hingegen verwundert es mich, dass sie zwar ihre Scheidung erwähnt, aber den Namen ihres Mannes und die näheren Umstände nicht ein einziges Mal erwähnt, obwohl doch sogar ihr Hund namentlich genannt wird.

Was ihre Sicht der Dinge von anderen Ratgebern unterscheidet, ist nicht nur die spirituelle und theologische Gewichtung, sondern auch die bewusst weibliche Wahrnehmung. Veränderungen des Körpers werden nun einmal von einer Frau intensiver erlebt als vom Mann.

Neu war mir der Gedanke, den sie vom Zoologen Dawkins übernimmt, der beschreibt, dass biologische Eltern Gene weitergeben, aber die Gesellschaft insgesamt, also auch die kinderlosen, Meme vermitteln: Ein Bewusstsein für die Kultur und Tradition, für die Werte einer Gesellschaft. Also wir alle sind gemeinsam verantwortlich für die Weitergabe der Meme, der Kultur, der Tradition, der Werte unserer Gesellschaft, ja, auch unseres Glaubens.

Das Hörbuch war kurzweilig und ich habe gern zugehört und ich bin gespannt ob sie einen Comeback machen wird wie Theodor von Guttenberg

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