Wir können in der Bibel Beispiele für wenigstens sechs verschiedene Evangelisationsstile finden.
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Diese Liste ist sicher nicht vollständig; deshalb kann es gut möglich sein, daß sich mancher nicht genau in einem Stil, sondern in einer Kombination mehrerer Stile wiederfindet.
Diese sechs Stile sind:
· der direkte Stil
· der intellektuelle Stil
· der zeugnishafte Stil
· der beziehungsorientierte Stil
· der einladende Stil
· und der dienende Stil.
Der direkte Stil
Biblisches Beispiel - PETRUS in APOSTELGESCHICHTE 2, 14-36
In dieser Textpassage steht Petrus vor Tausenden von Menschen in Jerusalem, in der Stadt, in der Jesus gerade ein paar Wochen vorher gekreuzigt wurde, und konfrontiert sie mit der Wahrheit über Christus. Petrus beschönigte die Wahrheit nicht, er sagte ihnen ohne Umschweife, daß sie den Messias umgebracht haben und deswegen mit Gott große Schwierigkeiten bekommen würden. An dieser Stelle ist es wichtig zu erkennen, daß dieses Vorgehen der Persönlichkeit des Petrus nicht fremd war. Es war ein freimütiger Mensch, jemand, der immer nach dem Motto "alles oder nichts" handelte. Er springt mitten auf dem See aus einem Boot, läuft über das Wasser und schlägt jemandem sogar das Ohr mit einem Schwert ab. Der direkte Stil paßt zu Petrus, weil er von Natur aus eine direkte Persönlichkeit hat.Charaktermerkmale
Gott wollte genau diesen Stil für die spezielle Situation in Apostelgeschichte, Kapitel 2; und der Heilige Geist gebrauchte den Auf ruf des Petrus zu Umkehr und Taufe machtvoll: An diesem Tag kamen 3 000 Menschen zu Christus und erfuhren die Gnade der Vergebung.
Für Menschen mit diesem Evangelisationsstil ist es charakteristisch, daß sie zuversichtlich, bestimmt und KONKRET sind.Wenn Dein Stil so ist, denn hast Du keine Angst, geistliche Themen ganz direkt anzusprechen.Beispiele:
Theo Lehmann, Billy Graham, Ulrich Parzany, Klaus Vollmer.Hinweis
Wenn Du zu den Menschen mit dem direkten Stil gehörst, sollst Du folgenden Hinweis beherzigen: Sei taktvoll, wenn Du andere Menschen mit der Wahrheit konfrontieren. Wahrheit ohne Liebe wirkt verletzend. Signalisiere bei aller Klarheit weitere Gesprächsbereitschaft.
Der intellektuelle Stil
Biblisches Beispiel PAULUS in der Apg 17, 16-34
Der zeugnishafte StilIn der Situation, die im Text beschrieben wird, spricht Paulus zu einer Gruppe von Philosophen in Athen, die vermutlich nicht zu den Leuten zählten, die auf den direkten Stil reagiert hätten.Deswegen setzt Paulus seinen intellektuellen Stil ein, den Stil, den er oft gebrauchte. Dies zeigt sich in der Art, wie er mit ihnen argumentiert. Paulus beginnt mit dem »unbekannten Gott« und baut darauf eine logisch-sachliche Argumentation auf, bis er schließlich an den Punkt kommt, an dem er ihnen den auferstandenen Christus präsentiert.Charaktermerkmale
Menschen mit diesem Evangelisationsstil sind normalerweise wißbegierig, analytisch und LOGISCH.Sie diskutieren gerne und lieben es, mit Gedanken zu jonglieren. Sie neigen dazu, Fragen zu stellen wie »Was denken Sie dazu?«, »Warum?« oder »Woher wissen Sie das?«.Beispiele:
C. S. Lewis, Wolfram Kopfermann, Burghard Krause, Klaus Douglass, Helmut Thielicke und Werner Gitt.Hinweise
Noch ein paar Hinweise für diejenigen von Euch, die diesen Stil haben: Verwechsle nicht »Fragen beantworten« mit »das Evangelium weitersagen«. Passt auf, daß Du nicht streitsüchtig wirst.
Biblisches Beispiel: DER BLINDE in JOHANNES 9,1-34
Der beziehungsorientierte StilDer Blinde bekam auf wunderbare Weise von Jesus sein Augenlicht wieder geschenkt. Als er von den feindlich eingestellten religiösen Führern danach gefragt wurde, antwortete der Mann nicht, indem er sie konfrontierte oder mit ihnen argumentierte. Statt dessen erzählte er ihnen von seiner eigenen Erfahrung und erklärte, was Gott für ihn getan hatte. Er sagte: »Nur das eine weiß ich, daß ich blind war und jetzt sehen kann.«Jeder einzelne von uns kann eine Geschichte von Gottes Wirken in seinem Leben erzählen. Aber einige Menschen sind besonders dazu geeignet, das Evangelium auf zeugnishafte Weise weiterzusagen.Charaktermerkmale
Menschen mit diesem Stil sind zumeist klare Kommunikatoren, gute Erzähler und GUTE ZUHÖRER.Außerdem sind sie in der Lage, ihre eigenen Erfahrungen mit denen ihrer Zuhörer in Verbindung zu bringen.Beispiele:
Corrie ten Boom, Joni Eareckson Tada, Walter Heidenreich.Hinweise
Vorsicht: Achte darauf, daß Deine Erfahrung auch wirklich mit dem Leben Deines Zuhörers zu tun hast. Das macht es nötig, daß Du zuerst zuhören muss, damit Du deine Geschichte in Verbindung mit seiner Situation bringen kannst.
Biblisches Beispiel - der Zöllner Matthäus auch Levi genannt (Lukas 5,29)
Der einladende StilMatthäus war gerade erst zum Glauben gekommen, als ihm bewußt wurde, daß seine Kollegen Jesus nicht kannten. Also hatte er die Idee, ein Festessen zu veranstalten, oder »eine Party mit einem Ziel«. Sie war so gestaltet, daß seine Freunde in engen Kontakt mit Jesus kommen sollten.Obwohl jeder von uns zu den Menschen, die er erreichen will, eine Beziehung aufbauen muß, sind diejenigen mit dem beziehungsorientierten Stil Spezialisten in diesem Bereich.Charaktermerkmale
Menschen mit diesem Evangelisationsstil haben eine warme Persönlichkeit, sind gute Unterhalter, sind KONTAKT- FREUDIG und neigen dazu, sich mehr für Menschen und Bedürfnisse zu interessieren als für abstrakte Gedanken.Beispiele
Beispiele für diesen Stil sind viele »unbekannte« Christen - auch in Deine Gemeinde. Bei ProChrist haben mitarbeitende Gemeinden diesen Stil »fruchtbringend« eingesetzt. Unzählige Noch-nicht-Christen sind durch diese beziehungsorientierte Art erstmalig Hörer des Evangeliums geworden. Aber auch im Anschluß an ProChrist-Abende war es der beziehungsorientierte Stil, der die Gesprächsbereitschaft in Bistros und Cafes förderte. Diesen Stil können Christen praktizieren, die sonst nur mühsam die richtigen Worte finden.Hinweise
Wenn Du diesen Stil hast, solltest Du dich davor hüten, Freundschaft höher als Wahrheit zu bewerten. Jemanden mit dem Evangelium zu konfrontieren bedeutet oft, das ganze Leben eines Menschen in Frage zu stellen.
Biblisches Beispiel DIE FRAU AM BRUNNEN im Johannesevangelium 4,1-42
Der dienende StilJesus sprach mit der Frau am Brunnen. Nachdem Jesus sie davon überzeugt hatte, daß er ein Prophet Gottes und vielleicht sogar der Messias war, rannte sie zu den Leuten in ihre Stadt zurück. Ihr Ziel war es weniger, sie persönlich mit der Wahrheit heraus-zufordern. Sie wollte sie vielmehr dazu bringen, zum Brunnen mitzugehen und Jesus selbst zu hören. Sie setzte ihren einladenden Stil ein - mit dem Ergebnis, daß viele zu Christen wurden. Manche Menschen sind ganz besonders in der Lage, andere für das zu interessieren, was sie selbst machen, und sie dazu zu bringen, mitzumachen. Das sind die Menschen, die ihr Auto mit Freunden und Bekannten vollstopfen, wenn sie Ausflüge machen. Und wenn diese Menschen ihre Fähigkeit, andere einzuladen, für den Bereich Evangelisation einsetzen, können sie viel für das Reich Gottes bewirken.George Barna, ein Experte auf dem Gebiet Gemeindewachstum, schreibt dazu:Charaktermerkmale
Eine kürzlich landesweit (in den USA) unter kirchendistanzierten Erwachsenen durchgeführte Umfrage ergab, daß 25 Prozent eine Kirche besuchen würden, wenn sich eine Person ihres Vertrauens die Zeit nehmen oder sich darum bemühen würde, sie einzuladen. Das ist einer von vier Erwachsenen. Wenn in diesem Land etwa sechzig bis achtzig Millionen Menschen (nach unserer Schätzung als kirchendistanziert gelten können, heißt das, daß fünfzehn bis achtzehn Millionen Erwachsene darauf warten, zur Kirche eingeladen zu werden!«
Stell Mal das vor: Einer von vier unserer Bekannten würde mit zur Gemeinde gehen, wenn wir, nicht irgendein Fremder, ihn einladen würden, mit uns zu kommen. Was für eine Gelegenheit, vor allem für die von uns, die diesen Evangelisationsstil haben!
Menschen mit diesem Evangelisationsstil sind meistens gastfreundlich, beziehungsorientiert und ÜBERZEUGEND. Sie lernen gerne neue Leute kennen und haben oft neue Freunde.Beispiel: Ruth Graham.
Wenn Ruth Graham mit ihrem Mann Billy Graham auf einer »Billy Graham-Evangelisationsreise« unterwegs ist, geht sie oft in die Geschäfte der jeweiligen Stadt und lädt die Angestellten ein, zu den Veranstaltungen zu kommen.Hinweis
Achtung: Menschen mit dem einladenden Stil sollten darauf achten, nicht den anderen alles Reden zu überlassen. Auch für sie gilt, was Petrus ( 1 Petr 3,15) geschrieben hat: "Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt. «Im Vorbereitungsprozeß zu ProChrist hat sich das "Einladebuch" bewährt. Du sollst es erst selbst lesen, bevor Du es verschenkst und darüber Gespräche anknüpfst. Der Inhalt des zeugnishaften Buches wird Deine evangelistische Kommunikation unterstützen. Ebenso sind Plakataktionen, und die Zeitungs-Artikeln inhaltlich-evangelistisch auf ProChrist abgestimmt. Nutz´ diese, wenn Du mit deinem einladenden Stil Menschen auf Jesus Christus aufmerksam machen möchtest.
Biblisches Beispiel - TABEA Apostelgeschichte, Kapitel 9,36-43
Es gibt drei grundsätzliche Möglichkeit, um in ein Glaubensgespräch einzusteigen – bzw. in einem normalen Gespräch einen spirituellen Touch einzuflechten.Tabea war eine Frau, die im Namen Jesu anderen diente. Die Art ihres Dienstes hatte großen Einfluß auf den Bau des Reiches Gottes. Als sie starb, ließ Gott Petrus über ihr beten und stellte sie in ihren Dienst zurück, indem er sie von den Toten erweckte! (Es hat also durchaus Vorteile, wenn dies Dein Evangelisationsstil ist!) Manche Menschen dienen anderen so, daß sie deren Aufmerksamkeit auf Christus richten und auf den Unterschied, den er in ihrem Leben bewirkt. Menschen mit dem dienenden Evangelisationsstil dienen anderen nicht, anstatt sie zu evangelisieren. Vielmehr evangelisieren sie durch ihren Dienst. Ihre selbstlosen Akte der Freundlichkeit öffnen Türen und schaffen Gelegenheiten, um über Gott zu sprechen, und zwar oft bei Menschen, die überhaupt nicht oder nur sehr schwer durch einen der eben beschriebenen anderen Evangelisationsstile zu erreichen wären.Charaktermerkmale
Menschen mit diesem Evangelisationsstil sind ganz auf andere konzentriert, demütig und GEDULDIG.Sie sehen Nöte und haben Freude daran, ihnen zu begegnen. Meistens handeln sie lieber, als viele Worte zu machen.Beispiele:
Auch wenn folgende Personen nicht ausdrücklich evangelistisch tätig sind, kann man Mutter Teresa und Schwester Christa Steffens als Beispiele für diesen Evangelisationsstil nennen.Hinweise
Achtung: Denkt daran: Worte sind kein Ersatz für Taten und Taten kein Ersatz für Worte. Paulus schreibt (Röm 10,14), daß wir den Menschen Christus in Worten verkünden sollen.Diakonie und Evangelisation gehören untrennbar zusammen. Wir brauchen in unserer von Worten und Werbung überfluteten Zeit Christen, die beides harmonisch und selbstverständlich verbinden. Unterschätzt den Wert deines Dienstes nicht. Dein persönlicher Stil wird die Menschen erreichen, die Gott gegenüber am negativsten eingestellt sind. Taten der Liebe kann man kaum widerstehen, und man kann nur sehr schwer gegen sie argumentieren. Spricht über dieses ganzheitliche Evangelium, und plane im Vorfeld zu ProChrist »Liebe in Aktion«, wenn Dir der dienende Stil »auf den Leib geschrieben ist«.
a) Die direkte Methode
i) Zum Beispiel:
(1) Haben Sie
jemals über spirituelle Fragen nachgedacht?
(2) An welchem
Punkt, denken Sie, befinden Sie sich auf Ihrer geistlichen Reise?
(3) Was sind
Ihre Gedanken über Spiritualität? Dieses Thema interessiert mich
sehr und ich möchte wissen, was Sie darüber denken?
sehr und ich möchte wissen, was Sie darüber denken?
(4) Man kann dann diese Fragen
mit folgenden Fragen vertiefen: Warum glauben
Sie das? Wo haben Sie das gelernt? Wo kann ich mehr darüber lesen?
Sie das? Wo haben Sie das gelernt? Wo kann ich mehr darüber lesen?
b) Die indirekte Methode
i) Diese Methode baut auf der
Richtung auf, die die Unterhaltung schon genommen hat, und verwendet das
Gesprächsthema als Brücke zu einem verwandten geistlichen Thema.
(1) Es geht darum, Alltagsthemen
wie Hobbys, Musik, Sport oder Probleme, die Ihr
beide habt, aufzugreifen und ihnen einen geistlichen Touch zu geben.
beide habt, aufzugreifen und ihnen einen geistlichen Touch zu geben.
(2) Beispiel: Wenn dein Freund
gerade eine schwierige Zeit durchgemacht hat
(Krankheit, Finanzielle Probleme, etc.) dann kannst du zu einem geistlichen
Gespräch überleiten und deinem Freund erzählen, wie dir in deiner Situation
deinen Glauben in Jesus geholfen hat.
(Krankheit, Finanzielle Probleme, etc.) dann kannst du zu einem geistlichen
Gespräch überleiten und deinem Freund erzählen, wie dir in deiner Situation
deinen Glauben in Jesus geholfen hat.
c) Die einladende Methode
i) Bei dieser Methode leitet man
das Gespräch um in dem du deinen Bekannten zu einer
Christlichen Veranstaltung einlädst, die mit dem Thema zu tun hat, über das ihr euch gerade unterhalten.
Christlichen Veranstaltung einlädst, die mit dem Thema zu tun hat, über das ihr euch gerade unterhalten.
ii) Beispiel: Angenommen, ihr
kommt auf das Thema Musik zu sprechen, und demnächst wird
in deiner Gemeinde ein christliches Konzert veranstaltet. Nutze die einladende Methode, und frage deinen Freund: „Du interessiert dich doch für Musik. Demnächst gibt es in unserer Gemeinde ein Konzert, das dir gefallen könnte. Hast du Lust, mit mir dorhin zu gehen?“
in deiner Gemeinde ein christliches Konzert veranstaltet. Nutze die einladende Methode, und frage deinen Freund: „Du interessiert dich doch für Musik. Demnächst gibt es in unserer Gemeinde ein Konzert, das dir gefallen könnte. Hast du Lust, mit mir dorhin zu gehen?“
iii)
Egal ob die Antwort „ja“ oder „nein“ lautet, akzeptiere die Entscheidung und
versuche die Antwort zu einem Gespräch über den Glauben zu nutzen.
d) Evangelisation in der Gemeinde
Evangelistische Möglichkeiten
i) Matthäus Party - Luk 5:27-29
(a)
Feiertagspartys
(b)
Grillabende
(c)
Kinderfeste in der Nachbarschaft – ein Mini Kinderkarnival
(d) „Herzlich
Willkommen in die Nachbarschaft“ Party – für neu Zugezogene
ii) Alpha
iii) Missionarische Kleingruppen
iv) Gemeinde Offene Abende bzw
andere Christliche Events
(1) „Offene
Abende“ in einer Kleingruppe oder Gemeinde
(a) Ein
besonderes Thema mit einem besonderen Redner
(b) Ein
Filmabend mit Diskussion
(c) Eine
Geburtstagsparty o.ä.
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