Sonntag, 20. Juli 2014

20. Juli – „ansteckende“ Christsein – Predigt in Lübeck


Heute Morgen habe ich über   „ansteckende“ Christsein in Lübeck gepredigt.





Frage: wie wird Christen/Evangelisation in Kirche und Gesellschaft  wahrgenommen?!?

Christen -  mehr Schein als Sein
·    sektiererische
·    schwärmerisch
·    gesetzlich

Evangelisation: Menschen werden als "Bekehrungsobjekte"  missbrauchen
·     ein Krampf
·     Seelenmassage
·     es kommen sowieso nur die Frommen
·     Programm (Pflicht)
·     fromme Propaganda

Kein Wunder, daß mancher von uns nervös werden, wenn nur das Wort "Christen" oder "Evangelisation" hören. Denn das "C" bzw. "E-Wort" ist oft ein mit Erfahrungen und Vorurteilen besetzter Begriff!
 
Einleitung
Aber eines der Hauptziele dieser Predigt ist es, unsere negativen Klischeevorstellungen von Christen / Evangelisation loszuwerden.
Wir müssen um des Evangeliums willen keineswegs penetrant oder unausstehlich werden; solches Verhalten würde sogar verhindern, daß wir ein ansteckendes Christensein leben können!!!
Ich es mir wichtig, ein Hindernis aus dem Weg zu räumen - nämlich unsere falsche Vorstellungen von Christen / Evangelisation.
Wir müssen nicht extrovertiert, glaubensstark oder besonders redegewandt sein..
Der Auftrag Jesu, die Gute Nachricht zu verbreiten gilt nicht nur die MV oder die CG Itzehoe, sondern er gilt für Dich und für mich.
Ulrich Parzany ist ein toller Evangelist, aber deswegen müssen wir noch lange nicht alle werden wir er. In unserem Einflußbereich gibt es vermutlich eine Menge Leute, die mit Ulrich Parzany überhaupts nichts verbinden können, aber dafür um so mehr mit uns.

Die gute Nachricht ist: Wir können wir selbst bleiben. Gott wußte sehr gut, was er tat, als er Sie und mich erschaffen hat. Er gab Dir die Persönlichkeit, die Du haben sollst und er möchte, daß Du diese Persönlichkeit einsetzt, um die Menschen um Dich herum für ein Leben mit ihm zu gewinnen.

Wir müssen unsere Klischeevorstellungen loswerden und an den Punkt gelangen, an dem wir, wenn wir das Wort Christen / Evangelisation hören, nur an das denken, was wir tun und wie wir unseren Freunden und Familienangehörigen helfen können, eine Beziehung zu Gott zu finden.

Persönlicher Evangelisation

AUTHENTISCH
Wirklich ansteckendes Christsein kommt aus einer echten, lebendigen Beziehung zu Christus, in der seine Liebe zu den verlorenen Menschen durch uns hindurch zu anderen fließt.
Die Aufrichtigkeit des christlichen Glaubens zeigt sich durch ein Leben, das deutlich von Gottes Liebe und Führung geprägt ist.
Jesus sagt, daß wir reiche Frucht bringen, wenn wir in ihm bleiben (Joh 15,5).
»Christen müssen selbst erst gute Nachricht sein, bevor sie anderen die Gute Nachricht (das Evangelium) bringen« (Joe Aldrich, »Evangelisation als Lebensstil«).

NATÜRLICH.
»Persönliche Evangelisation« spiegelt unsere eigene Persönlichkeit wider.
Sie müssen sich nicht zwingen, etwas anderes zu sein oder darzustellen.
Ob Du ein sachlicher oder ein gefühlsmäßiger Typ bist, ob Du kirchlich oder freikirchlich geprägt bist, ob Du charismatische oder soziale Schwerpunkte setzt, ob Du gesprächig bist oder ob Du zu den Stillen gehörst, die eher fest zupacken, blieb Du selbst!
Dadurch bekommen andere mehr Sicherheit im Umgang mit Dir, und es fällt ihnen leichter, sich mit Dir und dem Evangelium von Jesus einzulassen.

PERSÖNLICH.
Wenn es darum geht, Menschen zu erreichen, die Christus noch nicht kennen, gibt es verschiedene Vorgehensweisen.
Im ProChrist-Vorbereitungsprozeß sind sie miteinander verknüpft: Öffentliche Informationen, Verteilmaterial, Aufkleber, Plakataktionen und andere kreative Formen.
Hierbei entdeckt Dein Gesprächspartner, daß die Gute Nachricht eine öffentliche Botschaft für jeden Menschen ist und daß Du nicht nur Deine Privatmeinung vertrittst.
Dennoch hat die persönliche Beziehung besonderes Gewicht.
Überlegt einmal: Wenn Du Rat in einer wichtigen Entscheidung oder Hilfe bei einem Problem brauchst - an wen wenden du dich?
Normalerweise wenden wir uns an jemanden, den wir kennen und dem wir vertrauen.
Wenn das für uns gilt, gilt das sicher auch für die Menschen, die wir kennen.
Sie wollen über persönliche Anliegen, besonders über den Glauben, nicht einfach mit irgend jemandem sprechen; sie wollen sich einem vertrauenswürdigen Freund anvertrauen.

MÜNDLICH.
Es ist ein Trugschluß zu glauben, daß die Bekanntschaft mit uns genügt, um auf unseren Glauben angesprochen zu werden.
Es reicht nicht aus, sich nur zur Kirche zu bekennen oder ein christliches Leben zu führen, um von Kollegen und Nachbarn nach unserer Beziehung zu Jesus Christus gefragt zu werden.
So wie Worte ohne Taten leer sind, so sind auch Taten ohne Worte leer!
Paulus schreibt im Brief an die Römer (Röm 10,14 lesen):
»Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nichtglauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie hören, wenn niemand verkündigt?«
Damit Menschen die Botschaft wirklich verstehen, muß jemand hingehen und sie ihnen erklären.
Später werden wir lernen, wie wir Gespräche über den Glauben in Gang bringen und biblische Inhalte erklären können.

PROZESSORIENTIERT und nicht ereignisorientiert.
Nur ganz selten hören Menschen die Botschaft zum ersten Mal und entscheiden sich daraufhin für ein Leben mit Jesus.
Meist braucht es eine lange Zeit der Geduld, vieler Kontakte und Gespräche, um eine offene Tür für das Evangelium zu erleben.
Wir wollen unsere Gesprächspartner weder drängen noch manipulieren.
Mit der Liebe Christi wollen wir uns in ihre Situation hineindenken, Zeit haben und sie Schritt für Schritt auf dem Weg zu Gott begleiten.
In einer Zeit der zunehmenden Säkularisierung fehlen oft Grundinformationen, die wir ihnen schuldig sind.
Ein Alphakurs dauert über 10 Wochen.

TEAMORIENTIERT.
Gott gebraucht selten nur eine Person, um jemanden auf den Weg zu bringen, bis er zum Glauben kommt.
Viel öfter stellt er ein ganzes Orchester aus Menschen, Orten und Ereignissen zusammen, um einen Menschen liebevoll zu Christus hinzuführen.
Diese Tatsache ist in zweifacher Hinsicht wichtig.
Zum einen müssen wir nicht das Gefühl haben, die ganze Verantwortung zu tragen, unsere Freunde und Familienangehörigen dahin zu bringen, daß sie sich Jesus anvertrauen.
Cliff Knechtle, ein Open-Air-Evangelist, drückt es so aus
»Die Bekehrung eines Menschen ist mit einer Kette aus vielen Gliedern vergleichbar.
Es gibt ein Anfangsglied, Mittelglieder und ein Endglied. Der Entscheidung eines Menschen, sein  Leben Jesus zu übergeben, gehen viele verschiedene Einflüsse und Gespräche voraus. Ich kenne die Freude, die es macht, auf diesem Weg manchmal das Anfangsglied zu sein, gewöhnlich ein Mittelglied und gelegentlich das Endglied. Gott hat mich nicht dazu berufen, nur ein Endglied zu sein. Er hat mich dazu berufen, treu zu sein und alle Menschen zu lieben. «
Es ist ermutigend zu wissen, daß wir ein Glied oder auch zwei Glieder in der Kette sein können, die Gott selbst schmiedet.
Und es ist begeisternd, daß alle »Glieder«, vom ersten bis zum letzten, zusammen mit den Engeln im Himmel feiern können (Lk 15,7.10), wenn ein Mensch schließlich die Grenze zum Glauben überschreitet.
Und zum zweiten ist es außerordentlich wirkungsvoll, sich mit anderen Christen zusammenzutun, unsere Stärken und Fähigkeiten zu »verketten« und so andere Menschen zum Glauben zu führen.
Sobald Du die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden, Gruppen, Gemeinschaften und christlichen Vereinen anstrebst, wirst Du dich nicht nur über die gemeinsame evangelistische Zielsetzung beraten, sondern auch den Reichtum der teamorientierten Arbeit entdecken.
Im »Gemeindeverbund auf Zeit« entdeckst Du die Gaben und Schwerpunkte der anderen und lernen sie schätzen.
Die Zusammenarbeit im ProChrist-Vorbereitungsprozeß hat nicht selten eine neue effektive Allianz-Qualität hervorgebracht.
Außerdem ist die Einheit der Christen vor Ort von Gott gewollt und wird die Bemühungen der persönlichen Evangelisation wirksam unterstützen.

Bedürfnisorientiert
Das letzte Element von »persönlicher Evangelisation« ist: bedürfnisorientiert.
Wenn wir das Vertrauen der Menschen gewinnen wollen, dann müssen wir die Interessen des anderen über unsere eigenen Interessen stellen.
Das heißt, auf ihre Interessen, Hobbys, ihren Terminkalender und ihre Offenheit Rücksicht zu nehmen.
Es heißt, zuerst ihre Meinung anzuhören, bevor wir ihnen unsere sagen, und ehrliches Interesse an ihrem Hintergrund, ihrer Geschichte, ihren Fragen, Zweifeln und ihrem Frust zu zeigen.
Es heißt, sich nach ihnen zu erkundigen, nach ihren Vorlieben und Abneigungen, nach dem, was sie glauben oder nicht glauben, was sie wertschätzen oder was für sie keinen Wert hat, und ihnen dann wirklich zuhören und interessiert sein an dem, was sie machen und wer sie sind.
Die Interessen des anderen an die erste Stelle zu setzen gibt uns das Recht, auch über unsere eigenen Interessen zu sprechen, was schließlich auch unsere geistlichen Interessen miteinschließt.
Menschen sehnen sich danach, von anderen akzeptiert zu werden, so wie sie sind - ohne Vorbedingungen.
Um solche Beziehungen aufzubauen, ist der Grundsatz, die Interessen des anderen an die erste Stelle zu setzen, äußerst wichtig.

Unser Christsein muss ansteckend sein.
Lukas 15, 1-10 LESEN

Etwas sehr Wertvolles fehlt, der Verlust ist schmerzlich. Menschen sind Gott wichtig!!!
Es fehlt so sehr, daß eine umfassende Suchaktion gestartet wird. Das heißt: Gott ist jeder Mensch, der uns begegnet unendlich wichtig!!!
Wenn die verlorene Sache gefunden ist, wird ein großartiges Fest veranstaltet. Wir sind Gott so wichtig, daß sich der ganze Himmel freut, wenn wir zu ihm umkehren.
Mt 28,19-20 LESEN

Kontaktliste erstellen
Die effektivste Möglichkeit, diesen Auftrag auszuführen, besteht darin, tiefe Beziehungen zu den Menschen aufzubauen, die wir zu erreichen hoffen. Dabei kann es uns helfen, wenn wir damit beginnen, eine Konataktliste zu erstellen.
Die Kontaktliste dient als Mittel, um von »den Menschen da draußen«, die man erreichen sollte, zu bestimmten Menschen zu kommen, die wir persönlich kennen und die wir möglicherweise für Christus gewinnen können.
Denkt für einen Moment nach. Dann überlegt Mal im Gebet, welche Menschen in Deinem Umfeld Du auf die nächste Stufe im Evangelisationsprozeß bringen könntest.
Diese nächste Stufe kann unter Umständen sein; daß Du zu diesen Menschen einfach eine Freundschaft aufbaust.
Denk also nach.
Denkt daran, daß es wichtig ist, Beziehungen aufzubauen, in denen keine Bedingungen gestellt werden.
Wir müssen diesen Menschen in Wort und Tat zu verstehen geben, daß sie uns wichtig sind, egal, ob sie mit der christlichen Botschaft übereinstimmen oder nicht.
Wenn Du wenigstens einen Menschen gefunden hast, beginne, für ihn zu beten.
Bitte Gott, in seinem Leben zu wirken und Dir Weisheit zu geben, wie Du ihn am besten erreichen können.
Fang an, für diese Menschen zu beten. Bitte Gott; in ihrem Leben zu wirken und Dir persönlich Weisheit zu geben, wie Du diese Personen wirkungsvoll erreichen können.
Wenn Du für diese Menschen betest, behalte folgende drei Bereiche im Auge:

Die Menschen selbst
Bitte Gott:
·  diese Menschen an sich zu ziehen
·  ihre Augen zu öffnen, damit sie erkennen, wie leer ihr Leben ohne Gott ist
·  ihnen zu erkennen helfen, wie nötig sie Vergebung brauchen
·  die falschen Vorstellungen zu beseitigen, die sie über Gott und das Leben, das er anbietet, haben
·  ihnen zu helfen, die Bedeutung von jesu Kreuzestod zu verstehen
·  das Herz dieser Menschen für Gottes Liebe und seine Wahrheit zu öffnen

Für dich
Bitte Gott:
·  Dir zu helfen, ein konsequentes und attraktives Leben als Christ zu führen
·  daß er Dich zu einem Menschen macht, der authentisch und ehrlich mit den Höhen und Tiefen seines Lebens umgeht
·  daß er Dir Weisheit gibt, die Beziehung richtig anzupacken
·  Dein Wissen zu vergrößern, damit Du in der Lage bist, die Botschaft des Evangeliums darzustellen und zu verteidigen
·  Dich mit Mut und Kühnheit auszustatten
·  Dich zu gebrauchen, diesen Menschen in eine Beziehung mit Jesus Christus hineinzuführen.

Für euch beide
Bitte Gott für euch beide
·  Tiefe und Vertrauen in dieser Beziehung wachsen zu lassen
·  Türen für Gespräche über den Glauben zu öffnen
·  das Tempo, die Häufigkeit und den Inhalt dieser Gespräche zu bestimmen.

Schluß
Wir können wir selbst bleiben. Gott wußte sehr gut, was er tat, als er Sie und mich erschaffen hat. Er gab Dir die Persönlichkeit, die Du haben sollst und er möchte, daß Du diese Persönlichkeit einsetzt, um die Menschen um Dich herum für ein Leben mit ihm zu gewinnen.
·   authentisch
·   natürlich
·   persönlich
·   mündlich
·   prozeßorientiert
·   teamorientiert
·   bedürfnisorientiert

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