Donnerstag, 10. Juli 2014

10 Juli – Cicely Saunders - Hospiz


Ich hatte überlegt im Herbst einen Sterbebegleiterkurs zu machen, aber stattdessen mache ich einen online Kurs auf English für mich. Denn diesen Herbst bin ich jetzt schon überbucht mit Alpha und den Ehekurs plus zusätzliche Stunden an der FH Westküste in Heide.

Die moderne Hospizbewegung und die Palliativmedizin entstanden in den 1960er Jahren in England und geht wesentlich auf Cicely Saunders zurück. Im von ihr gegründeten St.Christopher's werden etwa 2000 Patienten und ihre Angehörigen pro Jahr betreut.

Dame Cicely Mary Strode Saunders war eine englische Ärztin, Sozialarbeiterin und Krankenschwester. Cicely Saunders besuchte die Roedean School, St Anne’s College, Oxford, St Thomas’s Hospital und die Nightingale School of Nursing am King’s College London, wo sie zur Krankenschwester ausgebildet wurde. Später wurde sie Ärztin.

1948 erbte sie £ 500, um ein Hospiz zu eröffnen. Es dauerte aber noch 20 Jahre, bis 1967 das St. Christopher’s Hospice in Sydenham im Südosten Londons eröffnet werden konnte. In den 1950er Jahren arbeitete sie sieben Jahre lang als Ärztin in dem Hospiz der Schwestern der Barmherzigkeit.

Ihre Überzeugung, dass es möglich ist, die letzten Tage eines Menschen angenehm zu gestalten, trug sie in die Welt. Die Entwicklung von Palliativmedizin und Hospizen sind ganz wesentlich ihr zu danken.

Saunders erhielt zahlreiche Auszeichnungen. 1980 wurde sie durch Königin Elisabeth II. ausgezeichnet und damit in den persönlichen Adelsstand erhoben. 1989 wurde sie als einzige Frau des 20. Jahrhunderts in England zum Ehrendoktor der Medizin ernannt (übergeben durch den Erzbischof von Canterbury). 2001 erhielt sie den Conrad N. Hilton Humanitarian Prize (dotiert mit 1,5 Mio. US-Dollar). 2003 wurde Saunders mit dem Ehrenpreis des Viktor-Frankl-Fonds der Stadt Wien ausgezeichnet, 2004 mit der Ernst-von-Bergmann-Plakette der deutschen Bundesärztekammer. Am 3. Juli 2005 verlieh ihr die University of Bath die Ehrendoktorwürde.

Als Christin lehnte sie Lebensverkürzung (Sterbehilfe) strikt ab. Sterben war für sie die Chance, Freunden und Familie noch einmal Danke zu sagen. In Großbritannien gibt es nun 220 Hospize und weltweit über 8.000. Sie selbst starb 87-jährig in dem von ihr eröffneten Hospiz

Hospize haben es sich zur Aufgabe gemacht, unheilbar Kranke in ihrer letzten Lebensphase im Sinne der Palliative Care zu versorgen. Es gibt ambulante, teilstationäre und stationär tätige Hospizvereinigungen, also Leistungserbringer im hospizlichen und palliativen Bereich.

Bei einem Hospiz handelt es sich um eine Institution, die ein Konzept der Sterbe- und Trauerbegleitung verfolgt. Hospize wollen fünf Qualitätskriterien verwirklichen:
  • Der Kranke und seine Angehörigen stehen im Zentrum des Dienstes
  • Unterstützung erfolgt durch ein interdisziplinäres Team
  • Einbeziehung freiwilliger Begleitpersonen
  • Palliative Care (Sorge für Schmerzfreiheit und Lebensqualität) statt Medical Cure (auf Heilung gerichtete Behandlung), kurz heißt das: Lebensqualität statt Lebensquantität
  • Trauerbegleitung
Im Hospiz erhalten Sterbende und ihre Angehörigen Begleitung, Beratung und medizinisch-pflegerische Versorgung. Dabei spielt die Kontrolle der verschiedenen Symptome eine große Rolle, u. a. die Schmerztherapie. Bei allen pflegerischen und medizinischen Handlungen steht aber der (geäußerte oder mutmaßliche) Wille des Kranken an erster Stelle. Außerdem wird für Angehörige Trauerbegleitung angeboten.


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